Frauendorf (Amt Ortrand)

WappenDeutschlandkarte
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Koordinaten: 51° 25′ N, 13° 46′ O

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis:Oberspreewald-Lausitz
Amt:Ortrand
Höhe:100 m ü. NHN
Fläche:20,83 km2
Einwohner:697 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:33 Einwohner je km2
Postleitzahl:01945
Vorwahl:035755
Kfz-Kennzeichen:OSL, CA, SFB
Gemeindeschlüssel:12 0 66 064
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 58
01945 Frauendorf
Website:www.gemeinde-frauendorf.de
Bürgermeister:Mirko Friedrich
Lage der Gemeinde Frauendorf im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
SachsenCottbusLandkreis Dahme-SpreewaldLandkreis Elbe-ElsterLandkreis Spree-NeißeLandkreis Teltow-FlämingAltdöbernBronkowCalauFrauendorf (Amt Ortrand)GroßkmehlenGroßräschenGrünewaldGutebornHermsdorf (bei Ruhland)HohenbockaKroppenLauchhammerLindenau (Oberlausitz)Lübbenau/SpreewaldLuckaitztalNeupetershainNeu-SeelandOrtrandRuhlandSchipkauSchwarzbach (Lausitz)SchwarzheideSenftenbergTettau (Brandenburg)Vetschau/SpreewaldKarte
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Glockenturm in Frauendorf

Frauendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg. Sie gehört dem Amt Ortrand mit Sitz in Ortrand an.

Geografie

Frauendorf liegt in der Oberlausitz westlich der Pulsnitz, die die Grenze zum Schraden darstellt. Westlich des Ortes liegen Orte des Amtes Ortrand – Tettau im Nordwesten und Lindenau südwestlich. Südlich von Frauendorf befindet sich die Stadt Ortrand mit dem Ortsteil Burkersdorf. Im Südosten grenzt die Gemeinde Kroppen. Östlich liegt Arnsdorf und nordöstlich die Stadt Ruhland. Nördlich der Gemeinde fließt die Schwarze Elster. Ebenfalls nördlich befinden sich die sogenannten Heidehäuser, die zur Gemeinde gehören.

Östlich von Frauendorf liegt eine Teichlandschaft, die aus dem Elseteich, Theresienteich und Louisenteich besteht.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören die Wohnplätze Heidehäuser und Weidmannsruh.[2]

Geschichte

Das Straßendorf Frauendorf wurde 1366 erstmals erwähnt. Es ist vermutlich eine Gründung des Hochstifts Naumburg. Der Ortsname bedeutet Dorf unserer lieben Frau und bezieht sich somit auf die Gottesmutter Maria. Der Name entwickelte sich von Vrauwendorff im Jahr 1406 über Frawindorff by Ruland 1430 und Frawendorff 1518 zu Frauendorff 1551.

Frauendorf lag an einer alten Handelsstraße von Böhmen zur Ostsee. Der Brückenzoll musste bei den heutigen Bärhäusern entrichtet werden. Die Grundherrschaft über Frauendorf übte das Rittergut Frauendorf aus, das 1518 erstmals erwähnt wurde. Im Oberlausitzer Musterungsregister wird am 2. Januar 1551 die Familie von Rosenhagen als Besitzer von Frauendorf genannt. Gepfarrt war Frauendorf seit 1540 nach Kroppen. Im 17. Jahrhundert wurde die Lindenauer Kirche nach Frauendorf versetzt. Nachdem die Frauendorfer Kirche 1660 oder 1661 durch einen Sturm umgeweht wurde, ließ sie der Dorfbesitzer Bernhard von Könritz 1671 wieder aufbauen.

In der Frauendorfer Kirchenchronik wird 1861 der königlich-sächsische Minister Detlev Graf von Einsiedel als weiterer Besitzer geführt. Im Herbst 1871 verkauften die Einsiedelschen Erben alle Besitzungen. Von 1900 bis 1902 wurde das Schulgebäude erbaut, das heute als Kindergarten genutzt wird.

