Franz Gottwalt Fischer

Franz Gottwalt Fischer (* 15. November 1902 in Florenz; † 9. Oktober 1960 in Würzburg)[1] war ein deutscher Chemiker.

Leben und Wirken

Nach seiner Schul- und Studienzeit wurde Gottwalt Fischer 1924 bei Heinrich Wieland in Freiburg mit einer Arbeit Über die Einwirkung von Jod auf die Silbersalze organischer Säuren promoviert. Mit Forschungen auf dem Gebiet des Phytols habilitierte er sich 1929 bei Wieland an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.[2]

1930 erhielt Gottwalt Fischer einen Ruf als außerplanmäßiger Professor für organische Chemie in Freiburg. Am 1. November 1938 übernahm er als ordentlicher Professor für Chemie die Nachfolge von Otto Dimroth in Würzburg, wo er als Vorstand des Chemischen Instituts (damals am Röntgenring 11) wirkte. Zuvor war an der Universität Würzburg der Bereich Chemie 1937 von der philosophischen Fakultät in eine neugeschaffene naturwissenschaftliche Fakultät ausgegliedert worden. Seit 1940 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[3] Als Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät gehörte Gottwalt Fischer 1948 dem Akademischen Senat und dem von Waldemar Schleip geleiteten Verwaltungsausschuss der Universität Würzburg an.[4]

Ab 1954 war er der Herausgeber der Heftreihe Theoretische Biochemie-Physikalische Chemie Grundlagen der Lebensvorgänge[5], zusammen mit Franz Lang gab er Nachkriegsbände der Biochemischen Zeitschrift heraus.[5]

Seine Forschungsgebiete umfassten die Phytol- und Naturstoffchemie, viele Ergebnisse wurden erst nach seiner vorzeitigen Emeritierung 1956[6] bzw. nach seinem frühen Tod 1960 publiziert.[7]

Bekannte Schüler

Vorgänger an den chemischen Instituten in Würzburg

Einzelnachweise

  1. Klaus Koschel und Gerhard Sauer in Zur Geschichte des Chemischen Instituts der Universität Würzburg, S. 93 f. Eigenverlag der Universität Würzburg, 1968.
  2. Habilitationsschrift 1929 München: Über Konstitution und Synthese des Phytols.
  3. Franz Gottwalt Fischer Nachruf bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (PDF-Datei)
  4. Julius-Maximilians-Universität Würzburg: Vorlesungs-Verzeichnis für das Sommer-Halbjahr 1948. Universitätsdruckerei H. Stürtz, Würzburg 1948, S. 6 f. 14 f. und 18.
  5. a b Hinderk Conrads, Brigitte Lohff, Carl Neuberg - Biochemie, Politik und Geschichte, 2006, Fritz Steiner Verlag, ISBN 978-3-515-08894-7
  6. Nachfolge Lehrstuhl II Organische Chemie: Alfred Roedig (1956-1980)
  7. Forschungsarbeiten von F. G. Fischer

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Innenstadtplan von Würzburg ca. 1900 mit relativ genauer Gebäudeskizzierung.
  • Maxstr. 4: das ehemalige Chem. Institut mit allen An- und Umbauten
  • Pleicher Ring 11: das neue Chem. Institut mit Hörsaalbau (blau) und Villa des Institutsvorstands (grün)