Friedrich Ludwig Schmidt (Schauspieler, 1833)

Friedrich Wilhelm Ludwig Schmidt (30. Oktober 1833 in Hamburg29. Juli 1890 in Eisenach) war ein deutscher Theaterschauspieler, Opernsänger (Bariton) und -regisseur.

Leben

Thalia Theater Hamburg
Königliches Schauspielhaus Berlin
Königliches Hoftheater Hannover

Schmidt, Sohn der Schauspielerin Elisabeth (Betty) Schmidt (Tochter der Sophie Schröder) und des Arztes Philipp Schmidt (Sohn des Friedrich Ludwig Schmidt),[1] konnte bereits als Sechsjähriger seinen Großvater bei dessen 25-jährigem Direktions-Jubiläum in einem von Karl Gutzkow gedichteten Festspiel durch mimisch-deklamatorische Leistung erfreuen.[2][3] Er widmete sich der Bühne jedoch erst vollends, nachdem er zuvor einige Jahre (1850–1853) in Nordamerika teils als Landwirt, teils als Kaufmann tätig gewesen war. Nach Europa zurückgekehrt, ging er für ein halbes Jahr Studien halber nach Paris für eine Gesangsausbildung am Conservatoire National de Musique et de Déclamation.

Ab 1853 war Schmidt in Hamburg zunächst drei Jahre am Stadttheater, anschließend achtzehn Jahre am Thalia Theater engagiert, wirkte anschließend von 1874 bis 1881 am Hoftheater in Berlin und wurde schließlich Ensemblemitglied des Hoftheaters in Hannover, wo er bis zu seinem Tode als Sänger und Schauspieler sowie als Regisseur der Oper tätig war. Früher ein feuriger Liebhaber-, war er später ein wirkungsvoller Väterspieler. Zu seinen erfolgreichsten Opernpartien jedoch gehörten der Papageno in Mozarts Zauberflöte, der Masetto in Don Giovanni von Mozart, der Jäger in Das Nachtlager in Granada von Kreutzer und der Graf Nevers in Die Hugenotten von Meyerbeer.

Bühnenrollen (Auswahl)

Oper:

Schauspiel:

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 894 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 9, S. 38 (books.google.de).
  • Paul S. Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz u. Musik. Band 2: M–Z. Verlag Spitz, Berlin 1997, S. 1659 (mit Quellenangaben).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Personenregister S. 146 In: Christa Stöcker: Briefwechsel 1815-1856 Heinrich Heine. (books.google.de eingeschränkte Vorschau)
  2. Paul Schlenther: Schmidt, Friedrich Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 732 f.
  3. Almanach für Freunde der Schauspielkunst. Band 5. Verlag J. Sittenfeld, Berlin 1841, S. 97–113 (books.google.de Ehrung des Großvaters mit Festspieltext).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hamburg Thalia Theater um 1890.jpg
Hamburg, Thalia Theater, um 1890 (Architekten Franz Georg Stammann und Auguste de Meuron)
Karl F. Wunder Hannover 26 Ansichten nach künstlerischen Aufnahmen 10.jpg
„Hannover – 26 Ansichten nach künstlerischen Aufnahmen“ von Karl F. Wunder. – Hoftheater.
Erich Henning Berlin Gendarmenmarkt.jpg

Berlin, Gendarmenmarkt mit Kgl. Schauspielhaus; Berlin ohne Jahr; Lithograhpie von Erich Henning

Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln (Schloss Wahn)