Friederike Funk

Friederike Funk

Friederike Funk, verh. La Grua bzw. Funk La Grua (* 14. November 1796 in Meißen; † nach 1863[1]) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran) und königlich-sächsische Kammersängerin in Dresden.

Leben

Die Tochter eines Postmeisters aus Meißen erhielt ab 1813 ihre Gesangsausbildung bei Johann Aloys Miksch in Dresden. Im Mai 1816 erhielt sie ihr erstes Engagement am Dresdner Hoftheater unter der Direktion von Francesco Morlacchi. Danach weilte sie, begleitet von ihrem Bruder und auf Geheiß des sächsischen Königs[2], zur Vervollkommnung ihrer Stimme zwei Jahre in Italien. Dieses königliche Stipendium erhielt sie durch die Vermittlung von Morlacchi.[3] In Italien trat sie u. a. in Neapel und St. Carlo auf und nahm in Neapel Unterricht bei Niccolò Antonio Zingarelli und Luigi Mosca. Im Herbst 1818, nun engagiert an der Italienischen und Deutschen Oper in Dresden, sang sie die Titelpartie von Rossinis Elisabetta regina d’Inghilterra, 1822 die Agathe in Webers Freischütz. 1824 sang sie die Eglantine in Webers Euryanthe. Sie trat u. a. mit der Sängerin Anna Maria Neumann-Sessi[4] und Wilhelmine Schröder-Devrient[5] auf. 1827 ging sie nach Gastspielen in Darmstadt nochmals nach Italien, wo sie ein Engagement in Palermo erhielt. Nach der Eheschließung in Palermo mit dem Tenoristen[6] Signor La Grua kehrte sie in den 1830er Jahren, nun unter dem Namen Friederike Funk La Grua, nach Dresden zurück und arbeitete als Gesangslehrerin. Auch nach ihrer Heirat trat sie noch vereinzelt auf[7]. Zuletzt lebte sie bei ihrer Tochter Emmy, ebenfalls Sängerin u. a. in Paris, Dresden, Wien und Turin sowie Gesangslehrerin, in Paris.[8] Emmy La Grua erhielt Gesangsunterricht bei Pauline Garcia und Caroline Ungher-Sabatier.[9]

Literatur

  • Damen Conversations Lexikon. Herausgegeben im Verein mit Gelehrten und Schriftstellerinnen von C. Herloßsohn, Adorf 1835, S. 282–283 (Digitalisat).
  • Marie Börner-Sandrini: Erinnerungen einer alten Dresdnerin, Neue Folge, Dresden 1879 [1876], S. 17–19 (Digitalisat).
  • Allgemeine musikalische Zeitung vom 26. Juni 1839, Sp. 497–498 (Digitalisat) (kurzer biografischer Abriss).
  • Hans Schnoor: Dresden – 400 Jahre deutsche Musikkultur. Dresden 1948.
  • Karl-Josef Kutsch und Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, 3. Bd., 4., erw. u. akt. Aufl., München 2003, S. 1593.

Weblinks

Commons: Friederike Funk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Iris vom 15. April 1863, S. 59 (Digitalisat).
  2. Vgl. Allgemeine musikalische Zeitung vom 26. Juni 1839, Sp. 498.
  3. Vgl. Karl-Josef Kutsch und Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, 3. Bd., 4., erw. u. akt. Aufl., München 2003, S. 1593.
  4. Allgemeine musikalische Zeitung vom 8. Januar 1823, Sp. 20 (Digitalisat).
  5. Marie Börner-Sandrini: Erinnerungen einer alten Dresdnerin, Dresden 1879, S. 18.
  6. Siehe in dem Bericht über ein Konzert der Tochter Emmy la Grua: Neue Zeitschrift für Musik vom 17. Januar 1851, S. 26 (Digitalisat).
  7. Vgl. etwa Allgemeiner Musikalischer Anzeiger vom 16. Januar 1840, S. 12 (Digitalisat).
  8. Damen Conversations Lexikon. Herausgegeben im Verein mit Gelehrten und Schriftstellerinnen von C. Herloßsohn, Adorf 1835, S. 282–283; Marie Börner-Sandrini: Erinnerungen einer alten Dresdnerin, Dresden 1879, S. 17–19; vgl. auch Süddeutsche Musik-Zeitung vom 17. April 1854, S. 64 (Digitalisat).
  9. Siehe Neue Zeitschrift für Musik vom 17. Januar 1851, S. 26 (Digitalisat).

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Friederike Funk (* 1796)