Franz Keim
Franz Keim (* 28. Dezember 1840 in Stadl-Paura, Oberösterreich; † 27. Juni 1918 in Brunn am Gebirge, Niederösterreich) war ein österreichischer Schriftsteller.
Leben
Franz Keim, der 1840 in Oberösterreich geboren ist, begann im Jahr 1860 an der Wiener Universität zu studieren. Da ihn seine Eltern finanziell nicht mehr unterstützen konnten, musste er das Studium vorzeitig abbrechen. Er begann verschiedene Tätigkeiten. So war er bei der Marine in Triest. Auch als Hauslehrer arbeitete er, genauso wie bei der Südbahngesellschaft. In dieser Zeit begann er mit seiner schriftstellerischen Arbeit und es entstand sein Drama Sulamith, das auch am Wiener Stadttheater und am Burgtheater aufgeführt wurde. Durch diesen Erfolg konnte er sein Studium weiterführen und 1874 schließlich abschließen.
Nach seinem Studium war er als Gymnasiallehrer in St. Pölten bis 1898 tätig. Dort kam er mit Rilke zusammen. Von 1902 lebte er bis 1913 in Wien-Döbling. Von dort zog er nach Brunn am Gebirge in das Haus Nr. 12 der Jugendstilhäuser in der heute nach ihm benannten Straße, wo er auch starb. Begraben ist er am Friedhof in einem Ehrengrab der Stadt Mödling.[1]
Wirken
Im Jahr 1908 erschien die erste Auflage von „Die Nibelungen. Dem Deutschen Volke wiedererzählt“ als Nummer 22 in Gerlachs Jugendbücherei des Wiener Verlags Gerlach & Wiedling. Der Text von Franz Keim war eine an Kinder gerichtete Neufassung des Nibelungenliedes und unterscheidet sich insofern von den anderen Bänden aus Gerlachs Jugendbücherei. Die Bilder und Ausstattung erfolgte durch den Gebrauchsgrafiker Carl Otto Czeschka. Nach Hans Ries zählen Czeschkas Nibelungen zu den Spitzenwerken der Buchillustration schlechthin[2].
Keim hatte eine deutschnationale Gesinnung und schrieb vor allem Volksstücke aus der Geschichte Niederösterreichs.
- Gesammelte Werke, 5 Bände, 1912/13 (mit Autobiographie).
- Die Nibelungen, dem deutschen Volke wiedererzählt. Bilder und Ausstattung von C. O. Czeschka. Wien und Leipzig, 1908/09.
Würdigung
Am 5. Oktober 1924 wurde im Wertheimsteinpark in Wien-Döbling (19. Bezirk) ihm zu Ehren ein Denkmal enthüllt. Im Jahre 1933 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) der Keimweg nach ihm benannt, ebenso wie in Mödling die Franz Keimgasse. Am Haus Nr. 12 der nach ihm benannten Gasse in Brunn am Gebirge, wo er zuletzt lebte und starb, ist eine Gedenktafel angebracht.
Literatur
- O. Scholz: F. Keim als Dramatiker, Dissertation, Wien 1928.
- Keim Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 283.
- Gerhard Winkler: Keim, Franz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 409 f. (Digitalisat).
- Hans Peter Buohler: [Art.] Keim, Franz. In: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums. Begr. von Walther Killy, hg. von Wilhelm Kühlmann (u. a.). Zweite, vollst. überarb. Auflage. Band 6. de Gruyter, Berlin und New York 2009, ISBN 978-3-11-021393-5, S. 340.
Weblinks
- Literatur von und über Franz Keim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Franz Keim im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Franz Keim in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Werke von Franz Keim im Projekt Gutenberg-DE
- Bühnenstücke im Internet Archive: Der Meisterschüler (1881), Das Steinfeldmärchen (1892).
Einzelnachweise
- ↑ Mödlinger Friedhofsführer, 2017, S. 23, Online
- ↑ Hans Ries: Illustration und Illustratoren des Kinder- und Jugendbuchs im deutschsprachigen Raum 1871–1914, Verlag H. Th. Wenner, 1992
Personendaten | |
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NAME | Keim, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1840 |
GEBURTSORT | Stadl-Paura, Oberösterreich |
STERBEDATUM | 27. Juni 1918 |
STERBEORT | Brunn am Gebirge, Niederösterreich |
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Die Jugendstil-Reihenhaussiedlung Franz Keim-Gasse 4-22 in der niederösterreichischen Marktgemeinde Brunn am Gebirge.
Das Ensemble mit 10 Reihenhäusern im Stil der Wiener Secession wurde von 1902 bis 1912 von dem Architekten Sepp Hubatsch errichtet. Diese Jugendstilzeile verkörpert das einheitlichste Ensemble secessionistischer Baugesinnung in Niederösterreich.
Dieses Foto zeigt das im digitalen Kulturgüterverzeichnis der Gemeinde Wien (Österreich) unter der Nummer 75938 (commons, de) aufgeführte Objekt.