Franz von Nesselrode-Ehreshoven

Franz Alfred Leo Hubert Graf von Nesselrode-Ehreshoven (geboren 3. Oktober 1855 in Köln[1]; gestorben 31. Januar 1910 in Bad Honnef) war ein preußischer Landrat.[2]

Leben

Franz von Nesselrode-Ehreshoven entstammte dem bergischen Adelsgeschlecht von Nesselrode. Er war der Sohn des Rittergutsbesitzers Maximilian Graf von Nesselrode-Ehreshoven, Oberhofmeister der Kaiserin Augusta und von 1856 bis 1863 Landrat des Kreises Wipperfürth, und dessen Ehefrau, Melanie Gräfin von Nesselrode-Ehreshoven, geborene Gräfin von Hatzfeld aus dem Hause Wildenburg. Am 10. Dezember 1901 heiratete Franz von Nesselrode-Ehreshoven in Honnef Maria-Rita Sophia Franziska von Weise (geboren 30. September 1865 in Berlin; gestorben 15. November 1931 in Honnef), die Tochter des preußischen Majors Jakob von Weise und dessen Ehefrau Luise von Weise, geborene Livonius.[2]

Nachdem Franz von Nesselrode-Ehreshoven zunächst Hausunterricht erteilt worden war, trat er im Herbst 1871 in die Rheinische Ritterakademie in Bedburg ein, von der er im Juli 1875 mit der Erlangung des Reifezeugnis abging. Anschließend nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn, Straßburg und Göttingen auf.

Mit Ablegung der ersten juristischen Staatsprüfung im Dezember 1878 bei dem Appellationsgericht in Celle mit nachfolgender Vereidigung zum Gerichtsreferendar am 9. Januar 1879 setzte er seine juristische Ausbildung beim Amtsgericht Osterode/Harz fort, von wo er in den Bezirk des Rheinischen Appellationsgerichtshofes übernommen wurde (Friedensgericht Köln, Amtsgericht Mülheim/Rhein bzw. Trier sowie Strafkammer Trier), ehe er im Juli 1881 aus dem Justizdienst ausschied.[2]

Auf seine juristische Ausbildung ließ Franz von Nesselrode-Ehreshoven eine militärische folgen. Im Juli 1881 trat er als Avantageur in das 1. Garde-Ulanen-Regiment in Potsdam ein, dort erhielt er mit Allerhöchster Kabinettsorder (AKO) vom 11. März 1882 auch seine Ernennung zum Secondelieutenant, bevor er im Frühjahr 1885 den aktiven Militärdienst wieder verließ um am 25. Juni 1885 vertretungsweise die Verwaltung des Landkreises Köln anzutreten. Trotz seiner definitiven Ernennung mit Bestallung vom 21. April 1886 folgte kaum anderthalb Jahre darauf seine zunächst kommissarische Versetzung auf die Stellung des Landrates des Kreises Wipperfürth. Am 27. Februar 1888 definitiv bestätigt erfolgte seine Versetzung in den Ruhestand zum 1. August 1893 und mit Dimissoriale vom 3. Juli 1893.[2]

Franz Graf von Nesselrode-Ehreshoven war Besitzer der Güter Halberg, Scheiderhöhe und Burg Vilzelt. Aus seiner Ehe mit Maria-Rita von Weise gingen zwei Kinder hervor, der Sohn Franz Bertram Otto Melanie Valentin Maria Graf von Nesselrode (geboren 30. April 1903 in Honnef) und dessen Schwester Maria Luise Agatha Gräfin von Nesselrode (geboren 31. Juli 1905 in Honnef). Letztere heiratete am 12. Juli 1933 auf Schloss Wildleiningen Hasso Prinz zu Leiningen, ihr selbst war Burg Vilzelt als Besitz zugefallen.[3]

Einzelnachweise

  1. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Personenstandsarchiv Rheinland, Zivilstandsregister, Standesamt Köln, Geburten, 1855, Urk. 2782.
  2. a b c d Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 653.
  3. Herbert M. Schleicher: Ernst von Oidtmann und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Band 11. Mappe 832-915. MOCKEL-PALMER. (Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Sitz Köln, Neue Folge Nr. 80). Köln 1996, S. 292 f. (Nesselrode).

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Wappen des ehemaligen Kreises Köln 1975 aufgelöst - Rechtsnachgolger ist der Rhein-Erft-Kreis: „In Rot ein aufrechter goldener (gelber) Schlüssel, beseitet von zwei Schilden; darin vorn in Gold (Gelb) ein linksgewendeter, rot bewehrter steigender schwarzer Löwe und hinten in Silber (Weiß) ein blau bewehrter und gekrönter, doppelschwänziger steigender roter Löwe.“
Das vom Heraldiker Wolfgang Pagenstecher geschaffene Wappen wurde am 22. Mai 1939 durch das Preußische Staatsministerium verliehen. Es bezieht auf die historischen Gebiete welche je zur Hälfe zum Erzstift Köln (Schlüssel) und zu den Herzogtümern Jülich (schwarzer Löwe) und Berg (roter Löwe) gehörten.