Friedrichsgmünd
Friedrichsgmünd Gemeinde Georgensgmünd Koordinaten: 49° 11′ 13″ N, 11° 1′ 2″ O | |
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Höhe: | 344–356 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 91166 |
Vorwahl: | 09172 |
Friedrichsgmünd (umgangssprachlich: Gmind[1]) war ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern). Er ist räumlich mit Georgensgmünd verschmolzen und als eigener Ort nicht mehr erkennbar und auch nicht ausgeschildert. In Friedrichsgmünd befinden sich Marktplatz, Rathaus und Schulen der Gemeinde Georgensgmünd.
Geografische Lage
Das ehemalige Dorf liegt an der Fränkischen Rezat, die sich 0,2 km weiter östlich mit der Schwäbischen Rezat zur Rednitz vereinigt, und ist von Flurgebieten umgeben: Im Nordwesten grenzt die „Radwiesen“ an, im Südosten die „Lehbihl“, im Osten die „Lehbihlwiesen“ und im Norden der gemeindliche Espan.[2]
Geschichte
Ursprünglich bestand der Ort Friedrichsgmünd nur aus einem Jagdschlösschen, das der Ansbacher Markgraf Albrecht II. im Jahr 1666 für sich errichten ließ.[3] Der Ort wurde nach seinem Sohn Johann Friedrich benannt.[4][5] In den Oberamtsbeschreibungen des Jahres 1732 von Johann Georg Vetter gab es in Friedrichsgmünd 10 Anwesen, darunter ein Brauhaus mit Tafernwirtschaft, einen Eisenhammer, eine Eisenschmelze, an deren Stelle im Folgejahr die Untere Papiermühle errichtet wurde, und eine Ziegelhütte. Zu dieser Zeit wurde auch das Verwalterämtlein Friedrichsgmünd gegründet.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Friedrichsgmünd mit Hammerschmiede, Obere und Untere Papiermühle eine Realgemeinde. In Friedrichsgmünd gab es 25 Anwesen (4 Häuser, 14 Halbhäuser, 6 Viertelhäuser, 1 Tafernwirtschaft). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-ansbachische Verwalterämtlein Friedrichsgmünd inne.[6] 1800 soll es im Ort 19 Untertansfamilien gegeben haben.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Friedrichsgmünd dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Georgensgmünd und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Georgensgmünd zugeordnet.[8] Nach 1928 wurde der Ort nicht mehr in den amtlichen Ortsverzeichnissen aufgelistet.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 |
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Einwohner | 186 | 210 | 280 | 350 | 485 | 518 | 697 |
Häuser[9] | 40 | 26 | 75 | 94 | 106 | ||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] |
Baudenkmäler
- Kriegerdenkmäler
- Wohnhäuser
- Villen
- Bahnhof
Religion
Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Georgensgmünd) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Wunibald (Georgensgmünd) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Friedrichsgmünd. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 223 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 389–390, 472.
- Georg Paul Hönn: Friedrichs-Gemünd. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 331 (Digitalisat).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 21–22.
Weblinks
- Friedrichsgmünd auf der Website georgensgmuend.de
- Friedrichsgmünd in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Friedrichsgmünd in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Friedrichsgmünd im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 21.
- ↑ Friedrichsgmünd im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 177.
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 21 f.
- ↑ Friedrichsgmünd auf der Website georgensgmuend.de
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 389 f.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 223.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 472.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1925 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 27 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 216 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).