Frederick W. Sturckow

Frederick Sturckow
Frederick Sturckow
Land:USA
Organisation:NASA
ausgewählt am8. Dezember 1994
(15. NASA-Gruppe)
Einsätze:4 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs:
4. Dezember 1998
Landung des
letzten Raumflugs:
12. September 2009
Zeit im Weltraum:51d 9h 36min
ausgeschieden amMärz 2013
Raumflüge

Frederick Wilford „Rick“ Sturckow (* 11. August 1961 in La Mesa, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut. Er ist der erste Raumfahrer, der viermal zur Internationalen Raumstation (ISS) flog.

Leben

Aufgewachsen auf einer Farm nahe der Ortschaft Lakeside, knapp 30 Kilometer östlich von San Diego, verließ Sturckow 1978 die Grossmont High School in La Mesa. Nach zwei Jahren als Mechaniker beim Landmaschinenhersteller Harvester, begann er an der California Polytechnic State University ein Maschinenbaustudium. 1984 erhielt er einen Bachelor und trat den US-Marines (USMC) bei.

Sturckow besuchte nach dem Grundlehrgang an der Officer Candidates School (drei Monate) einen Aufbaukurs als Infanterieoffizier an der Basic School (sechs Monate) in Virginia. Anschließend wurde er in Florida zum USMC-Piloten ausgebildet und machte 1987 seine Lizenz. Es folgte ein Lehrgang für Düsenflugzeuge in Texas, bevor er dem Kampfgeschwader 333 in South Carolina zugeteilt wurde, das zu diesem Zeitpunkt gerade auf Maschinen des Typs F/A-18 „Hornet“ umgerüstet wurde.

Mit den „Fighting Shamrocks“ (Navy-Bezeichnung VMFA-333) wurde er für sieben Monate nach Japan, Korea und die Philippinen geschickt. Zurück in den Vereinigten Staaten besuchte er die United States Navy Fighter Weapons School in Miramar (Kalifornien) und wurde zum Taktischen Offizier geschult. Bekannt ist dieser Kurs seit dem gleichnamigen Film mit Tom Cruise als „Top Gun“, obwohl er offiziell Strike Fighter Tactics Instructor heißt.

Im August 1990 wurde Sturckow mit dem VMFA-333 in den Süden des Inselstaates Bahrain entsandt. Von der Sheik Isa Air Base aus nahm er am Zweiten Golfkrieg teil und flog bis zum April 1991 im Rahmen der „Operation Desert Storm“ 41 Einsätze gegen die irakischen Truppen.

An der United States Air Force Test Pilot School wurde Sturckow auf der Edwards Air Force Base ab Anfang 1992 für ein Jahr zum Testpiloten ausgebildet. Anschließend war er am Naval Air Warfare Center in Patuxent River (Maryland) stationiert und arbeitete bis zu seinem Wechsel zur NASA an der Weiterentwicklung der F/A-18.

NASA

Es geschah mehr aus einer Laune heraus, dass sich Sturckow bei der NASA bewarb. Als er auf der Testpilotenschule war, hatten alle seine Freunde ihre Unterlagen eingereicht, und weil er gerade nach einer beruflichen Veränderung suchte, tat er es auch. Es war Glück, dass seine erste Bewerbung gleich akzeptiert wurde.

Sturckow wurde als einer von zehn Pilotenanwärtern mit der 15. Astronautengruppe im Dezember 1994 ausgewählt. Aus insgesamt 2962 Bewerbern, die den formalen Auswahlkriterien entsprachen, waren 121 Finalisten hervorgegangen. Diese wurden im Sommer 1994 ins Johnson Space Center (JSC) nach Houston in Texas zu Tests, Bewerbungsgesprächen und medizinischen Untersuchungen eingeladen.

Nur ein halbes Jahr nach Beendigung des einjährigen Basistrainings erhielt Sturckow seinen ersten Flugauftrag. Als Pilot gehörte er zur Besatzung von STS-88, dem ersten Flug zum Aufbau der Internationalen Raumstation (ISS). Die Raumfähre Endeavour brachte im Dezember 1998 mit Unity den ersten Verbindungsknoten der Station in den Orbit. Mit drei Ausstiegen montierten zwei Astronauten den Knoten an das wenige Wochen zuvor gestartete Modul Sarja. Anschließend wurde die ISS mit dem ersten Betreten eingeweiht.

Im August 2001 unternahm Sturckow seinen zweiten Raumflug, auf den er sich knapp ein Jahr lang vorbereitet hatte. Wieder fungierte er als Stellvertreter des Kommandanten und wieder war das Ziel die ISS. STS-105 brachte die 3. Stammbesatzung zur Station und holte die Crew der ISS-Expedition 2 ab, die einen fünfmonatigen Aufenthalt in der Umlaufbahn beendete.

Sein erstes Kommando erhielt Sturckow im August 2002, als ihm die Leitung von STS-117 übertragen wurde. Wegen des Columbia-Unglücks im Februar 2003 musste die Flugplanung des Shuttle-Programms umgestellt und Sturckows dritter Flug um mehrere Jahre verschoben werden. STS-117 wurde schließlich im Juni 2007 durchgeführt. Die Atlantis brachte das S3/S4-Element zur ISS. Während vier Außenbordeinsätzen wurde das Bauteil an die Station montiert, die Solarpaneele aus- und der zweite Flügel des Solarmoduls P6 eingefahren.

