Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim
Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim (* 1626 in Lahnstein; † 11. Juli 1683 in Speyer) war 1679 bis 1683 römisch-katholischer Bischof von Worms.
Leben und Wirken
Franz Emmerich Kaspar stammte aus dem alten Adelsgeschlecht der Waldbott von Bassenheim. Sein Vater Damian Waldbott von Bassenheim amtierte als kurtrierischer Oberamtmann in Lahnstein,[1] die Mutter hieß Maria Elisa Hund von Saulheim[2][3] und war die Nichte des fürstbischöflich speyerischen Oberamtmannes Johann Christoph Hund von Saulheim († 1624).[4]
Der junge Adelige entschied sich für den geistlichen Stand. 1637 wurde er als Domkapitular in Mainz aufgeschworen und avancierte am 15. Mai 1679 zum Kustos des Mainzer Doms. Überdies bekleidete er ein Kanonikat am Stift St. Viktor vor Mainz (das damals aber schon bei St. Johannis in der Stadt angesiedelt war); in Speyer war er Domscholaster, zu Worms Dompropst.
Am 10. November 1679 wählte das Wormser Domkapitel seinen Propst Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim zum neuen Bischof.[5][6] Mit Datum vom 26. Juni 1681 bestätigte Papst Innozenz XI. die Wahl.
Über seine Amtsführung als Oberhirte der Diözese Worms ist kaum etwas bekannt, zumal das Episkopat nur 3 ½ Jahre dauerte und er in dieser Zeit keine Bischofsweihe empfangen hatte.
Johann Ludwig von Groote schreibt 1791 in seiner Allgemeinen Kirchengeschichte über ihn (Band 32, Seite 125): „Seine erhabenen Tugenden, christliche Frömmigkeit, und sein erbaulicher Lebenswandel bildeten ihn zu einem Kirchenprälaten, der seine Herde selbst in sehr harten Zeiten glücklich geweidet hat. Nur war seine Regierung von kurzer Dauer.“
Franz Emmerich Kaspar starb 1683 bei einem Aufenthalt in Speyer. Seine Leiche wurde in den Wormser Dom überführt und dort in der Bischofsgruft unter dem Ostchor beigesetzt. Das Grab wurde 1689 von den Franzosen geplündert.[7]
Familiäres Umfeld
Anton Waldbott von Bassenheim, der Onkel von Bischof Franz Emmerich Kaspar (Bruder seines Vaters), wirkte als Chorbischof im Erzbistum Trier.
Casimir Ferdinand Adolph Waldbott von Bassenheim (1642 bis 6. November 1729), war der Neffe von Bischof Franz Emmerich Kaspar (Sohn seines einzigen Bruders Johann Lothar). Er war ebenfalls Chorbischof in Trier sowie Domscholaster zu Mainz und brachte das berühmte Relief des Bassenheimer Reiters nach Bassenheim, das vom 1683 abgerissenen Lettner des Mainzer Domes stammt. Es ist zu vermuten, dass er das Kunstwerk durch Vermittlung seines Onkels, des Domkustos, erhalten hatte.
Literatur
- Christian von Stramberg und Anton Joseph Weidenbach: „Denkwürdiger und nützlicher rheinischer Antiquarius“, Band 2, Teil 1, Koblenz 1853; Scan aus der Quelle
- Johann Ludwig von Groote: „Allgemeine Kirchengeschichte“, Band 32, Seite 125 Augsburg 1791; Scan des Abschnittes über den Wormser Bischof
- Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, Band 7, 1864; Scan aus der Quelle
Weblinks
- Eintrag auf catholic-hierarchy.org
- Webseite zur Familie Waldbott zu Bassenheim
- Die Wappen der Wormser Fürstbischöfe
Einzelnachweise
- ↑ Zur Amtsstellung des Vaters
- ↑ Genealogische Seite zu Maria Elisa Hund von Saulheim
- ↑ Zur Familie Hund von Saulheim
- ↑ Johann Benedict Carpzov: Neueröffneter Ehren-Tempel merckwürdiger Antiquitaeten des Marggraffthums Ober-Lausitz, Leipzig, 1719, S. 680; (Digitalscan)
- ↑ Zur Wahl als Bischof
- ↑ Zum Datum der Bischofswahl
- ↑ Zum Grab des Bischofs
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Karl Heinrich von Metternich-Winneburg | Fürstbischof von Worms 1679–1683 | Johann Karl von und zu Franckenstein |
Personendaten | |
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NAME | Waldbott von Bassenheim, Franz Emmerich Kaspar |
ALTERNATIVNAMEN | Waldbott von Bassenheim, Franz Emmerich Caspar |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof des Bistums Worms |
GEBURTSDATUM | 1626 |
GEBURTSORT | Lahnstein |
STERBEDATUM | 11. Juli 1683 |
STERBEORT | Speyer |
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Bassenheimer Reiter (St. Martin von Tours), dem Naumburger Meister zugeschrieben
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WormsTafel mit der Darstellung von Graf Casimir von Bassenheim an der EIngangstür der St.-Gertrudis-Kapelle in Oberreifenberg