Friedrich Ruth

(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F066724-0008 / Wienke, Ulrich / CC-BY-SA 3.0
Friedrich Ruth (1983)

Friedrich Ruth (* 10. Februar 1927 in Michelfeld; † 1. September 2016 in Bonn) war ein deutscher Diplomat. Er war von 1986 bis 1992 Botschafter in Italien.

Leben

Friedrich Ruth, Sohn eines Kaufmanns, wurde 1944/45 noch als Soldat verpflichtet. Von 1948 bis 1955 studierte er an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Lehramt an Volksschulen (1948–1949) und Philologie (1950–1955). 1955 wurde er mit einer Arbeit über die Weltanschauung Tobias Smolletts zum Dr. phil. promoviert.[1]

1956 trat er in den Dienst des Auswärtigen Amtes in Bonn ein. Nach dem Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst war er am Generalkonsulat Chicago (1959–1962) und an der Botschaft in Washington (1962–1966) tätig. Von 1966 bis 1967 hatte Ruth in der Bonner Zentrale in der Abteilung II (Politische Abteilung) die Leitung des Referats II B 2 (Europäische Sicherheit und sonstige regionale Sicherheitsmaßnahmen) inne.[1]

1967 wechselte er in das Bundeskanzleramt und war dort in der Abteilung Z (1967–1970) und in der Abteilung I (1968) tätig. Von 1968 bis 1969 hatte er die Leitung des Teil-Referats I/4 (Kanzlerbüro; persönliche Post und Reisen des Bundeskanzlers, Protokollangelegenheiten) inne.[1]

1970 wechselte er wiederum in das Auswärtige Amt und war zunächst beim NATO Defense College in Rom. Anschließend übernahm er die Leitung des Referats II B 2 (Europäische Sicherheit, sonstige Fragen regionaler Abrüstung und Rüstungskontrolle) in der Abteilung II (Politische Abteilung) (1970–1972), die Leitung des Referats II B 2 in der Abteilung 2 (Politische Abteilung) (1970–1972) und die Leitung des Referats 221 (Europäische Sicherheit; Regionale Abrüstung, Rüstungsbegrenzung und Rüstungskontrolle) (1976–1977).[1]

1973 wurde er Gesandter Leiter der Deutschen Delegation bei den MBFR-Vorverhandlungen in Wien. Von 1977 bis 1986 war er im Rang eines Botschafters Leiter der Unterabteilung 2 A (Beauftragter der Bundesregierung für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle).[1]

Von Dezember 1986 bis Februar 1992 Botschafter in Rom und San Marino, anschließend ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom.

Als persönlicher Beauftragter des Außenministers Klaus Kinkel war er 1997 bis 1998 an der Konvention über das Verbot des Gebrauchs, der Lagerung, Herstellung und Weitergabe von Antipersonenminen und über ihre Zerstörung 1997, der so genannten Osloer Minenkonferenz, beteiligt.[1]

Ruth engagierte sich in der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Er war Präsident und Ehrenpräsident der VDIG – Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellschaften (federazione delle associazioni italo-tedesche). Zudem Ehrenvorsitzender des Istituto di Cultura Germanica – A.C.I.T. Er war langjähriger Leiter der Koordinierungsstelle für den deutsch-italienischen Jugendaustausch.

Friedrich Ruth starb im Alter von 89 Jahren in Bonn.[2][3]

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Friedrich Ruth, in: Internationales Biographisches Archiv 02/1997 vom 30. Dezember 1996, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Wer ist wer? Das deutsche Who's Who. Ausgabe 2006/2007, Schmidt-Römhild, ISBN 3-7950-2042-5, S. 1118.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Biographie von Friedrich Ruth, Bundesarchiv, (abgerufen am 18. Januar 2019).
  2. Traueranzeige Friedrich Ruth, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. September 2016.
  3. Dr. Friedrich Ruth stirbt 89-jährig in Bonn bei www.michelfeld.de (abgerufen am 18. Januar 2019).
VorgängerAmtNachfolger
Beauftragter der Bundesregierung für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle
1977–1986
Josef Holik
Lothar LahnBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rom/Italien
1986–1992
Konrad Seitz

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24.10.1983
Öffentliche Informationssitzung des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages im Bundeshaus zur NATO-Strategie.
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