Frauenlori

Frauenlori

Frauenlori (Lorius lory)

Systematik
Ordnung:Papageien (Psittaciformes)
Familie:Altweltpapageien (Psittaculidae)
Unterfamilie:Loriinae
Tribus:Loris (Loriini)
Gattung:Breitschwanzloris (Lorius)
Art:Frauenlori
Wissenschaftlicher Name
Lorius lory
(Linnaeus, 1758)

Der Frauenlori (Lorius lory) ist eine Vogelart aus der Gattung der Breitschwanzloris (Lorius).[1] In ihrer Heimat werden sie auch von den Papua (eine einheimische Völkergruppe) als Haustiere gehalten. Die Grundfarbe des Gefieders ist überwiegend Rot, die vom Kopf bis zum Nacken hin purpurfarben ausläuft. Bauchmitte, Brustmitte, Nackenband, Unterflügel und Schenkel sind tief dunkelblau, außer den Flügeln, die sind grün gefärbt. Die Iris ist rötlichbraun und die Augen mit fast weißem, nacktem Augenring. Der Schnabel hat eine Orangefärbung und die Füße sind schwarzgrau. Sie erreichen eine Körpergröße von ca. 31 cm und ein Gewicht von 200 bis 260 g.

Weibchen sind deutlich kleiner, jedoch ohne Geschlechtsunterschiede durch Gefiederfärbung.

Jungtiere sind matter in den Farben, mit schwarzbraunem Schnabel und gelbschwarzen Flecken an den äußeren Federn.

Lebensweise

In seiner Heimat ist der Frauenlori ein sehr häufig anzutreffender, scheuer Papagei, dem man sich fast nie nähern kann. Sein Lebensraum liegt in dichten Regenwäldern bis zu einer Höhe von 1600 m. Frauenloris leben in den oberen Baumregionen in kleinen Gruppen bis zu 15 Tieren (während der Brutzeit auch paarweise). Sie sind überall dort anzutreffen, wo Blüten und Früchte ausreichend vorhanden sind. Es sind tagaktive Tiere, die überwiegend in Baumhöhlen brüten.[2]

Nahrungsaufnahme, im Jurong Bird Park

Ernährung

Wie bei allen Loris (Papageien) erfolgt die Nahrungsaufnahme durch eine lange, schmale Zunge, deren Spitze dicht mit Papillen besetzt ist. Die Hauptnahrung in der Natur dieser Loriart sind Pollen, Nektar, Insekten, Nüsse, Samen, Früchte und Beeren.[3]

Verbreitung

Überwiegend Neuguinea von der südlichen Cenderawasih-Bucht bis zur Onin- und Huon-Halbinsel.[2]

Fortpflanzung

Die Brutsaison ist im Frühjahr und Brutbeginn ist ab April. Das Normalgelege der Frauenloris besteht aus zwei bis drei Eiern und die Brutzeit beträgt 25 bis 26 Tage. Gebrütet wird nur von den Weibchen. Nestlingszeit beträgt 50 bis 55 Tage, danach verlassen die Jungvögel das Nest. Zwei Wochen nach dem Ausfliegen sind sie selbstständig. Nach zwei Jahren erreichen die Vögel ihre volle Geschlechtsreife.[1][2]

Haltung und Zucht

Frauenloris sind in Indonesien seit dem Jahr 1990 durch ein Gesetz geschützt. Verkaufen und Erwerben darf man dort seitdem nur Frauenloris aus zertifizierten Zuchtanlagen. Den Schmuggel der Tiere hat das Gesetz nicht beendet.[4]

