Freigespärre
Als Freigespärre (Flugsparren, Schwebegiebel) bezeichnet man im Bauwesen ein frei vor die Giebelwand gesetztes Sparrenpaar.
Funktion, Konstruktion, Gestalt
Fluggespärre sind eine Form der Giebelvordächer, die einen doppelten Zweck erfüllen. Zunächst sollen sie die dahinter liegenden Gebäudeteile vor Witterungseinflüssen schützen und zweitens dienen sie der repräsentativen Verzierung eines Gebäudes.[1]
Das Freigespärre wird durch auskragende Pfetten getragen, die wiederum bei größeren Überständen zusätzlich durch Kopfbänder abgestrebt sind.[2]
Freigespärre sind frontal oft mit gedrechselten Zierelementen versehen und ergänzen den Fassadenschmuck, vor allem im 19. Jahrhundert in der Architektur des Historismus und des Schweizerhausstils.
Siehe auch
- Ackermann-Direktorenvilla in Sontheim, 1886
- Maison d'Adam in Angers (Frankreich)
- Schwebegiebel in Frankfurt-Hausen
- Schwebegiebel am Schweizerhaus im Hochdorfer Garten, Tating
- Schwebegiebel am Swiss Chalet „Bullitt-Longenecker House“ in New Orleans (USA), 1868–1869[4]
Literatur
- Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 7. Januar 2024), S. 424: Schwebegiebel.
- Theodor Krauth, Franz Sales Meyer (Hrsg.): Die Bau- und Kunstzimmerei: mit besonderer Berücksichtigung der äusseren Form. Erster Band: Text, E. A. Seemann, Leipzig 1893, S. 226 ff. (Digitalisat)
Weblinks
- Fluggespärre, auf thesaurus-traditioneller-holzbau.net
Einzelnachweise
- ↑ Theodor Krauth, Franz Sales Meyer (Hrsg.): Die Bau- und Kunstzimmerei: mit besonderer Berücksichtigung der äusseren Form. Erster Band: Text, E. A. Seemann, Leipzig 1893, S. 226 f. (Digitalisat)
- ↑ Theodor Krauth, Franz Sales Meyer (Hrsg.): Die Bau- und Kunstzimmerei: mit besonderer Berücksichtigung der äusseren Form. Erster Band: Text, E. A. Seemann, Leipzig 1893, S. 227. (Digitalisat)
- ↑ Theodor Krauth, Franz Sales Meyer (Hrsg.): Die Bau- und Kunstzimmerei: mit besonderer Berücksichtigung der äusseren Form. Erster Band: Text, E. A. Seemann, Leipzig 1893, S. 227, Fig. 210. (Digitalisat)
- ↑ Bullitt-Longenecker House. In: npgallery.nps.gov. National Park Service, 10. Januar 1981, abgerufen am 7. Januar 2024 (englisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Frankfurt-Hausen, Haus an der Nidda
Autor/Urheber: Matthias Süßen , Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Schweizerhaus im Hochdorfer Garten, Tating (Eiderstedt)
Autor/Urheber: p.schmelzle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Direktorenvilla der ehemaligen Zwirnerei Ackermann in Heilbronn-Sontheim, Kolpingstraße 3; erbaut 1886 nach Entwurf der Heilbronner Architekten Hermann Maute und Theodor Moosbrugger; unter Denkmalschutz
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Bullitt-Longenecker House
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Dieses Gebäude ist als historisches Denkmal (Monument historique) klassifiziert. Es ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00108927 .
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Ehemaliges Zollhaus Eingeschossiger Krüppelwalmdachbau mit Fachwerkdrempel über L-förmigem Grundriss, Putzfassade mit Sandsteinrahmungen, Schmuckfachwerkgiebel mit reich geschnitztem Freigespärre im Schweizerhausstil, Historismus, um 1895
Giebelvordächer, Freigespärre (Krauth, Meyer, 1893, S. 227, Fig. 201)