Franz Hunolt
Franz Hunolt SJ (* 31. März 1691 in Siegen; † 12. September 1746 in Trier) war ein deutscher Philosoph und Theologe. Er gilt als populärster deutscher Prediger des frühen 18. Jahrhunderts.
Leben
Franz Hunolt wurde 1691 in Siegen geboren, wo er das Jesuitenkolleg besuchte. Er studierte Philosophie in Köln und bekleidete ab 1723 eine Professur für Logik an der Universität Koblenz. Zwischen 1724 und 1743 war er als Domprediger in Trier tätig, wo er 1746 starb. Seine „Sittenpredigten“, die Christliche Sitten-Lehr ist sein bekanntestes Werk, das schon zu seinen Lebzeiten in Köln gedruckt wurde und bis 1878 häufig wiederaufgelegt und in mehrere Sprachen (flämisch, englisch, französisch, polnisch) übersetzt wurde. Später machte man Hunolt eine Überbetonung des 6. Gebots des Dekalogs („Du sollst nicht die Ehe brechen“, Ex 20,14 ) zum Vorwurf.[1]
Schriften
- Böser Christ: … in sechs- und sibentzig Predigen Auf alle Sonn- und Feyr-Täg Des Jahrs eingerichtet. Augsburg 1753.
- Christliche Sitten-Lehr über die evangelische Wahrheiten: Zweyter Theil. Böser Christ. Augsburg und Würzburg Veith, Martin, 1753.
- Drei Predigten zu Ehren des hl. Nährvaters Joseph, Schutzpatron der katholischen Kirche. Paderborn 1891.
- Christlicher Lebens-Stand., Augsburg: Verlegt von Ignaz Adam und Franz Anton Veith, 1760.
Literatur
- Franz Xaver Kraus: Hunolt, Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 421.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Franz Hunolt. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1186.
- Nikolaus Scheid: Franz Hunolt, S. J. ein Prediger aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Regensburg 1906.
- Balthasar Fischer SJ: Auch der Klerus wird gemahnt. Eine Eigenart der Ständepredigt des 18. Jahrhunderts, dargetan am Beispiel einer Neujahrspredigt des Jesuiten Franz X. Hunolt im Trierer Dom. In: Karl Hillenbrandt, Medard Kehl (Hrsg.): Du führt mich hinaus ins Weite. Zugänge zum priesterlichen Dienst. Würzburg 1990, S. 437–443.
- Ernst Haensli: Hunolt. In: Josef Höfer, Karl Rahner (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 2. Auflage. Band 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1960, Sp. 541.
- Nikolaus Scheid: Franz Hunolt. In: Catholic Encyclopedia, Band 7, Robert Appleton Company, New York 1910.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Baltasar Fischer: Die ersten Trierer Domprediger aus der Gesellschaft Jesu 1560-1607. In: Für Gott und die Menschen. Die Gesellschaft Jesu und ihr Wirken im Erzbistum Trier. Hrsg. vom Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Trier und der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier, Mainz 1991, S. 255–271, hier S. 268f, bes. Anm. 98ff.
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Personendaten | |
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NAME | Hunolt, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Jesuit, Prediger und Theologe |
GEBURTSDATUM | 31. März 1691 |
GEBURTSORT | Siegen |
STERBEDATUM | 12. September 1746 |
STERBEORT | Trier |