Franzensburg

Franzensburg
StaatÖsterreich
OrtLaxenburg
Entstehungszeitum 1801 bis 1836
BurgentypWasserburg
Geographische Lage48° 4′ N, 16° 22′ O
Franzensburg (Niederösterreich)
Franzensburg (Niederösterreich)

Die Franzensburg ist eine Wasserburg in Laxenburg im Bezirk Mödling in Niederösterreich, die zwischen 1801 und 1836 im Stil einer alten Burg errichtet wurde. Der Name rührt vom damaligen Kaiser Franz II. bzw. I., der sie mitten im Schlosspark als Museum neben den bereits bestehenden Schlössern von Laxenburg auf einer künstlichen Insel im Parkteich errichten ließ.

Geschichte

Franzensburg, westseitig
Hoher Turm

Die Burg wurde von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg in zwei Teilen (Ritterburg und Knappenburg) geplant und war von Anfang an als Museum gedacht. Mit ihrem Rückgriff auf mittelalterliche Bauformen gilt die Franzensburg als Meilenstein auf dem Weg zum Historismus. Bestandteile der im Zuge des Josephinismus abgetragenen Pfarrkirche in Heiligenkreuz wurden dazu verwendet. Auch Versatzstücke älterer Bauten sind in der Burg integriert, vor allem die Rekonstruktion der Klosterneuburger Capella Speciosa, des ersten gotisch beeinflussten Bauwerks im Donauraum.

Der Bau der Burg fiel in die Zeit, in der die Ziegelherstellung südlich von Wien ihren Anfang nahm. Da ihm der Preis des einzelnen Ziegels zu hoch schien, kaufte Kaiser Franz kurzerhand die Ziegeleien in Vösendorf und zusätzlich noch das Schloss Vösendorf.

1806 wurde eine Fähre eingerichtet, die über den Teich vom Festland zur Insel mit der Franzensburg führt. Im Winter wird sie durch eine Holzbrücke ersetzt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Insel ganzjährig über eine Steinbrücke erreichbar.

Die Burg und der umgebende Schlossteich sind eingebettet in einen rund 250 ha großen Schlosspark, der im späten 18. Jahrhundert im Stil englischer Landschaftsgärten gestaltet wurde. Darin befinden sich Wälder, Wiesen, mehrere Kanäle, ein Turnierplatz, der Concordiatempel und weitere Bauwerke wie die „Rittersäule“, eine Marmorbüste des Kaisers und das Lusthaus.

Heute ist der Park ein beliebtes Ausflugsziel. In der Burg werden Führungen angeboten sowie im Sommer Theaterspiele veranstaltet[1]. Am Teich gibt es im Sommer einen Verleih von Ruder- und Elektrobooten.

Museum

Das Museum wurde 2003 von Otto von Habsburg wiedereröffnet, nachdem die Burg auch schon früher öffentlich zugängig war. Die Sammlung, die hauptsächlich die Habsburger in Österreich-Ungarn betrifft, ergänzt ähnliche, wie in Bad Ischl, Schloss Schönbrunn oder Schloss Gödöllő in Ungarn.

Das Museum trägt auch das Österreichische Museumsgütesiegel.

Beim Durchgang durch das Museum in der Burganlage können verschiedene Räume besucht werden:

Waffensaal
In diesem Raum sind an der Decke die Schilde mit den Wappen der 44 österreichischen Länder und Provinzen montiert.
Habsburgersaal
In der Franzensburg befindet sich im Habsburgersaal eine Hälfte der Kaiserstandbilder von Paul Strudel (die andere Hälfte steht in der Hofbibliothek). Im Lothringersaal sind Gemälde der späteren Kaiser um ein Kupelwieser-Porträt Franz I. gruppiert, sie stammen unter anderem von Ferdinand Georg Waldmüller und Friedrich von Amerling.[2]
Erster Empfangssaal
Zweiter Empfangssaal
Luisenzimmer
Im „Luisenzimmer“ sind die Raumdecke, die beiden Türverkleidungen sowie die Türen aus der Burg Rappottenstein aus der Zeit um 1600 zu sehen.[4]
Speisesaal
Lothringersaal

Bildergalerie

Literatur

  • Ernst Bacher: Forschungen zu Laxenburg (Park und Franzensburg): Architektur, Ausstattung und Kunstschätze der Franzensburg. Band 3, Böhlau, Wien 2007, ISBN 3-205-77457-4.
  • Die Franzensburg: ein Führer durch Geschichte und Gegenwart [200 Jahre Franzensburg – Rendezvous mit der Geschichte], Hrsg.: Schloß Laxenburg Betriebsgesellschaft m.b.H., Mit Beiträgen von Anna Bürgler ... Schloß Laxenburg Betriebsgesellschaft, Laxenburg 1998, ISBN 3-950-0715-12.
  • Wolfgang Häusler: Die Franzensburg – ein Führer durch Geschichte und Kunst. Schnell & Steiner, Wien 2006, ISBN 3-7954-6629-6.
  • Franz Weller: Die kaiserlichen Burgen und Schlösser in Wort und Bild. Hof-Buchdruckerei, Wien 1880. (online)
  • Ernst Bacher: Forschungen zu Laxenburg (Park und Franzensburg): Die Franzensburg – Ritterschloss und Denkmal einer Dynastie. Band 2. Böhlau, Wien 2007, ISBN 3-205-77458-2.

Weblinks

Commons: Franzensburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kultur Sommer Laxenburg. Abgerufen am 13. Dezember 2022 (deutsch).
  2. Schloss Laxenburg. Abgerufen am 26. Juli 2022 (deutsch).

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Westansicht der Franzensburg in der niederösterreichischen Marktgemeinde Laxenburg.
Namensgeber ist Kaiser Franz I., der dieses Gebäude von dem Architekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg als Museum („Schatzhaus Österreich“) von 1798 bis 1801 errichten ließ. Sie ist ein Hauptwerk des romantischen Klassizismus im Stile der Neogotik und wurde bis in das Jahr 1835 erweitert.
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Blick vom Dach der Franzensburg in Richtung Osten
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Franzensburg, Schlosspark Laxenburg
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  • N: 49.02796° N
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Die Franzensburg im Schlosspark von Laxenburg, Niederösterreich.
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Sommerabend in Laxenburg
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Blick vom Dach der Franzensburg auf den Hohen Turm
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Die Franzensburg im Schlosspark von Laxenburg, Niederösterreich, Foto aus dem 19. Jahrhundert
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Westansicht der Franzensburg in der niederösterreichischen Marktgemeinde.
Namensgeber ist Kaiser Franz I., der dieses Gebäude von dem Architekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg als Museum („Schatzhaus Österreich“) von 1798 bis 1801 errichten ließ. Sie ist ein Hauptwerk des romantischen Klassizismus im Stile der Neogotik und wurde bis in das Jahr 1835 erweitert.
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