Friedrich Geb
Friedrich Gottfried Geb (* 29. August 1847 in Waldau, Hessen; † 16. Februar 1927 in Hannover) war ein deutscher Architekt. Als Anhänger von Conrad Wilhelm Hase baute er teilweise im Stil der Neugotik, schuf jedoch hauptsächlich Gebäude im Stil der Neorenaissance.[1]
Leben
Friedrich Geb besuchte in Kassel die dortige Höhere Gewerbeschule und studierte bei Georg Gottlob Ungewitter.[1]
Nachdem er zeitweilig als Bauführer bei dem Architekten Peter Zindel tätig gewesen war, ging Geb nach Hannover und arbeitete in den Jahren von 1868 bis 1873 im Architekturbüro von Edwin Oppler. In der frühen Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs machte sich Friedrich Geb 1873 als Privatarchitekt selbständig.[1] 1876 wurde ihm sein Sohn Adolf Geb geboren, der spätere Schüler von Karl Mohrmann und Oberbaurat in Hamburg.[1]
Unterdessen lehrte Friedrich Geb neben seiner Tätigkeit als selbständiger Architekt bereits ab 1875 und bis 1908 an der Technischen Hochschule Hannovers, anfangs als Assistent, ab 1881 dann als Privatdozent und ab 1894 dann – als Kollege von Conrad Wilhelm Hase – mit dem Titel als Professor.[1]
Bekannte Werke (Auswahl)
- 1876: Hannover, Königstraße 28 Ecke Emmichplatz (frühere Adresse: Am Neuen Hause 28): Wohnhaus Klug;[1]
- In einer Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover von 1877 findet sich eine von Wilhelm Loeillot gefertigte Lithographie mit einer Seitenansicht und Grundrissen des Gebäudes. Das Blatt findet sich heute im Besitz des Historischen Museums Hannover.[2]
- Um 1877 schuf der Fotograf Friedrich Reinecke eine Aufnahme Königstraße Ecke Am Neuen Hause Blick Richtung Stadt. Die Fotografie des Eckgebäudes von Geb und der anschließenden Baugruppe von der Hannoverschen Baugesellschaft dokumentierte zugleich den weitgehenden Abschluss der Bebauung der Königstraße bis zur Eilenriede und findet sich ebenfalls im Historischen Museum Hannover.[2]
- Das Gebäude erhielt nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg auf dem erhaltenen Erdgeschoss ein modernes Obergeschoss.[1]
- 1913: Inneneinrichtung mit Stahlkammer während der im Bau begriffenen Erweiterung des Bank-Hauptgebäudes von Ephraim Meyer & Sohn in der Louisenstraße 9 in Hannover[3]
Literatur (Auswahl)
- Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover 1931, S. 102.
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Schlüter, Hannover 1998, ISBN 3-87706-538-4, S. 526f.
- Geb, Friedrich. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 50, Saur, München u. a. 2006, ISBN 3-598-22790-6, S. 453.
Weblinks
- Reinhard Glaß: Geb, Friedrich Gottfried in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Reinhard Glaß: Geb, Friedrich Gottfried in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), zuletzt abgerufen am 17. Mai 2017.
- ↑ a b Franz Rudolf Zankl (Hrsg.): Hannover. Vom Alten Bahnhof zum Neuen Rathaus. Bilddokumente zur Stadtentwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Ausstellungsführer des Historischen Museums am Hohen Ufer, Hannover 1975, S. 24, 25.
- ↑ Friedrich Geb (Text und Zeichnungen): Bankhaus Ephraim Meyer & Sohn ..., in Otto Hugo (Red): Neu-Hannover. Festschrift des Hannoverschen Couriers zur Rathaus-Weihe 1913. Gebrüder Jänecke, Hannover 1913, S. 77.
Personendaten | |
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NAME | Geb, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Geb, Friedrich Gottfried (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 29. August 1847 |
GEBURTSORT | Waldau, Hessen |
STERBEDATUM | 16. Februar 1927 |
STERBEORT | Hannover |
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Porträtfoto von Friedrich Geb
Autor/Urheber: Dr. N. Ruß, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bamberg, Friedrichstraße 2 / Schützenstraße 1, zwischen 1893 und 1909
Friedrichstraße 2; Schützenstraße 1 / Friedrichstr. . Wohn- und Bürohaus, in Ecklage, aufwendigerzweigeschossiger, an den Ecken dreigeschossiger Baublock über hohem Sockel, dieabgeschrägte Eckfront durch Seitentürme mit Kuppeldächern und gerahmte Risalite mitDoppelarkadenlauben betont, Sandsteinquaderbau mit Mansarddach, dem Style Louis XIII.nachempfunden, 1891/92 nach Plänen von Friedrich Geb, ausgeführt von Georg II.Hofbauer, geringe Überformungen im 20. Jh.