Friedrich Mülln
Friedrich Mülln (* Januar 1980 in Lörrach) ist ein deutscher Tierrechtsaktivist, Autor und Mitbegründer des gemeinnützigen Vereins Soko Tierschutz.
Leben
Mülln entdeckte bereits als Schüler sein Interesse an der Natur und begann sich für den Schutz von Tieren in der Massentierhaltung zu engagieren. Als er mit 13 Jahren eine Dokumentation über Ferkelkastration sah, entschied er sich vegan zu leben. Schon während der Schulzeit wurden seine ersten Rechercheergebnisse in TV-Magazinsendungen veröffentlicht. Neben und nach seinem Politikstudium arbeitete er als Contract Investigator für große Tierschutzorganisationen im In- und Ausland.[1]
Am 14. Oktober 2008 erhielt Friedrich Mülln für seinen langjährigen mutigen Einsatz gegen Massentierhaltung und andere Tierquälereien und insbesondere für seinen erfolgreichen Rechtsstreit um Meinungsfreiheit mit dem Konzern Covance den Preis für Zivilcourage der Solbach-Freise-Stiftung.[2] 2012 gründete er den Verein Soko Tierschutz, der zahlreiche Skandale in Bauernhöfen, Versuchslaboren und Schlachthöfen aufdeckte.[3] 2018 wurde die Soko Tierschutz mit dem taz-Panter-Preis ausgezeichnet.[4]
Ein Verfahren gegen Mülln, wonach er einen Strafbefehl von über 3500 Euro erhielt, weil er verdeckt aufgenommenes Videomaterial über Lebendrupf an Gänsen bzw. „über die tierquälerische Gewinnung von Bettfedern und Daunen“ (so die Anklage) in TV-Beiträgen verwendet hatte, wurde im August 2014 gegen eine Zahlung in Höhe von 1500 Euro an das Tierheim München nach Rücksprache mit seinem Anwalt eingestellt.[5][6]
2019 wurde er für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen.[7]
Schriften
- Friedrich Mülln: Soko Tierschutz: Wie ich undercover gegen den Wahnsinn der Massentierhaltung kämpfe. Droemer, München 2021, ISBN 978-3-426-27860-4.
Literatur
- Thomas Peperhove: Die Münsteraner Covance-Videos, in: Thomas Hoeren, Lena Meyer: Verbotene Filme. Arbeitsberichte zum Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht Bd. 14, Lit Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-8258-0143-4, S. 407 ff.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Filmporträt
- Der Anwalt der Tiere, Regie: Kim Koch, 2021, BR Fernsehen, ARD[8]
- Mission Tierschutz - Undercover in deutschen Ställen, 2015, 43:27 Min. WDR die story
Weblinks
- Website von Soko Tierschutz
- Kim Koch: Der Anwalt der Tiere, BR Fernsehen, 7. Juni 2021, 45 Min.
- Website von Friedrich Mülln
- Literatur von und über Friedrich Mülln im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jann-Luca Zinser: Nominierte 2018 (V): SOKO Tierschutz: Undercover für die Tiere, taz-Panter-Preis 2018
- Jannis Funk, Jakob Schmidt: Wen dürfen wir essen? Der Status Quo, Arte 2021, 32:20 Min.
- Friedrich Mülln | Tierschützer | macht grausame Massentierhaltung sichtbar, SWR1 Leute, 20. Juli 2020 in der ARD Mediathek
- Deutsche Fleischindustrie: Ein Klima von Stress und Gewalt, Friedrich Mülln im Gespräch mit Dieter Kassel, Deutschlandfunk Kultur, 20. Mai 2020, Audio 9:31 Min.
Einzelnachweise
- ↑ Der Anwalt der Tiere. BR Fernsehen, 2021, abgerufen am 13. Dezember 2022.
- ↑ Preisträger*innen des Preises für Zivilcourage. Solbach-Freise-Stiftung für Zivilcourage, abgerufen am 13. Dezember 2022.
- ↑ Natalie Kettinger: "Soko Tierschutz"-Gründer: „Wenn Tiere sterben, bin ich sehr nachtragend“. Abendzeitung München, 21. März 2021, abgerufen am 13. Dezember 2022.
- ↑ Lin Hierse: Panter Preis 2018: Die wahren Hüter der Verfassung, Taz, 16. September 2018
- ↑ Natalie Kettlinger: Skandal aufgedeckt – angezeigt : Triumph für Tierschützer. In: abendzeitung-muenchen.de. 27. August 2014, abgerufen am 23. Juni 2015.
- ↑ Eberhard Unfried: Tierschützer demonstrieren für seinen Freispruch. In: tz.de. 27. August 2014, abgerufen am 23. Juni 2015.
- ↑ https://www.droemer-knaur.de/autor/friedrich-muelln-3007104
- ↑ Der Anwalt der Tiere Lebenslinien: Staffel 7, Folge 12
Personendaten | |
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NAME | Mülln, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Mülln, Friedrich Heribert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Publizist und veganer Aktivist |
GEBURTSDATUM | 1980 |
GEBURTSORT | Lörrach |