Friedrich Niedermayer (Architekt)

Friedrich Niedermayer

Friedrich Niedermayer (* 19. September 1856 in Straubing; † 18. Februar 1942 in Gräfelfing) war ein deutscher Architekt und Ministerialrat.[1]

Leben

Friedrich Niedermayer wurde durch eine spektakuläre Sturzgeburt am Hauptplatz in Straubing bei einem Zapfenstreich geboren. Er absolvierte die Lateinschule und besuchte dann das Realgymnasium in Regensburg bis zur dritten Klasse. Danach ging er auf die technische Hochschule nach München.[2] um Maschinenbau zu studieren, wechselte aber bereits nach dem ersten Semester die Fachrichtung und ließ sich zum Architekten ausbilden.[1] Während des Studiums wurde er 1876 Mitglied des Corps Ratisbonia.[3] Anschließend ging er an die Akademie der bildenden Künste in Wien. Dort wurde Friedrich von Schmidt, einer der wichtigsten Vertreter der Neogotik, sein Lehrer und Förderer. Trotzdem wandte sich Niedermayer nicht der Neogotik, sondern der Neoromanik und der Neorenaissance zu.[2]

Nach dem Bau der Kirche Mariä Himmelfahrt in Pappenheim erhielt er zahlreiche kirchliche Bauaufträge des Bistums Regensburg. Am 1. Oktober 1886 wurde er als Bauamtsassessor bei der Regierung in Regensburg angestellt[2] und ließ sich 1891 als freischaffender Architekt in der Ostendorfer Straße 14 (heute Richard-Wagner-Straße) nieder.[1] Am 1. April 1898 wurde er Regierungs- und Kreisbauassessor, am 1. August 1899 zum Vorstand des Landbauamtes in Regensburg ernannt und am 27. Dezember 1907 zum königlichen Baurat. Zeitweise war er mit der Renovierung des Regensburger Doms beschäftigt[1]

1909 ging er als Regierungsbaurat nach Landshut und 1915 nach München. 1917 wurde er zum Oberregierungsrat an der obersten Baubehörde im Innenministerium befördert. Am 1. April 1923 trat der mit dem Titel des Geheimrates in den Ruhestand.[1]

Niedermayer war verheiratet mit Emme, geborene Vogel. Sein Sohn ist der Offizier Oskar von Niedermayer. Friedrich Niedermayer starb im Alter von 85 Jahren.

In Regensburg wurde die Ladehofstraße ihm zu Ehren 2015 in Friedrich-Niedermayer-Straße umbenannt.[4]

Werke (Auswahl)

  • 1886–1888: Kirche Mariä Himmelfahrt, Pappenheim
  • 1892 Pfarr- und Mesnerhaus St. Emmeram, in Regensburg
  • 1892 Justizgebäude Regensburg
  • 1897 Kirche St. Blasius, Raitenbuch
  • 1899–1902: Kirche St. Caecilia, Regensburg
  • 1901 /1905 Justizgebäude, Justizvollzugsanstalt in Regensburg
  • 1902 /1903 Landesversicherungsanstalt, Deutsche Rentenversicherung, in Regensburg Gabelsbergerstr. 7[5]
  • 1903–1905: Kirche St.Sola in Solnhofen
  • 1907 Ehemaliges Reichsbankgebäude, nach 1945 Landeszentralbank Regensburg (Zweiflügelanlage)[2]
  • 1907–1908 Lungenheilstätte, Donaustauf, heute Klinik Donaustauf
  • 1910–1911: Kirche St. Nikolaus, Pfraunfeld

Einzelnachweise

  1. a b c d e Friedrich Niedermayer, Friederike Tschochner und Anke Borgmeyer in: Cantatibus Organis-100 Jahre Caecilienkirche Regensburg. Verlag für Regensburger Bistumsgeschichte, Regensburg 2002, S. 46 ff.
  2. a b c d Karl Bauer: Regensburg Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 597, 598.
  3. Kösener Corpslisten 1930, 114, 39
  4. Norbert Lösch: Ladehofstraße wird zu Niedermayer-Straße. In: Mittelbayerische Zeitung. Abgerufen am 21. April 2017.
  5. Dieter Albrecht: Regensburg im Wandel, Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert. In: Museen und Archiv der Stadt Regensburg (Hrsg.): Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs. Band 2. Mittelbayerische Verlags-Gesellschaft mbH, Regensburg 1984, ISBN 3-921114-11-X, S. 200 f.

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