Franz Ansprenger

Das Grab von Franz Ansprenger und seiner Ehefrau Ingeborg auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin

Franz Ansprenger (geboren am 18. Januar 1927; gestorben am 6. April 2020 in Berlin) war ein Politikwissenschaftler.

Er hatte am Otto-Suhr-Institut (Freie Universität Berlin) eine Professur für Internationale Politik inne und leitete von 1968 bis 1992 die Arbeitsstelle Politik Afrikas. Ansprenger gilt als Nestor der politikwissenschaftlichen Afrikaforschung in Deutschland.[1] Er legte 2002 eine knappe Darstellung zur Geschichte Afrikas vor.[2]

Ansprenger starb im Alter von 93 Jahren in Berlin. Zu seinen Ehren veranstaltete die Deutsche Afrika Stiftung ein Symposium im September 2021, bei der der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler die Hauptrede hielt.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Geschichte Afrikas. 2002, ISBN 978-3-406-47989-2 (5. Auflage 2021 (C.H. Beck Taschenbuch), ISBN 978-3-406-73451-9)
  • Auflösung der Kolonialreiche. 4. erweiterte Auflage, dtv, München 1981, ISBN 978-3-423-04013-6.
  • Die SWAPO. Profil einer afrikanischen Befreiungsbewegung Kaiser, München 1984, ISBN 978-3-7867-1143-8.
  • Politik Im Schwarzen Afrika. VS Verlag, Wiesbaden 1961 (Forschungsauftrag der Deutsche Afrika-Gesellschaft – erteilt im Jahr 1960 (Afrikanisches Jahr))[4], ISBN 978-3-322-97922-3.
  • Politische Geschichte Afrikas im 20. Jahrhundert. Neubearbeitete und erweiterte 3. Auflage, Beck, München 1999, ISBN 978-3-406-44468-5.
  • Politische Geschichte Afrikas im 20. Jahrhundert. 2. Auflage, Beck, München 1997, ISBN 978-3-406-42568-4.
  • Politische Geschichte Afrikas im 20. Jahrhundert. Beck, München 1992, ISBN 978-3-406-34060-4.
  • Südafrika. BI Taschenbuchverlag, Mannheim u. a. 1994, ISBN 978-3-411-10431-4.
  • The Dissolution of the Colonial Empires: Volume 1. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-138-49541-8.
  • Wie unsere Zukunft entstand: Von der Erfindung des Staates zur internationalen Politik – ein kritischer Leitfaden. Wochenschau Verlag, Schwalbach 2000, ISBN 978-3-87920-055-9.

Weblinks

Anmerkungen

  1. www.polsoz.fu-berlin.de: Nachruf. Siehe auch Helmut Asche: Die Entwicklungssoziologie an der FU Berlin - Eine Spurensuche unter besonderer Berücksichtigung der Schwellenländerforschung (PDF), S. 3.
  2. Vgl. dazu die Besprechung von Leonhard Harding Historische Zeitschrift 276, 2003, S. 713–714.
  3. Afrikawissenschaft trifft Praxis: Symposium im Gedenken an Franz Ansprenger. In: Deutsche Afrika Stiftung e.V. Abgerufen am 5. November 2021 (deutsch).
  4. 1960 wurden 18 Kolonien unabhängig. Ansprenger bearbeitete die 14 bis dahin französischen Länder sowie den Kongo (Belgien) und Italienisch-Somaliland. Er erklärte im Vorwort die geographische Abgrenzung so: sie ist meines Erachtens zu rechtfertigen, da das Schwarze Afrika französischer Prägung durch seine Assoziation an die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (zusammen mit Madagaskar, dem bisher belgischen Kongo und dem bisher italienischen Somalia) in den kommenden Jahren besonders engen Kontakt zur Bundesrepublik Deutschland finden dürfte.

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Autor/Urheber: Harvey Kneeslapper, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Grab des deutschen Historikers Franz Ansprenger und seiner Ehefrau Ingeborg auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin.