Friedhof Heerdt

Der Friedhof Heerdt ist ein städtischer Friedhof im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt und der einzige Friedhof im linksrheinischen Teil von Düsseldorf.

Lage und Geschichte

Grabmal Peter Reinartz, um 1841

Bereits 1823 bezeichnete der Bürgermeister von Heerdt eine Verlegung des alten Heerdter Kirchhofs an der St.-Benediktus-Kirche als wünschenswert. Dieses Vorhaben wurde jedoch 1826 vom Gemeinderat und vom Kirchenvorstand zunächst abgelehnt. 1838 richtete der Kirchenvorstand eine Eingabe mit dem Ziel der Verlegung an den Bürgermeister, der noch im gleichen Jahr vom Gemeinderat stattgegeben wurde. Auch die Erzbischöfliche Behörde genehmigte die Verlegung. 1839 wurde von der Gemeinde Heerdt von einem Ackerer ein geeignetes Gelände an der heutigen Schiess-Straße erworben. Auch die Einfriedung des neuen Friedhofs wurde von der Gemeinde Heerdt finanziert. Am 17. August 1841 wurde mit Peter Joseph Cornelius Reinartz, dem verstorbenen Präsidenten des Heerdter Kirchenvorstandes, der erste Tote auf dem neuen Friedhof beigesetzt. Auf seinem bis heute erhaltenen Grabstein wird er als „der Erste auf diesem Gottesacker“ Beigesetzte bezeichnet.[1]

Das älteste heute noch erhaltene Beerdigungsregister der Friedhofsverwaltung beginnt mit dem 24. April 1867, so dass weitere Beerdigungen zwischen 1841 und 1867 nicht schriftlich dokumentiert sind.

Ursprünglich umfasste der Friedhof eine Fläche von 5,48 Hektar. Im 20. Jahrhundert erfolgten zwei größere Erweiterungen. Im Nordwesten wurde der Friedhof um ein 6,89 Hektar großes Gebiet jenseits der heute stillgelegten Eisenbahnstrecke Neuss–Heerdt–Oberkassel erweitert, wobei eine Fußgängerbrücke zur Überquerung der Bahntrasse erbaut wurde. Auf der Ostseite der Schiess-Straße wurde ein an den Albertussee angrenzendes Gebiet von 1,98 Hektar in den Friedhof einbezogen. Die Gesamtfläche des Friedhofs beträgt heute über 14,3 Hektar.

Im ursprünglichen Teil des Friedhofs befindet sich die 1966 fertiggestellte Friedhofskapelle, zu deren Inventar eine Orgel mit zehn Registern gehört und deren Glasfenster von Theodor Havertz gestaltet wurden. Noch aus den Anfängen des Friedhofes stammen einige mächtige deutsche und amerikanische Eichen sowie zwei unter Naturschutz stehende große Zedern.

Grabstätten bekannter Persönlichkeiten

Auf dem Friedhof sind unter anderem Kay Lorentz, Lore Lorentz, Josef Kohlschein, Walter Ophey, Hans Müller-Westernhagen, Theo Champion, Erwin Heerich und mehrere Bürgermeister des Stadtteils beerdigt. Bekannte Künstler wie Joseph Enseling, Joseph Beuys, Wilhelm Hanebal oder Detlef Dreiner haben hier zahlreiche Grabstätten gestaltet.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carl Vossen: Chronik des Friedhofes Heerdt. Hrsg.: Bürgerverein Heerdt e. V. Heerdt im Wandel der Zeit, Nr. II. Düsseldorf 1980, S. 50.
  2. Rolf Purpar: Kunststadt Düsseldorf. Objekte und Denkmäler im Stadtbild. Grupello, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-89978-044-4, S. 420–422. Grabplatte Walter Ophey, gestaltet von Joseph Beuys nach einem Entwurf von Ewald Mataré.

Koordinaten: 51° 14′ 9″ N, 6° 43′ 7,6″ O

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Grabmal, Düsseldorf-Heerdt
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Grabstein Erwin Heerich, Düsseldorf-Heerdt
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Grabmal Forkardt, Bildhauer Joseph Enseling, Düsseldorf-Heerdt
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Grabmal van Endert, Düsseldorf -Heerdt
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Grabmal Mohr, Düsseldorf-Heerdt
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Grabmal der Luise Ederer (1880–1920) auf dem Friedhof Düsseldorf-Heerdt. Sie war die Gattin des österreichischen Malers, Grafikers und Mosaizist Carl Ederer (1875–1951), der von 1910 bis 1944 eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf hatte. Der Mosaik-Engel wurde von Ederers Kollegen Josef Huber-Feldkirch (1858–1932) gestaltet. (Initialen I°H für Iosef Huber)
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Grabmal Peter Reinartz, Düsseldorf-Heerdt
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Grabplatte Walter Ophey, Friedhof Düsseldorf-Heerdt, Entwurf: E. Mataré, Ausführung: J. Beuys
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Grabmal Joseph Hammerschmid, Düsseldorf-Heerdt
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Joseph Beuys, Grabmal Wiedehage
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Grabmal Nikolaus Knopp, Düsseldorf-Heerdt