Franz Xaver Setzer

Franz Xaver Setzer Selbstporträt (1920)

Franz Xaver Setzer, eigentlich Franz Anton Adolf (* 6. August 1886 in Wien; † 10. Jänner 1939 ebenda) war ein österreichischer Fotograf.

Leben

Seine Ausbildung erhielt er an der Kaiserlich-Königlichen Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, die Ateliergründung war 1909. Setzer sah seine Bildnisse stets als Kunstwerke an und der von ihm geprägte Stil der Porträtaufnahmen vor schmucklosem Hintergrund galt damals als sehr modern. Dass die im Atelier Setzer entstandenen Porträts von höchster künstlerischer Qualität waren, hatte sich im Wien der Zwischenkriegsjahre rasch herumgesprochen. Das gut belichtete Atelier im Dachgeschoss des Hauses Museumstrasse 5 im 7. Bezirk in Wien galt als eine der ersten Adressen für Porträtaufnahmen.

Auch das Ambiente bei „Setzer – Photographische Bildnisse, hinter dem deutschen Volkstheater“ – wie eine Werbekarte aus frühen Jahren den Standort beschreibt – entsprach den hohen Anforderungen und war mit „Lift und Fernsprecher“ ausgestattet. Bereits in frühen Jahren ließen sich daher Persönlichkeiten aus der Theater-, Oper- und Kulturszene von Setzer porträtieren. Zu den ersten Kunden zählten vor 1920 der Komponist Arnold Schönberg, die Schauspielerin Hedwig Bleibtreu und der Schriftsteller Stefan Zweig mit seiner späteren Gattin Friederike von Winternitz. Im Jahre 1920 heiratete Setzer die Opernsängerin Marie Gutheil-Schoder, wodurch seine gesellschaftliche Stellung weiter ausgebaut wurde. Neben den zeitgenössischen Künstlern zählten zunehmend auch Vertreter aus Adel, Politik und Wirtschaft zu jenem Personenkreis, der sich von Setzer ablichten ließ.

Wechselseitig gewidmete Fotos belegen, dass Franz Xaver Setzer auch zu den zeitgenössischen Kolleginnen und Kollegen, wie Madame d’Ora und Arthur Benda, freundschaftliche Kontakte pflegte.

Setzer unternahm wiederholte Reisen nach Salzburg. Die Salzburger Festspiele waren Gelegenheit sowohl Aufnahmen vor Ort – beispielsweise von Giacomo Puccini, Max Reinhardt und Maria Jeritza – anzufertigen, als auch Aufträge für das Atelier in Wien zu erhalten. Im April 1920 trat die zwanzigjährige Marie Karoline Tschiedel eine Stelle als Assistentin des Künstlers im Atelier an. Sie hatte ebenfalls an der K.u.K. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt studiert und sich in den Gebieten der Porträtphotographie und der Negativretusche spezialisiert.

Die aufkeimende Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren wirkte sich auch auf die Arbeit im Atelier aus. Die Auftragslage wurde schlechter und Setzer zog sich, auch aus gesundheitlichen Gründen, zunehmend aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Tschiedel, die bereits in den vergangenen Jahren eng mit Setzer zusammengearbeitet hatte, avancierte 1934 zur technischen Leiterin des Ateliers und übernahm immer mehr die Gesamtverantwortung für das Atelier.

Mit 52 Jahren verstarb Franz Xaver Setzer im Januar 1939 infolge einer schweren Krankheit. Die letzte Aufnahme von Setzer ist im Plattenbuch mit der Nummer 18448 eingetragen. Marie Karoline Tschiedel übernahm das Atelier von seinen Erben und führte es unter dem Namen Setzer-Tschiedel bis 1980 nahtlos weiter.

Auszeichnungen

In Anerkennung der hohen Qualität der Arbeiten erhielt Franz Xaver Setzer 1917 die Voigtländer Medaille der Photographischen Gesellschaft.

Werke (Auswahl)

Ein Auszug aus dem Platten- und Negativbuch des Archivs Setzer-Tschiedel gibt einen Überblick über das umfangreiche Gesamtwerk an Porträtaufnahmen, die im Atelier Franz Xaver Setzer sowie in den Folgejahren unter Marie Karoline Tschiedel entstanden sind:

Literatur

Weblinks

Commons: Franz Xaver Setzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Selbstportrait Franz Xaver Setzer