Verwaltungsgeschichte

Durch den Wiener Kongress 1815 kam Frauendorf, das bis dahin zum Kurfürstentum und späteren Königreich Sachsen gehört hatte, zum Königreich Preußen. Die Gemeinde wurde Teil des Landkreises Hoyerswerda der Provinz Schlesien. Da der Landkreis westlich der Oder-Neiße-Linie lag, wurde er 1945 Teil der sowjetischen Besatzungszone und in das Land Sachsen eingegliedert. Im Jahr 1952 kam Frauendorf zum neugegründeten Kreis Senftenberg im DDR-Bezirk Cottbus (1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Am 19. Mai 1974 wurde Frauendorf gemeinsam mit dem benachbarten Lindenau nach Tettau eingemeindet. Am 6. Mai 1990 wurden beide wieder aus Tettau ausgegliedert und eigenständige Gemeinden.[3] Seit 1992 gehörten sie zum Amt Ortrand.

Bevölkerungsentwicklung

Kriegerdenkmal
JahrEinwohner
1875600
1890600
1910650
1925685
1933780
1939849
JahrEinwohner
1946940
1950997
1964957
1971917
1981937
1985937
JahrEinwohner
1990937
1995818
2000829
2005798
2010756
2015696
JahrEinwohner
2016687
2017690
2018680
2019702
2020704
2021697

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Frauendorf besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]

WählergruppeStimmenanteilSitze
Wählergruppe Seniorenclub100 %8

Bürgermeister

  • seit 1998: Mirko Friedrich (Wählergruppe Seniorenclub Frauendorf)[8]

Friedrich wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 93,7 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[9] gewählt.[10]

Sehenswürdigkeiten

In der Nacht vom 25. zum 26. Dezember 1909 wurde die Kirche ein Opfer der Flammen. Im Jahr 1920 schenkte die Aktiengesellschaft Lauchhammer der Gemeinde Frauendorf den noch heute stehenden Glockenturm. Am 21. Juni 1992 bekam die Gemeinde ein neues Kirchgemeindehaus. Daneben befindet sich ein kleiner Park. Vor dem Eingang des Kirchgemeindehauses steht eine unter Naturschutz stehende Eiche.

In der Dorfmitte steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs mit Gedenkplatten für die Opfer des Zweiten. Neben dem Kriegerdenkmal befindet sich ein Steinkreuz.

Auf dem 2001 neugestalteten Friedensplatz befinden sich Sitzbänke und eine Schwengelpumpe.

Die Bodendenkmale sind in der Liste der Bodendenkmale in Frauendorf (Amt Ortrand) aufgeführt.

Verkehr

Frauendorf liegt an der Kreisstraße K 6606 zwischen Tettau und Ortrand. Die Anschlussstelle Ortrand der A 13 Berlin–Dresden ist etwa 5 km entfernt.

Persönlichkeiten

  • Horst Kotsch (1951–2020), Fußballspieler und -trainer, in Frauendorf geboren

Literatur

  • Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 224 bis 226.

Weblinks

Commons: Frauendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Frauendorf (Memento des Originals vom 1. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  3. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 14–17
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  8. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Memento des Originals vom 19. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  9. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 (Memento des Originals vom 23. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.brandenburg.de

Auf dieser Seite verwendete Medien

Frauendorf in OSL.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Frauendorf, Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg, Deutschland.
English (en): Locator map of Frauendorf in District of Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Frauendorf dans l'Arrondissement de Haute-Forêt-de-Spree-Lusace dans Brandebourg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Frauendorf, Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Frauendorf во рамките на Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Frauendorf in de Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Frauendorf en Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Brandenburg, District of Oberspreewald-Lausitz, Frauendorf ഭൂപടസ്ഥാനം.

Frauendorf kriegerdenkmal.JPG
Autor/Urheber: Z thomas, Lizenz: CC BY 3.0
Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Frauendorf (Brandenburg), vor dem Denkmal sind Gedenktafeln für die Gefallenen der Zweiten Weltkriegs angebracht
Frauendorf glockenturm2.JPG
Autor/Urheber: Z thomas, Lizenz: CC BY 3.0
Glockenturm in Frauendorf, Brandenburg