Französische Frauenfußballmeisterschaft 1981/82

Die französische Frauenfußballmeisterschaft 1981/82 war die achte Ausspielung dieses Titels nach der offiziellen Anerkennung des Frauenfußballs durch den Fußballverband Frankreichs im Jahr 1970. Die vergleichbaren Wettbewerbe zwischen den Weltkriegen blieben weiterhin inoffiziell, zumal sie von einem reinen Frauensportverband organisiert worden waren.[1]

Die Meisterschaft 1981/82 – eine frankreichweite höchste Liga gab es vor 1992 nicht – wurde in einer Mischung aus Gruppenspiel- und K.o.-Modus ausgetragen; für die Teilnahme an der landesweiten Endrunde mussten sich die Frauschaften zuvor auf regionaler Ebene qualifizieren. Die Vorjahresmeisterinnen von der AS Étrœungt erreichten erneut das Finale, in dem sie auf ihre Dauerrivalinnen dieser Jahre, die Frauen von Stade Reims, trafen. Anders als bei den vorangegangenen drei Aufeinandertreffen der beiden Teams in einem Endspiel gewannen diesmal die Spielerinnen aus der Champagne und holten sich dadurch ihren fünften französischen Meistertitel.

Vorrunde

Zunächst wurde in sechs Ligen à acht Frauschaften in einer doppelten Punkterunde mit Hin- und Rückspielen jeweils ein Regionalmeister ermittelt. Diese sechs Meister wurden auf zwei Dreiergruppen aufgeteilt, in denen jeder Verein gegen jeden anderen antrat, mit jeweils einem Heim- und einem Auswärtsspiel. Bei Punktgleichheit – es galt die Zwei-Punkte-Regel – gab die bessere Tordifferenz den Ausschlag. Die beiden Gruppenersten qualifizierten sich direkt für das Finale, das in nur einer Begegnung und zudem auf neutralem Platz ausgetragen wurde. Im Falle eines unentschiedenen Spielausgangs kam es nicht zu einer Verlängerung, sondern die Meisterinnen wurden sofort in einem Elfmeterschießen ermittelt.

In den verwendeten Quellen[2] sind keine einzelnen Ergebnisse oder Tabellen der sechs regionalen Ligen zu finden, lediglich Teilnehmer und Gruppensieger (hierunter fett gedruckt) werden genannt.

Halbfinal-Gruppen

Gruppe A

AS
Étr
St
Qui
ASJ
Soy
AS Étrœungt:2:1
Stade Quimper0:0:
ASJ Soyaux:3:0
Pl.VereinSpGUVTorePkte.
1.AS Étrœungt21102:13:1
2.ASJ Soyaux21014:22:2
3.Stade Quimper20110:31:3

Gruppe B

SC
CSC
FC
Met
St.
Rei
SC Caluire Saint-Clair2:0:
FC Metz:1:1
Stade Reims2:0:
Pl.VereinSpGUVTorePkte.
1.Stade Reims21103:13:1
2.SC Caluire Saint-Clair21012:22:2
3.FC Metz20111:31:3

Endspiel

Das Finale fand am 6. Juni 1982 in Moulins statt.[3]

Stade ReimsAS Étrœungt2:1 (1:0)
Aufstellungen
  • Reims: Danielle Vatin (41. Marie-Louise Butzig) – Corinne Baudette, De Babo, Claude Bassler, Rachèle VilarinhoChristine Scharo, Véronique Roy, Pigeon – Isabelle Musset, Élisabeth Loisel, Nicole Abar
    Trainer: Jean-Jacques Souef
  • Étrœungt: Sandrine Colombier – Gendre, Sophie Ryckeboer, Marie-Noëlle Warot, Cauchy – Dufrane, Vin, Isabelle FlamentChantal Prouveur, Couvercelle (68. Carlier), Chantal Pani (41. J. Pani)
    Trainer: Daniel Bertrand
Tore

1:0 Musset (33.)
2:0 Musset (72.)
2:1 Dufrane (73.)

Besondere Vorkommnisse

Beide Finalteilnehmer beendeten das Spiel mit einer anderen Torfrau als der, die beim Anpfiff auf dem Rasen gestanden hatte. Kurz vor der Halbzeitpause prallten zunächst Reims’ Danielle Vatin und Étrœungts Stürmerin Chantal Pani so heftig zusammen, dass beide ausgewechselt werden mussten; Vatin wurde durch die 37-jährige Marie-Louise Butzig ersetzt, die dadurch noch einen fünften Meistertitel gewinnen konnte, für Chantal Pani kam ihre Schwester zum Einsatz. Mitte der zweiten Hälfte verletzte sich Sandrine Colombier, deren Position die zweite Torhüterin Carlier einnahm. Allerdings konnte Colombier sich nicht ausruhen, weil Trainer Bertrand sie in den Angriff beorderte und dafür Couvercelle vom Platz nahm.

Literatur

  • Pascal Grégoire-Boutreau: Au bonheur des filles. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2003, ISBN 2-911698-25-8

Weblinks

Anmerkungen und Nachweise

  1. Zu diesen frühen Meisterschaften siehe den Artikel Fémina Sport Paris.
  2. Verwendet wurden Grégoire-Boutreau (siehe unter Literatur) sowie die Webseiten rsssf.com und footofeminin.fr.
  3. Grégoire-Boutreau, S. 244