Frauenplan (Eisenach)

Der Frauenplan (2014), Blick nach Osten

Der Frauenplan ist ein zentraler Platz im Süden des Stadtzentrums von Eisenach in Thüringen. Er ist eine der drei historischen Marktsiedlungen des heutigen Stadtgebietes und Teil des Flächendenkmals Altstadt Eisenach.

Geschichte

Frauenplan, Standort ehemaliger Domherrenhäuser, mittig Frauenplan 24 von vor 1501

Der Name leitet sich von dem früheren Eisenacher Dom, der Kirche St. Marien „Unserer lieben Frauen“ ab, welcher vom 13. bis Ende des 17. Jahrhunderts am westlichen Teil des Platzes vorhanden war.

Der Frauenplan – eigentlich der Plan am Frauenberge, denn der Frauenberg ist die Höhe selbst, auf der der Dom stand – war von Häusern nach unten frei, dagegen stand weiter oben das Stiftsbrauhaus und ein Brunnen, den die Domherren als eine Entschädigung für die abgerissenen Türme des Doms von der Stadt bekommen hatten. Oben waren rechter Hand Wohnungen der Stiftsherren, weiter nach links eine Schule, die Johannes Rothe eine Zeit lang leitete, links von der Kirche das Kirchnerhaus und der Friedhof. Das Wohnhaus Frauenplan 24 ist in seiner mittelalterlichen Bausubstanz als eines der Domherrenhäuser noch erhalten. Zwei Tonnengewölbe verlaufen parallel zur Straße unter den Häusern Frauenplan 24 und 26. Die auf dem massiven Erdgeschoss aus Naturstein aufstehende Fachwerkständerkonstruktion des Obergeschosses wird auf 1501 datiert. Das vermutliche Wohnhaus von Domherren erstreckte sich ursprüngliche über beide Grundstücke.[1] Am Frauenplan befand sich das Geburtshaus Johann Sebastian Bachs, unweit des heute am Platz gelegenen Bachhauses.

Das Stiftsbrauhaus wurde 1525 zum fürstlichen Brauhaus umgewandelt, ging 1610 in das Eigentum der Stadt Eisenach über und war, mit Unterbrechungen, bis 1839 in Betrieb. Das Gebäude blieb bis nach 1890 erhalten und wurde dann abgebrochen. Auch der Brunnen war noch bis mindestens 1890 vorhanden und wurde zur Lagerung hölzerner Brunnenröhren genutzt.[2]

Bei Schachtarbeiten auf dem Frauenplan fanden sich 1883 einige Skelette, sie stammen von dem einstigen Friedhof.

Die Bebauung des Frauenplans, einschließlich des Bachhauses, wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff im Februar 1945 stark in Mitleidenschaft gezogen, zahlreiche Häuser wurden beschädigt oder, vor allem am Übergang zur Lutherstraße (damals: Fleischgasse) an der Nordseite des Platzes, vollständig zerstört. Die entstandenen Baulücken wurden in den 1950er Jahren neu bebaut. Historische Bebauung auf der Ostseite des Platzes hin zur Straße Frauenberg und zur Marienstraße, wurde 1961 abgerissen und der heute noch vorhandene Parkplatz angelegt.[3]

Heutige Gestaltung

In der Platzmitte befindet sich heute das Bachdenkmal, welches 1938 vom Marktplatz dorthin versetzt wurde. Von diesem in westliche Richtung hinauf zum ehemaligen Dom erstreckt sich eine Grün- und Treppenanlage, der östliche Teil des Platzes wird als Parkplatz für die Besucher des Bachhauses genutzt. Das Bachhaus wurde in den 2000er Jahren um einen modernen Anbau erweitert, der das heutige Bild des Platzes dominiert.

Galerie

Weblinks

Commons: Frauenplan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.eisenachonline.de/kommunales/serie-zum-tag-des-offenen-denkmals-5-36340
  2. Karlheinz Büttner, Das Eisenach unserer Urgroßväter, Verlag ideenteufel.de, 2011, Seite 83
  3. Karlheinz Büttner, Das Eisenach unserer Urgroßväter, Verlag ideenteufel.de, 2011, Seite 74

Koordinaten: 50° 58′ 17,9″ N, 10° 19′ 20,1″ O

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ESA Frauenplan Treppen Bild1.jpg
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Zur Erschließung des oberen Frauenplan-Areals, das einst mit dem Eisenacher Dom bebaut war, existierten seit dem Mittelalter Treppen. Die Anlage einer Erschließungsstraße scheiterte zunächst an der Geländesituation um das Bachhaus mit Bachdenkmal. Fahrten zum oberen Teil des Frauenplans müssen jeweils über Rittergasse oder Domstraße realisiert werden.
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Die nördliche Seite des Frauenplanes in Eisenach.
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Eisenach Frauenplan 20-30
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Bachhaus Eisenach, 2009
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
Eisenach, Bach-Denkmal, Bach-Haus Zentralbild TBD (Wittig) 23.3.1954 11 Motive Bachehrung 1954 in der Wartburgstadt Eisenach. Der 269. Geburtstag des grossen Meisters der deutschen Musik, Johann Sebastian Bach, wurde in seiner Geburtsstadt Eisenach feierlich begangen. An der diesjährigen Bachehrung in Eisenach nahmen zum ersten Mal nach 1950 wieder viele westdeutsche Gäste teil. Die Pflege des alten nationalen Kulturerbes, und hier besonders der Bach'schen Musik, kam in den Konzerten des Bach-Chores in der Georgenkirche, der Taufkirche von J.S.Bach, zum Ausdruck. Auch die "Arbeitsgemeinschaft für alte Musik" und der Madrigalchor sowie die Landeskapelle trugen zum Gelingen dieser festlichen Tage besonders bei. UBz: Blick auf das Geburtshaus von J.S.Bach in Eisenach (rechts), vor dem an den Bachtagen der Posaunenchor der Ev.-luth. Kirchengemeinde von Eisenach ein Konzert gab.
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Das Bachhaus Eisenach nach dem Bombenangriff am 6. April 1945
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Eisenach Frauenplan Bachhaus Bachdenkmal