Franz Seeck
Franz Seeck (* 11. Februar 1874 in Berlin; † 15. November 1944 ebenda) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Leben
Seeck studierte an der Technischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg. Dort legte er 1896 seine erste Hauptprüfung zum Regierungsbauführer (Referendar) und 1900 seine zweite Hauptprüfung zum Regierungsbaumeister (Assessor) ab. Von 1906 an war Seeck als Lehrer, später als Professor, an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin tätig.
1911 beteiligte er sich am Wettbewerb zur Erweiterung des Zoologischen Gartens und zur Gestaltung des Ausstellungsgeländes in Breslau, das später durch die Jahrhunderthalle seine Prägung erfuhr. Gemeinsam mit dem Architekten Alfred Gellhorn und dem Gartenarchitekten Paul Freye gewann er mit dem Entwurf „Vereint und doch getrennt“ den 3. Preis.[1] Mit Freye hatte er zuvor bereits den 2. Preis im Wettbewerb und den Bauauftrag für den Osterholzer Friedhof in Bremen gewonnen.
Er wurde 1920 zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt. 1928 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der konservativen Architektengruppe Der Block.[2] Am 9. Dezember 1933 wurde seine Mitgliedschaft in der Akademie der Künste aus politisch-rassistischen Gründen auf Basis des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aufgehoben.
Werk
- 1907–1908: Mehrfamilienwohnhaus-Gruppe für den Arzt Carl Günther in Berlin-Friedenau, Kaiserallee (heute Bundesallee) 67 / Mainauer Straße 1 (unter Denkmalschutz)[3]
- 1908: Grabmal für Friedrich Althoff im Botanischen Garten Berlin[4]
- 1909: Grabmal für Walter Leistikow auf dem Friedhof Steglitz in Berlin
- 1909–1915: Osterholzer Friedhof in Bremen-Osterholz (Hochbauten von Seeck, Grünplanung von Paul Freye; unter Denkmalschutz)
- 1912: Landhaus für den Fabrikanten Robert Hauptner in Berlin-Zehlendorf, Argentinische Allee 24/26 (erheblich verändert)
- 1914: Mausoleum der Familie von Wedekind auf dem Rittergut Friedrichswalde (Mecklenburg), am Groß Labenzer See (mit Hirsch-Skulptur auf dem Vorplatz von Louis Tuaillon; unter Denkmalschutz)[5]
- 1916: Grabmal der Familie Gutmann auf dem Urnenfriedhof Gerichtstraße in Berlin-Wedding (unter Denkmalschutz)[6]
- vor 1917: Landhaus für den Unternehmer Conrad Credé jun. in Niederzwehren bei Kassel[7]
- vor 1919: Wohnhaus des Bildhauers Hermann Hosaeus in Berlin-Grunewald, Parkstraße 84/86
- 1922: Grabmal der Familiengruft Werner von Siemens auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin
- 1924: Wohnhausgruppe an der Teltower Straße in Berlin-Zehlendorf-Mitte[8]
- vor 1928: Friedhofskapelle in Neuhardenberg[8]
- 1928: Grabmal der Familie Michalowsky in Neu-Temmen (mit Skulptur einer „Trauernden“ von Bildhauer Wilhelm Gerstel)
- 1929–1930: Wohnhaus für Reinhold Melchior in Berlin-Grunewald, Brahmsstraße 16/18 (später verändert, unter Denkmalschutz)[9]
- (c) HermannHesse, CC-BY-SA-3.0
Grabmal der Familie Werner von Siemens, Südwestkirchhof Stahnsdorf (1922)
Schriften
- Das Kunstgewerbe. In: Philipp Zorn, Herbert von Berger (Schriftleitung) / Siegfried Körte, Friedrich Wilhelm von Loebell u. a. (Hrsg.): Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. 3. Band, 11. Buch: Schöne Literatur und Künste. Reimar Hobbing, Berlin 1914, S. 64–76 [1596–1608] (Volltext [Wikisource]).
Literatur
- Seeck, Franz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 425.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Schlesien. 4. Jahrgang 1910/1911, S. 445.
Jerzy Ilkosz, Beate Störtkuhl: Die Jahrhunderthalle und das Ausstellungsgelände in Breslau. Das Werk Max Bergs. München 2006, ISBN 978-3-486-57986-4, S. 305. - ↑ Der Block. In: archINFORM.
- ↑ Eintrag zum Gebäude Bundesallee 67 / Mainauer Straße 1 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Seeck, Professor Franz, Architekt – Berlin. In: Deutsche Kunst und Dekoration. Heft 41/1917, S. 70–88, hier S. 88 (uni-heidelberg.de).
- ↑ Seeck, Professor Franz, Architekt – Berlin. In: Deutsche Kunst und Dekoration. Heft 41/1917, S. 70–88, hier S. 70 (uni-heidelberg.de).
- ↑ Eintrag zum Urnenfriedhof Wedding in der Berliner Landesdenkmalliste (mit Erwähnung des Grabmals)
- ↑ Hermann Warlich: Das Haus C. Credé in Niederzwehren bei Cassel. In: Innendekoration. 27. Jahrgang 1916, Heft 12 (vom Dezember 1916), S. 405–411.
- ↑ a b Wasmuths Monatshefte für Baukunst. Heft 6/1927, (digital.zlb.de)
- ↑ Eintrag zum Wohnhaus Brahmsstraße 16/18 in der Berliner Landesdenkmalliste
Personendaten | |
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NAME | Seeck, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1874 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 15. November 1944 |
STERBEORT | Berlin |
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Autor/Urheber: Axel Mauruszat, Lizenz: Attribution
Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin | |||
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Eigenname | Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin (BGBM) Zentraleinrichtung der Freien Universität Berlin | ||
Muttergesellschaft | Freie Universität Berlin | ||
Ort | |||
Koordinaten | 52° 27′ 18″ N, 13° 18′ 12,96″ O | ||
Gegründet | 1899 | ||
Website | [1] | ||
Normdatei |
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Mausoleum und Bronzener Hirsch in Friedrichswalde im Landkreis Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Grabstätte Walter Leistikow, Friedhof Bergstraße, Berlin-Steglitz
Autor/Urheber: Jürgen Howaldt, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Kapelle auf dem Osterholzer Friedhof in Bremen
Autor/Urheber: Clemensfranz, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Grabmal auf dem Erbbegräbnis der Familie Gutmann, entstanden 1916 nach Entwurf des Architekten Franz Seeck, auf dem Urnenfriedhof Gerichtstraße in Berlin-Wedding, unter Denkmalschutz
(c) HermannHesse, CC BY-SA 3.0
Familiengruft Werner von Siemens auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin, Gemarkung Trinitatis-F 3a-Erbb. 22, Foto vom 12. Juli 2006