Friedrich Cerulli

Friedrich Cerulli (* 1746 in Königsberg, Königreich Preußen; † 18. September 1801 in Lemberg, Habsburgermonarchie) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Prediger in Warschau und Lemberg.

Friedrich Cerulli stammte aus Königsberg in Preußen. 1777 wurde er Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Warschau, neben Gottlieb Ringeltaube.^[1][2] Er wurde Konsistorialrat und Vizepräsident des Konsistoriums und erster Leiter der evangelischen Schule in Warschau. 1784 erregte er mit theologischen Äußerungen über das Abendmahl heftige Kritik in einem Teil der Gemeinde.^[3]

1788 wählte ihn die Gemeinde in Lemberg zu ihrem zweiten Pfarrer. Da in der Habsburgermonarchie preußische Geistliche in dieser Zeit normalerweise nicht angestellt werden durften, erließ die Hofkanzlei in Wien ein entsprechendes Dekret, das seine Tätigkeit genehmigte.^[4] 1789 wurde er zum ersten kirchlichen Senior für Ostgalizien bestimmt.^[5]

• Fr. Cerulli, Pastoris der evangelischen Gemeine zu Warschau und Consistorialraths : Einweyhungs-Rede, über 2. B. d. Chronica 6, 40, 41.^[6] gehalten in der neuerbauten evangelischen Kirche, am Sonntage vor dem Neu-Jahr den 30 December 1781.

• T. Stegner: Ewangelicy warszawscy. Warszawa, 1993.

1. ↑ Anton Friedrich Büsching (Hrsg.): Magazin für die neue Historie und Geographie. Band 18. Halle 1784. S.367
2. ↑ Ostdeutschland als Mutterland der deutschen Siedlungen in Mittelpolen S. 12
3. ↑ Anton Friedrich Büschings neueste Geschichte der Evangelischen beyder Confeßionen im Königreich Polen und Großherzogthum Litauen von 1768 bis 1783 ; nebst der besondern Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeine zu Warschau. Halle 1784, S. 291–293
4. ↑ Ludwig Schneider: Die evangelische Kirchengemeinde Lemberg von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. 1778–1928. Lwów 1929, S. 18–19
5. ↑ Traugott Bartelmus Galiziendeutsche
6. ↑ 2 Chr 6,40–41