Franz de Paula von Colloredo-Waldsee
Franz de Paula von Colloredo-Waldsee, auch -Wallsee (* 29. Oktober 1799 in Wien; † 26. Oktober 1859 in Zürich) war ein österreichischer Diplomat.
Leben
Franz de Paula entstammte dem Adelsgeschlecht derer von Colloredo. Er war Sohn des 1806 verstorbenen Staats-, Konferenz- und kaiserlichen Kabinettsministers Franz de Paula Karl von Colloredo. Nach dem frühzeitigen Tod des Vaters sorgte Kaiser Franz I. für den damals noch 6-jährigen Jungen. Franz de Paula von Colloredo-Wallsee trat frühzeitig in die Armee, schlug aber 1820 eine diplomatische Laufbahn ein. 1830 war er Gesandter in Dresden. 1837 war er Gesandter in München. 1843 bis 1847 war er Gesandter in Sankt Petersburg.
Vom 12. März bis 14. Mai 1848 war er Bevollmächtigter der österreichischen Regierung bei der Frankfurter Nationalversammlung. Vom 19. Januar 1849 bis 5. November 1849 war er Botschafter am Hof von St. James. 1856 war er Gesandter in Rom. Vom 1. Mai 1852 bis 25. Januar 1856 war er ein weiteres Mal Botschafter am Hof von St. James in London.[1]
Neben seinen diplomatischen Tätigkeiten vergrößerte er auch die Familienbesitzungen durch Ersteigerung der Herrschaft Ober-Wölbling 1825 und Ankauf der Kartause Aggsbach und damit einhergehend der Herrschaft Aggsbach 1846.[2]
- Franz de Paula Colloredo-Wallsee, 1841
- Grabdenkmal im Friedhof Inzersdorf ob der Traisen
Literatur
- Franz Philipp von Sommaruga: Colloredo-Waldsee, Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 415 f.
- Johann Christoph Allmayer-Beck: Colloredo-Waldsee, Franz de Paula Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 327 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789: Der Kampf um Einheit und Freiheit, 1830-1850, Kohlhammer, 1988 - 935 S., S. 597; Rudolf Agstner, VON CHANDOS HOUSE ZUM BELGRAVE SQUARE in Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs: Volume 45, Österreichisches Staatsarchiv - 1997, S. 42
- ↑ Martin Kroißmayr: Geschichte der Herrschaft Walpersdorf. In: ahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge, 3. Jahrgang 1904. Verein für Landeskunde von Niederösterreich, Wien 1905, S. 222 ff. (noel.gv.at [PDF]).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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August Ernst von Steigentesch | k.k. Österreichischer Gesandter in Dänemark 5. Mär. 1825 bis 7. Nov. 1829 | Eduard George Wilhelm von Langenau |
Johann Emmerich | k.k. Österreichischer Gesandter in Sachsen 24. Nov. 1829 bis 23. Dez. 1836 | Franz Binder von Krieglstein |
Kaspar von Spiegel | k.k. Österreichischer Gesandter in Bayern 5. Apr. 1837 bis 31. Okt. 1842 | Theodor von Kast |
Karl von Ficquelmont | k.k. Österreichischer Gesandter in Russland 13. Jun. 1843 bis 7. Nov. 1847 | Anton von Wolkenstein-Trostburg |
Moritz II. von Dietrichstein-Proskau-Leslie Karl Ferdinand von Buol-Schauenstein | k.k. Österreichischer Botschafter im Vereinigten Königreich 19. Jan. 1849 bis 5. Nov. 1849 1. Mai 1852 bis 25. Jan. 1856 | Karl Ferdinand von Buol-Schauenstein Rudolph Apponyi von Nagy-Appony |
Personendaten | |
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NAME | Colloredo-Waldsee, Franz de Paula von |
ALTERNATIVNAMEN | Colloredo-Wallsee, Franz de Paula von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Diplomat |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1799 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 26. Oktober 1859 |
STERBEORT | Zürich |
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Autor/Urheber:
Moritz Michael Daffinger (1790–1849)
, Lizenz: Bild-PD-altkolorierte Bleistiftzeichnung (16,3 × 12,5 cm) von: Franz de Paula von Colloredo-Wallsee (1799–1859), österreichischer Diplomat
Autor/Urheber: Herzi Pinki, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Der Friedhof mit Friedhofskapelle und den Grabdenkmälern Falkenhayn und Franz de Paula von Colloredo-Wallsee samt Einfriedung in Inzersdorf an der Traisen, Gemeinde Inzersdorf-Getzersdorf, Niederösterreich, steht unter Denkmalschutz.
Bildnis Franz de Paula Graf von Colloredo (1799-1859), Verlag George Westermann, Braunschweig, 1841; Stahlstich, 246 x 158 mm (Blatt)