Franz Josef Tripp

Franz Josef Tripp (* 7. Dezember 1915 in Essen; † 18. Februar 1978) war ein deutscher Maler, Zeichner und insbesondere Illustrator von Kinderbüchern, darunter einige der erfolgreichsten Kinderbücher im deutschsprachigen Raum. Sein Sohn ist der Künstler Jan Peter Tripp (* 1945).

Leben und Schaffen

Tripp begann sein berufliches Leben als Journalist und Schriftsteller. Ende der 1930er Jahre begann er damit, die von ihm verfassten Texte mit selbstgefertigten Abbildungen zu ergänzen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entschied er, die grafischen Arbeiten zulasten der schreibenden Tätigkeit in den Vordergrund zu stellen. Er absolvierte bis 1949 eine Ausbildung bei dem Maler und Grafiker Heinrich C. Berann in Innsbruck. Maler war auch sein älterer Bruder Willi Tripp. Anschließend war er als selbstständiger Werbegrafiker tätig. Im Laufe der Zeit fertigte er in zunehmendem Maße auch Buchillustrationen.

Jim-Knopf-Figur nach Franz Josef Tripp. Graffiti an einem Güterwaggon

1960 beauftragte ihn die Verlegerin Lotte Weitbrecht vom Thienemann Verlag mit den Illustrationen für das Kinderbuch Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer von Michael Ende. Diesem folgten weitere Aufträge des Verlages: Neben dem zweiten Band von Jim Knopf bebilderte er viele weitere Kinderbücher, darunter Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt von Boy Lornsen, ab 1962 alle drei Bände des Räubers Hotzenplotz und 1966 Das kleine Gespenst, jeweils von Otfried Preußler verfasst. Für den Verlag Ueberreuter (später im Tosa-Verlag) entstanden die Illustrationen zu den Meffi-Bänden von Doris Jannausch und zu dem Buch Williwack von Günter Spang, für den Franz Schneider Verlag zu Felix der Meisterdetektiv von Hans Gustl Kernmayr.

Werke (Auswahl)

Eigene Werke

  • 1938: Zwischen Meer und Moor.
  • 1956: Marco und der Hai: Eine Geschichte aus Sizilien.
  • 1973: Als Papas Wurstbude in die Luft ging.
  • 1974: Borba und der Bär.

Illustrationen für andere Autoren

Literatur

  • Linda Schmitz-Kleinreesink, Christine Vogt (Hrsg.): Räuber Hotzenplotz, Krabat und Die kleine Hexe Otfried Preußler – Figurenschöpfer und Geschichtenerzähler, Oberhausen 2020. ISBN 978-3-932236-44-0
  • Mirijam Steinhauser: Von Jim Knopf bis Hotzenplotz. Die Kinderbuchwelten des Franz Josef Tripp. Königshausen & Neumann, Würzburg 2018, ISBN 978-3-8260-6394-7.
  • Jan Peter Tripp u. a.: Querfeldein – auf der Suche nach Jupp: Zu der Ausstellung „Vater & Sohn“. Franz Josef Tripp – Jan Peter Tripp. Verlag Ulrich Keicher, Leonberg 2006, ISBN 3-938743-30-1.

Ausstellungen

  • 2020: Räuber Hotzenplotz, Krabat und Die kleine Hexe Otfried Preußler – Figurenschöpfer und Geschichtenerzähler Ludwig Galerie Schloss Oberhausen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jošitomo Imae, Otfried Preußler, Zdeněk Karel Slabý, Friedrich Rosenfeld, Marcello Argilli, Pierre Gamarra, Jens Sigsgaard, Sergej Baruzdin, Ludwik Jerzy Kern, Ahmed Hromadžič: Das Geheimnis der orangenfarbenen Katze, 10 Autoren aus 10 Ländern, deutsche Bearbeitung: Otfried Preußler (Originaltitel: Tajemství oranžové kočky), Thienemann, Stuttgart 1968, 9. Auflage 1984, ISBN 3-522-11360-8.

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Jim-Knopf-Figur nach Franz Josef Tripp als Graffiti an einem Güterwaggon im Bahnhof Hockenheim