Friedrich Busack

Selbstbildnis, Öl auf Malpappe, Ende der 1920er Jahre verso handschriftlich „BUSACK“ bezeichnet, 42,5 × 31 cm

Friedrich Franz Ludwig Heinrich „Fritz“ Busack[1] (* 3. Januar 1899 in Hannover; † 5. Januar 1933 ebenda)[2] war ein deutscher Maler, Vertreter der Hannoverschen Sezession und der Neuen Sachlichkeit.[3]

Leben und Wirken

Geboren zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs als Sohn eines Schriftsetzers, verbrachte Fritz Busack seine Kindheit und Jugend im Haus Engelbosteler Damm 21 (heute: Hausnummer 40).[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er schon 1918 als Jugendlicher an der ersten Ausstellung der Hannoverschen Sezession in den Räumen der Kestner-Gesellschaft teil, obwohl er erst ab 1919 die örtliche Kunstgewerbeschule besuchte. Als Schüler des dort tätigen Bildhauers Ludwig Vierthaler und des Malers Fritz Burger-Mühlfeld macht Busack in der Grafikklasse Bekanntschaft mit Künstlern wie Grethe Jürgens, Gerta Overbeck-Schenk, Ernst Thoms und Erich Wegner und bekannte sich früh dem Geist der Neuen Sachlichkeit.[3] Diese „Kunstrichtung der 1920er Jahre, die thematisch eng mit der Gesellschaft der Weimarer Republik verbunden war, [...] hatte ein großes Interesse an der Lebenswirklichkeit der Menschen in der Stadt und an den kleinen Dingen des Alltags. Sie war einer Typologie auf der Spur, mit deren Hilfe gesellschaftliche Verhältnisse, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge ebenso sichtbar wurden wie die Topografie der wachsenden Industriestädte.“[4]

Eine noch nicht näher verortete „Abendliche Dorfstraße“, 1925 in der Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover ausgestellt

Busacks Arbeiten wie Ölgemälde, Aquarelle, Porträt-Zeichnungen, Selbstbildnisse sowie Motive aus Hannover und der weiteren Umgebung der Stadt[2] wurden in den frühen Sezessionsausstellungen und ab 1925 auch in den Herbstausstellungen des Kunstvereins Hannover gezeigt.[3] Zu dem dort damals gezeigten Werk „Abendliche Dorfstraße“, ein noch nicht näher bestimmter Ort[5] wohl aus der (heutigen) Region Hannover,[2] schrieb Hartmut Klauss:

„Gebäude und Figuren sind in einer altmeisterlichen Schichtenmalerei statisch ins Bild komponiert worden; das Licht, gleichmäßig verteilt, scheint aus einem imaginären Raum zu kommen. Diese Eigenarten führen zu einer ganz eigenen Bildmagie, die den besonderen Reiz dieser seltenen Gemälde aus dem schmalen Oeuvre von Friedrich Busack bestimmen.[5]

Gemeinsam mit Werken von zwanzig anderen Künstlern waren Arbeiten Busacks 1929 auf einer Ausstellung der deutschen "Neuen Sachlichkeit" in Amsterdam vertreten.[3]

Zwei Tage nach seinem 34. Geburtstag starb Friedrich Busack 1933 an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung.[3]

Werke

Ein Großteil der Arbeiten Friedrich Busacks finden sich heute im Sprengel Museum Hannover sowie im Besitz der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.[6]

Ehrungen

  • 2003 wurde eine Straße im hannoverschen Stadtteil List nach Friedrich Busack benannt.[6]

Literatur (Auswahl)

  • Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 15, S. 295f.
  • Ludwig Zerull (Red., Layout), Günter Barz, Michael Herling (Fotos): Hannoversche Maler der Neuen Sachlichkeit, Begleitschrift zur (Wander-)Ausstellung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung mit Bildern aus den Sammlungen der Stadtsparkasse Hannover, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Sprengel Museum Hannover, Hrsg.: Niedersächsische Sparkassenstiftung, Eigenverlag, Hannover: Th. Schäfer Druckerei, 1991, passim
  • Antje Döring: Friedrich (Fritz) Busack, in Christian Fuhrmeister (Hrsg.): „Der stärkste Ausdruck unserer Tage“, neue Sachlichkeit in Hannover, Katalog zur Ausstellung vom 9. Dezember 2001 bis 10. März 2002 im Sprengel Museum Hannover, Hildesheim; Zürich; New York: Olms, 2001, ISBN 3-487-11440-2, S. 239f.; Inhaltsverzeichnis
  • Hugo Thielen: BUSACK, Fritz. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 80.
  • Hugo Thielen: Busack, Fritz. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 101.

Weblinks

Commons: Friedrich Busack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Literatur von und über Friedrich Busack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  2. a b c d Hugo Thielen: BUSACK, Fritz. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 80
  3. a b c d e Robert Ketterer (Verantw.): Auktion: 298 / Seitenwege der deutschen Avantgarde am 5. Dezember 2005 / Lot: 11 / Busack, Friedrich / Selbstbildnis / Erlös (inkl. 19% Aufgeld): 1.904 EUR / 2.494 $ / Schätzpreis: 2.000 EUR / 2.620 $ auf der Seite kettererkunst.de, abgerufen am 25. Oktober 2014
  4. N.N.: Die Schenkung „Sammlung Neue Sachlichkeit“ der Sparkasse Hannover (Memento des Originals vom 25. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sprengel-museum.de auf der Seite sprengel-museum.de
  5. a b Hartmut Klauss (Verantw.): Friedrich Busack - Abendliche Dorfstraße auf der Seite paintgallery.de; online, abgerufen am 25. Oktober 2014
  6. a b Hugo Thielen: Busack, Fritz. In: Stadtlexikon Hannover, S. 101

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1925, Abendliche Dorfstrasse, Friedrich (Fritz) Busack,.jpg
Abendliche Dorfstraße von Friedrich Busack, in den 1920er Jahren im Stil der Neuen Sachlichkeit gemalt, laut Hartmut Klauss, Geschäftsführer der Paint Gallyery:

„... Gebäude und Figuren sind in einer altmeisterlichen Schichtenmalerei statisch ins Bild komponiert worden; das Licht, gleichmäßig verteilt, scheint aus einem imaginären Raum zu kommen. Diese Eigenarten führen zu einer ganz eigenen Bildmagie, die den besonderen Reiz dieser seltenen Gemälde aus dem schmalen Oeuvre von Friedrich Busack bestimmen.“

Das Gemälde „Abendliche Dorfstraße“ wurde 1925 im Kunstverein Hannover ausgestellt ...
1920er Jahre, Selbstbildnis Friedrich Busack, Öl auf Malpappe.jpg
Selbstbildnis von Friedrich Busack, 1920er Jahre im Stil der Neuen Sachlichkeit, Öl auf Malpappe, Ende der 1920er Jahre verso hanschriftlich „BUSACK“ bezeichnet, 42,5 x 31 cm ...