Zu seinem vierten Raumflug startete Sturckow am 29. August 2009. Als Kommandant der Mission STS-128 flog er die Raumfähre Discovery zur Internationalen Raumstation. Dadurch wurde er der erste Mensch mit vier Aufenthalten auf der ISS. Die Landung erfolgte am 12. September 2009.

Am 13. Januar 2011 wurde Sturckow als Ersatzkommandant der Mission STS-134 nominiert. Er sollte den Kommandanten Mark Kelly während dessen Abwesenheit vertreten. Kellys Frau, die Politikerin Gabrielle Giffords, war am 8. Januar bei einem Attentat schwer verletzt worden.[1] Nach dem 11. Februar nahm Kelly seine Tätigkeit als Kommandant wieder auf.

Virgin Galactic

Sturckow verließ die NASA im März 2013 und ging zu Virgin Galactic, wo er Testpilot für das Raumflugzeug SpaceShipTwo wurde.[2] Am 13. Dezember 2018 überschritt er bei einem suborbitalen Flug der VSS Unity die 50-Meilen-Grenze, die in den USA als Grenze zum Weltraum gilt. Damit wird ihm das Astronautenabzeichen als Commercial Astronaut der Federal Aviation Administration verliehen.[3]

Privates

Sturckow ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Frederick W. Sturckow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. NASA Announces Backup Commander For STS-134 Mission. NASA, 13. Januar 2011, abgerufen am 13. Januar 2011 (englisch).
  2. Chris Bergin: From Shuttle to SS2 – Sturckow joins Virgin Galactic. nasaspaceflight.com, 7. Mai 2013, abgerufen am 8. Mai 2013 (englisch).
  3. Michael Sheetz: Virgin Galactic flies its first astronauts to the edge of space, taking one step closer to space tourism. CNBC, 13. Dezember 2018, abgerufen am 14. Dezember 2018 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Sts-88-patch.svg
Designed by the crew members, this patch commemorates the first assembly flight to carry United States-built hardware for constructing the International Space Station (ISS). This flight's primary task is to assemble the cornerstone of the Space Station: the Node with the Functional Cargo Block (fgb).

The rising sun symbolizes the dawning of a new era of international cooperation in space and the beginning of a new program: the International Space Station. The Earth scene outlines the countries of the Station Partners: the United States, Russia, those of the European Space Agency (ESA), Japan, and Canada. Along with the Pressurized Mating Adapters (PMA) and the Functional Cargo Block, the Node is shown in the final mated configuration while berthed to the Space Shuttle during the STS-88/2A mission.

The Big Dipper Constellation points the way to the North Star, a guiding light for pioneers and explorers for generations. In the words of the crew, "These stars symbolize the efforts of everyone, including all the countries involved in the design and construction of the International Space Station, guiding us into the future."
Sts-105-patch.svg
The STS-105 crew patch symbolizes the exchange of the Expedition Two and Expedition Three crews aboard the International Space Station. The three gold stars near the ascending Orbiter represent the U.S. commanded Expedition Three crew as they journey into space, while the two gold stars near the descending Orbiter represent the Russian commanded Expedition Two crew and their return to Earth. The plumes of each Orbiter represent the flags of the United States and Russia and symbolize the close cooperation between the two countries. The Astronaut Office symbol, a star with three rays of light, depicts the unbroken link between Earth and the newest and brightest star on the horizon, the International Space Station (ISS). The ascending and descending Orbiters form a circle that represents both the crew rotation and the continuous presence in space aboard the ISS. The names of the four astronauts who will crew Discovery are shown along the border of the patch. The names of the Expedition Three and Expedition Two crews are shown on the chevron at the bottom of the patch. The NASA insignia design for Shuttle flights is reserved for use by the astronauts and for other official use as the NASA Administrator may authorize. Public availability has been approved only in the form of illustrations by the various news media. When and if there is any change in this policy, which we do not anticipate, it will be publicly announced.
STS-117 patch new2.svg
The STS-117 crew patch symbolizes the continued construction of the International Space Station (ISS) and our ongoing human presence in space. The ISS is shown orbiting high above the Earth. Gold is used to highlight the portion of the ISS that will be installed by the STS-117 crew. It consists of the second starboard truss section, S3/S4, and a set of solar arrays. The names of the STS-117 crew are located above and below the orbiting outpost. The two gold astronaut office symbols, emanating from the '117' at the bottom of the patch represent the concerted efforts of the shuttle and station programs toward the completion of the station. The orbiter and unfurled banner of red, white and blue represent our Nation's renewed patriotism as we continue to explore the universe.
STS-128 Patch.svg
Das STS-128 Emblem symbolisiert die Mission 17A und repräsentiert die Geräte, das Volk und die Partnernationen, die zum Flug beitragen. Das Space Shuttle Discovery sieht man in der Orbitalkonfiguration mit dem Multi Purpose Logistics Module (MPLM) Leonardo in der Nutzlastbucht. Die Erde und die Internationale Raumstation wölben sich um das Symbol des Astronautenbüros, um uns an die fortgesetzte menschliche Präsenz im Weltraum zu erinnern. Die Namen der STS-128 Crewmitglieder säumen das Emblem in einer umwickelnden Weise. In die Namen einbezogen ist das Crewmitglied der ISS-Expedition, das mit STS-128 startet und an Bord der ISS bleibt und ein anderes Expeditionsmitglied ersetzt, welches mit STS-128 heimkehrt. Das Band vervollständigt auch das Symbol des Astronautenbüros und beinhaltet die amerikanischen und die schwedischen Flaggen, welche die Länder der STS-128 Crew repräsentieren.