Die Haltung dieser Loriart ist sehr beliebt, da es sehr schöne und weniger anspruchsvolle Tiere sind. Zu züchten sind die Papageien leicht und in vielen Haushalten anzutreffen. Trotzdem sollte man sie wie andere Papageien nur paarweise halten, auch weil die Hähne oft gegenüber Artgenossen sehr aggressiv werden. Eine artgerechte Haltung ist nur in einer Innen- oder Außenvoliere möglich, da sie viel Platz benötigen. Da es keine großen Nager sind, kann die Voliere aus normalem Drahtgitter bestehen. Es ist notwendig, in dieser einen Schlafkasten anzubringen, da sie in der freien Natur in Baumhöhlen übernachten. Wie andere Loriarten, baden Frauenloris ebenso ausgiebig wie gerne, deshalb sollte regelmäßiges Berieseln mit Wasser selbstverständlich sein.[1][2]

Bilder

Unterarten

Neben der Nominatform sind noch verschiedene Unterarten bekannt. Diese unterscheiden sich vor allem in der Ausdehnung und Färbung der blauen bzw. schwarzen Bereiche im Nacken und auf der Brust und sind meist in voneinander getrennten Vorkommensgebieten zu finden. Neben der Nominatform, dem einfach als Frauenlori bezeichneten Lorius lory lory, sind noch folgende Unterarten beschrieben worden:[5][6][2]

  • Biak Frauenlori (Lorius lory cyanauchen (S. Müller, 1841))
  • Salvatori Frauenlori (Lorius lory erythrothorax (Salvatori, 1877))
  • Jobi Frauenlori (Lorius lory jobiensis (A. B. Meyer, 1874))
  • Meyer´s Frauenlori (Lorius lory salvatoriiA. B. Meyer, 1891)
  • Somu Frauenlori (Lorius lory somu (Diamond, 1967))
  • Beaufort´s Frauenlori (Lorius lory viridicrissalisBeaufort, 1909)

In einigen Quellen finden sich daneben auch noch:

  • Großer Frauenlori (Lorius lory major Rothschild & Hartert)
  • Salvadori Frauenlori (Lorius lory rubiensisA. B. Meyer, 1891)

Beide werden mittlerweile als Synonym zur Nominatform angesehen.

Weblinks

Commons: Frauenlori (Lorius lory) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b c Joseph M. Forshaw, illustriert von William T. Cooper: Australische Papageien. 1. deutschsprachige Auflage. Band 1: Kakadus und Lories. Arndt-Verlag, Bretten 2003, ISBN 978-3-9808245-1-4.
  2. a b c d e Vogelverein-Bad Lauchstaedt
  3. tierportraet.ch
  4. Timofey Neshitov: Tierhändler stopfen Papageien in Plastikflaschen. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 2. März 2021.
  5. Theo Pagel: Loris: Freileben, Haltung und Zucht der Pinselzungenpapageien. Ulmer, Stuttgart / Berlin / Hamburg 1998, ISBN 3-8001-7352-2, S. 122–124.
  6. www.itis.gov - ITIS Standard report - Stand 03.201

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Lorius lory -Bali Bird Park-4.jpg
Autor/Urheber: Andrea Lawardi, Lizenz: CC BY 2.0
Black-capped Lory (Lorius lory) at Bali Bird Park.
Lorius lory -Jurong Bird Park-6.jpg
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Black-capped Lory, also known as Western Black Capped Lory or the Tricolored Lory at Jurong BirdPark, Singapore.
Lorius lory -Jurong BirdPark-8.jpg
Autor/Urheber: boazyw on flickr.com, Lizenz: CC BY 2.0
Black-capped Lory (Lorius lory) also known as Western Black Capped Lory or the Tricolored Lory at Jurong BirdPark, Singapore.
Black-capped Lory (Lorius lory) -upper body.jpg
Autor/Urheber: Stephen, Lizenz: CC BY 2.0
Black-capped Lory (Lorius lory) at Jurong Bird Park, Singapore, with a Chattering Lorikeet in the background.
Lory eating, Jurong BirdPark.JPG
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Terence als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY 2.5
Feeding Lories at the Jurong BirdPark, Singapore. Taken by Terence Ong in November 2006.
Lorius lory.JPG
(c) I, Paginazero, CC BY-SA 2.5
Lorius lory at the Oasis zoopark, La Lajita, Fuerteventura, Spain