Friedrich Christian II. (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg)
Friedrich Christian von Augustenburg (* 28. September 1765 in Augustenburg; † 14. Juni 1814 ebenda) mit vollem Titel Friedrich Christian II., Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Unter seiner Herrschaft begannen die Konflikte zwischen den Augustenburger Herzögen und dem dänischen Königshaus.
Leben
Er war der erste Sohn des Herzogs Friedrich Christian I. (1721–1794). Er heiratete am 27. Mai 1786 auf Christiansborg Prinzessin Louise Auguste von Dänemark (* 7. Juli 1771; † 13. Januar 1843) und erhob deshalb Ansprüche auf den dänischen Königsthron. 1786 wurde er Staatsrat und 1788 Patron der Universität Kopenhagen.
Zusammen mit Graf Ernst Heinrich von Schimmelmann bot er 1791 Friedrich Schiller eine jährliche Pension von 1000 Talern an, die ihm drei Jahre lang gezahlt wurde, um ihm während seiner Krankheit Finanzsorgen zu nehmen.[1]
Sein jüngerer Bruder Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg wurde als Thronfolger Schwedens erwählt und vom amtierenden König Karl XIII. (aus dem Hause Holstein-Gottorp) adoptiert, starb aber bereits ein halbes Jahr später. Friedrich Christian II. zeigte darauf ebenfalls Interesse an der schwedischen Krone, wurde aber in seinem Schloss Augustenburg durch eine dänische Flottille faktisch unter Hausarrest gestellt; denn auch der dänische König Friedrich VI., sein Schwager, war an der Herrschaft über Schweden interessiert.[2] Die schwedische Krone ging letztlich an den aus Frankreich stammenden Marschall Jean Baptiste Bernadotte, einen Vertrauten des mit Schweden verbündeten Napoleon, der als Karl XIV. Johann den Thron bestieg.
Nachkommen
- Caroline Amalie (1796–1881), verheiratet mit König Christian VIII. von Dänemark
- Christian August (1798–1869), Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg
- Friedrich (1800–1865), Fürst von Noer
Siehe auch
- Augustenburger Briefe Schillers, erste Gedanken zur Ästhetik
Literatur
- Adolph Ditlev Jørgensen: Frederik Christian, Hertug af Augustenborg. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 5: Faaborg–Gersdorff. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1891, S. 346–350 (dänisch, runeberg.org).
- Olaf Klose: Friedrich Christian II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 585 f. (Digitalisat).
- Lorentzen: Friedrich Christian II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 24–31.
- Pauline zur Lippe, Friedrich Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg: Briefe aus den Jahren 1790–1812. Hrsg.: Paul Rachel. Leipzig 1903 (LLB Detmold).
- Mikkel Venborg Pedersen: Die Herzöge von Augustenburg. In: Carsten Porskrog Rasmussen (Hrsg.): Die Fürsten des Landes. Herzöge und Grafen von Schleswig, Holstein und Lauenburg. Im Auftrag der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte herausgegeben. Wachholtz Verlag, Neumünster 2008, ISBN 978-3-529-02606-5, S. 310–341.
Weblinks
- Herzog von Augustenburg
- Briefe Friedrich Schillers an den Herzog von Augustenburg im Friedrich Schiller Archiv
Einzelnachweise
- ↑ Rüdiger Safranski: Goethe und Schiller. Geschichte einer Freundschaft. Hanser, München 2009, S. 89–90.
- ↑ Rasmussen, Imberger, Lohmeier, Mommsen: Die Fürsten des Landes - Herzöge und Grafen von Schleswig-Holstein und Lauenburg, S. 322.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Friedrich Christian II. |
ALTERNATIVNAMEN | Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, Friedrich Christian von |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg |
GEBURTSDATUM | 28. September 1765 |
GEBURTSORT | Augustenburg |
STERBEDATUM | 14. Juni 1814 |
STERBEORT | Augustenburg |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: PodracerHH, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schloss Augustenborg, Hofansicht