Friederike Pezold

Friederike Pezold, auch Frederike Pezold (* 14. August 1945 in Wien) ist eine österreichische Videokünstlerin, Filmemacherin und Fotografin.

Leben

Friederike Pezold studierte Kunst und Philosophie an der Kunstakademie München und betätigte sich zunächst als Zeichnerin.[1] 1968 wirkte sie an Werner Herzogs Film Lebenszeichen mit.

1971 schuf sie ihre ersten Videografiken. In Fotoserien und Videofilmen machte sie immer wieder ihren eigenen, schwarz-weiß bemalten Körper zum Gegenstand ihrer Kunst. Dabei war es ihr Anliegen, gleichzeitig Subjekt und Objekt zu sein. Am 4. April 1977 gründete sie dazu ihr „Radio Freies Utopia“, das vor allem aus einem Aufnahmegerät mit Monitor am eigenen Körper bestand, der es ihr ermöglichte, ihre Aufnahmen von sich gleichzeitig wie in einem Spiegel zu betrachten. Sie sah sich solcherart als Malerin und Modell in einer Person.

In dieser von ihr „leibhaftige Zeichensprache“ genannten Weise entstanden Videofilme wie Der Tempel der schwarz-weißen Göttin (1977) und Madame Cucumaz oder die Experimentalfilme Toilette (1979), der sie selbst mit bewusst überzogener Ausführlichkeit beim Anziehen zeigt und Canale Grande (1983), der, mit Elfi Mikesch als Kamerafrau, die Reaktionen ihrer Umwelt auf sie und ihr Videogerät widerspiegelt, sowie Irrsee (1984). 1995 gründete Friederike Pezold ihr eigenes Erstes Wiener Museum für Video Art und Body Art.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1969: Haus der Kunst / München
  • 1972: Galleria Numero / Venedig Rom
  • 1975: 9. internationale Biennale Paris / Museé d’Art
  • 1976: Museum of Modern Art / New York (Line Up)
  • 1977: Documenta 6 / Kassel / „Der Tempel der schwarzweißen Göttin“
  • 1983: Teilnahme an Aktuell 83
  • 1984: Biennale Venedig / c/o Internationaler Pavillon („ ROSA NIRWANA“ „NIRWANA ROSA“)
  • 1985: Museum of Modern Art / New York / c/o New Directors / New Films mit „Canale Grande“
  • 1988: Centre Georges Pompidou / Paris / „The Arts for TV“
  • 1988: Tate Gallery / London / „The Arts for TV“
  • 1989: Berliner Filmfestspiel / Berlin (mit „Allein gegen die Würstel“)
  • 1989: Cannes (mit „Allein gegen die Würstel“)
  • 1991: Museum of the 21. Century / Vienna („The newest electronic sculptures“)
  • 1995: gründete Friederike Pezold ihr eigenes Erstes Wiener Museum für Video Art und Body Art.
  • 2011: Hamburger Bahnhof / Berlin
  • 2013: Hamburger Bahnhof / Berlin („Die neue leibhaftige Zeichensprache nach den Gesetzen von Anatomie, Geometrie und Kinetik“)
  • 2015 Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre. Werke aus der Sammlung Verbund, Wien, Hamburger Kunsthalle.[2]
  • 2017 WOMAN. Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der Sammlung Verbund, MUMOK, Wien.[3]
  • 2017–2018 Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der Sammlung Verbund, Wien.[4] Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe, DE.[5]
  • 2018–2019 Feminist Avant-garde / Art of the 1970s SAMMLUNG VERBUND Collection, Vienna, The Brno House of Arts, Brünn, Tschechien.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Therese Dann: Friederike Pezold. In: Gabriele Schor (Hrsg.): Feministische Avantgarde. Kunst der 1970er-Jahre. Prestel, München 2016, S. 507.
  2. Website der Hamburger Kunsthalle
  3. Website des MUMOK Wien
  4. Website der Sammlung Verbund, Wien
  5. Website des ZKM Karlsruhe
  6. Website des Brno House of Arts, Brünn