Franz Adam von Waldstein-Wartenberg
Franz de Paula Adam Norbert Wenzel Ludwig Valentin von Waldstein-Wartenberg (* 14. Februar 1759 in Wien; † 24. Mai 1823 in Oberleutensdorf, Böhmen) war ursprünglich ein österreichischer Militär, dann k.k. Kämmerer, Botaniker, Forscher und Naturwissenschaftler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Waldst.“
Biografie
Franz Adam war der dritte Sohn von Emanuel Philibert von Waldstein-Wartenberg und dessen Frau Maria Anna Theresia von Liechtenstein. Er war mit Carolina Ferdinandi (1777–1844) verheiratet. Als Soldat nahm er am Krieg gegen die Türken und in Russland teil. Er widmete sich von 1789 an der Botanik und reiste mit Paul Kitaibel (1757–1817) durch Ungarn. Sein Herbarium ist in Prag archiviert.
Zusammen mit Kitaibel ist er der Hauptautor von Francisci comitis Waldstein… et Pauli Kitaibel … Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae (M.A. Schmidt, Wien, drei Auflagen 1802–1812; Folio (465 × 332 mm)).
Seine Witwe Carolina ließ 1823 auf dem Friedhof der Pfarrkirche St. Michael in Oberleutensdorf die Gräflich Waldsteinische Gruftkapelle errichten. Das für 1000 Gulden geschaffene Denkmal für Franz Adam von Waldstein ist ein Werk des Dresdner Bildhauers Franz Pettrich.[1]
Franz Adam von Waldstein-Wartenberg war der Bruder von Joseph Karl Emanuel, Johann Friedrich und Ferdinand Ernst von Waldstein und Wartenberg.
Werk
Das Buch hat für die Flora von Mitteleuropa Bedeutung und ist prächtig ausgestattet; die Tafeln, 16 davon in Doppelformat, sind von Hand koloriert. Die Descriptiones et Icones sind außerordentlich selten; sie gehören zu den Raritäten der botanischen Literatur; insbesondere gilt dies für den letzten, in den Napoleonischen Kriegswirren erschienenen Band.
Ehrungen
1804 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2] Seit 1814 war er Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Die Pflanzengattung WaldsteiniaWilld. aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) ist nach ihm benannt worden.[3] Auch die Benennung der Waldstein-Glockenblume (Campanula waldsteiniana) geschah ihm zu Ehren.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Waldstein, Franz de Paula Adam Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 52. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1885, S. 234–236 (Digitalisat).
- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
Weblinks
- Autoreintrag für Franz Adam von Waldstein-Wartenberg beim IPNI
- Franz de Paula Adam von Waldstein und Pál Kitaibel: Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae bei Biblioteca Digital del Real Jardín Botanico CSIC[1]
Einzelnachweise
- ↑ Johann Gottfried Sommer Das Königreich Böhmen, Bd. 1 Leitmeritzer Kreis, 1833, S. 143
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 251.
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
Personendaten | |
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NAME | Waldstein-Wartenberg, Franz Adam von |
ALTERNATIVNAMEN | Waldstein-Wartenberg, Franz de Paula Adam Norbert Wenzel Ludwig Valentin von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Botaniker |
GEBURTSDATUM | 14. Februar 1759 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 24. Mai 1823 |
STERBEORT | Oberleutensdorf, Böhmen |