Franziskus von Heereman

Franziskus Freiherr Heereman von Zuydtwyck (* 1. Dezember 1976 in Neustadt an der Weinstraße) ist ein deutscher Philosoph.

Leben

Nach dem Abitur 1996 am Quirinus-Gymnasium in Neuss und Wehrdienst (Heeresmusik als Trompeter in Lüneburg) studierte er von Wintersemester 1997 bis Sommersemester 2002 an der Hochschule für Philosophie und Ludwig-Maximilians-Universität München Philosophie (Hauptfach), Fundamentaltheologie, Literaturwissenschaft in philosophischer Perspektive. Mit einer Arbeit zu Nicolaus Cusanus (Angesichts. Mensch und Gott im cusanischen Tractatus „De visione dei“) erwarb er den Magister Artium. 2009 wurde er mit einer Arbeit zur Spätphilosophie Johann Gottlieb Fichtes bei Jörg Splett promoviert. Die Dissertation wurde mit dem Richard-Schaeffler-Preis ausgezeichnet. 2016 habilitierte er sich an der Hochschule für Philosophie mit einer historisch-systematischen Arbeit über den Zusammenhang von Bild- und Liebesbegriff. Im Sommersemester 2016 vertrat er den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie und philosophische Ethik (Holger Zaborowski) an der PTH Vallendar. Seit November 2016 ist er Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Philosophie sozial-caritativen Handelns – Anthropologie, Ethik, Religionsphilosophie an der Vinzenz Pallotti University.

Von 1997 bis 2006 war er Initiator und Projektleiter des Malteser Libanonprojekts (ausgezeichnet mit dem Preis des westfälischen Friedens). Seit 1999 ist er Mitglied im Malteserorden. Seit 2008 ist er Mitglied im deutsch-libanesischen Steering Committee der Malteser Caravan sowie seit 2015 im Lebanon Camps Executive Committee. Seit 2014 ist er Mitglied im Rat der Deutschen Assoziation des Malteserordens. Für sein soziales Engagement wurde er im Juni 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[1]

Seine Forschungsschwerpunkte sind systematisch: Anthropologie (Schwerpunkt: Interpersonalität), Ethik (Schwerpunkt: Metaethik, Menschenwürde), Religionsphilosophie (Schwerpunkt: Gottesbeweise, Theodizee, Philosophie der Trinität), historisch: Deutscher Idealismus (bes. Schwerpunkt: Johann Gottlieb Fichte), Thomas von Aquin, Nicolaus Cusanus, Sören Kierkegaard, Ludwig Feuerbach, Emmanuel Levinas und Spezialgebiete: Philosophie der Liebe, Philosophie des Bildes, Philosophie caritativen Handelns.

Publikationen (Auswahl)

  • Selbst und Bild. Zur Person beim letzten Fichte (1810–1814) (= Fichte-Studien. Band 40). Rodopi, Amsterdam 2010, ISBN 978-90-420-3195-1 (zugleich Dissertation, Hochschule für Philosophie München 2009).
  • mit Sascha Müller (Hrsg.): Mitlieben. Jörg Splett zum 80. Geburtstag (= Philosophie. Band 32). Utz, München 2016, ISBN 3-8316-4571-X.
  • Der Eine für den Anderen. Historisch-systematische Untersuchung zum Verhältnis von Liebe als Güte und Person als Bild. Habilitationsschrift. Hochschule für Philosophie München 2016. Alber, Freiburg im Breisgau 2019, ISBN 3-495-48920-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ehrung für soziales Engagement: Meerbuscher erhält Bundesverdienstkreuz. RP Online, 29. Juni 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.