Fransenlilien
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Thysanotus tuberosus am Naturstandort | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thysanotus | ||||||||||||
R.Rb. |
Fransenlilien (Thysanotus) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Die vielen Arten sind hauptsächlich im südwestlichen Australien verbreitet, nur zwei Arten reichen über Australien hinaus.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Fransenlilien-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen.[1] Die unterirdischen Pflanzenteile sind manchmal rhizomatös und die Wurzeln sind faserig oder knollig.[2][1] Die einjährigen oder einige Jahre überdauernden Stängel sind meist aufrecht oder ausgebreitet, selten (nur bei zwei Arten) windend oder niederliegend.[2][1]
Zur Blütezeit sind Laubblätter vorhanden oder nicht vorhanden, sie einjährig und verwelken oft früh,[2] oder sie überdauern einige Jahre.[1] Es erscheinen 5 bis 15 grundständige Laubblätter. Die Blattspreiten sind bei einer Länge von meist länger als 15 Zentimetern linealisch.[2]
Generative Merkmale
Im rispigen oder zymösen Blütenstand befinden sich die gestielten Blüten einzeln oder zu zweit bis 50 in doldigen Teilblütenständen.[2][1]
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig.[1] Es sind zwei unterschiedliche Kreise mit je drei freien, haltbaren Blütenhüllblättern vorhanden.[2] Die hell-prpurfarben,[1] malvenblauen oder pinken, seltener weißen Blütenhüllblätter sind drei- bis siebennervig. Die äußeren Blütenhüllblätter sind linealisch bis lanzettlich, häutig gesäumt, ohne Fransenränder. Die inneren Blütenhüllblätter sind elliptisch und die Ränder gefranst.[1] Es ist ein oder es sind meist zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden, sie sind gleich oder ungleich lang.[2][1] Die Staubbeutel sind einwärts oder auswärts ausgerichtet, öffnen sich durch Endporen oder selten durch Längsschlitze.[1] Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen.[1] Pro Fruchtknotenkammer sind normalerweise zwei Samenanlagen[2] in zentralwinkelständiger Plazentation vorhanden.[1] Die fadenförmigen Griffel sind gerade oder gebogen[1] und ungeteilt.[2][3]
Die eiförmigen Kapselfrüchte sind von den haltbaren Blütenhüllblätter umhüllt und öffnen sich fachspaltig = lokulizid.[2][1] Die Samen sind ellipsoid, schwarz und glänzend[4] und besitzen einen Arillus.[2][1]
Die Chromosomengrundzahl beträgt x =11; es liegt meist Diploidie, bei wenigen Arten Tetraploidie oder Octoploidie[1] vor mit Chromosomenzahlen von 2n = 22,[1] 44 oder 88.[4]
Ökologie
Die Blüten von Thysanotus-Arten geben ihre Pollen erst durch die Schallfrequenz eines anfliegenden Bestäubers frei (Vibrationsbestäubung), am Naturstandort sind dies meist Bienen und Schwebfliegen.
Vorkommen
Thysanotus-Arten sind hauptsächlich in Australien verbreitet: besonders in Western Australia, im Northern Territory und in Queensland. Allein in Australien sind 53 von 56 Arten vertreten, einige von ihnen sind endemisch und stehen unter Naturschutz. Aber eine Art reicht darüber hinaus bis Malesien Südost-China und Vietnam und eine Art reicht bis Neuguinea[1] (der Fundort in Neuguinea einer zweiten Art wird nicht mehr bestätigt).[5]
Bevorzugte Habitate sind stark versandete Feuchtwiesen. In Western Australia wächst sie oft vergesellschaftet mit der karnivoren Gattung Byblis, mit der sie sich die Methode der Vibrationsbestäubung teilt.[3]
Systematik
Die Gattung Thysanotus wurde 1810 durch Robert Brown in Prodromus Florae Novae Hollandiae et Insulae Van Diemen. S. 282 aufgestellt.[5][6] Der Gattungsname Thysanotus leitet sich ab von dem altgriechischen Wort thýsanos (θύσανος), was „gefranst“ oder „büschelig“ bedeutet und die stark gefransten Blüten der meisten Arten treffend beschreibt.[7]
Die systematische Zuordnung der Fransenlilien ist wechselhaft und widersprüchlich. Als Hauptfamilie gelten die Spargelgewächse (Asparagaceae), als Unterfamilie gelten mal die Lomandraceae, die Liliaceae und die Anthericaceae. Sie wird sowohl den Lomandraceae als auch den Anthericaceae zugeordnet.[8][4] Synonyme für ThysanotusR.Br. nom. cons. sind: ChlamysporumSalisb., HalongiaJeanpl., IsandraSalisb., MurchisoniaBrittan, ThysanellaSalisb.[5]
Arten
Es werden folgende 56 Arten[5] anerkannt:
- nur in Australien
- Thysanotus acerosifoliusBrittan
- Thysanotus admirabilisJian Wang ter: Sie wurde 2022 aus Queensland erstbeschrieben.[1][5]
- Thysanotus ancepsLindl.
- Thysanotus arbusculaBaker
- Thysanotus arenariusBrittan
- Thysanotus asperLindl.
- Thysanotus baueriR.Br.
- Thysanotus brachiatusBrittan
- Thysanotus brachyantherusBrittan
- Thysanotus brevifoliusBrittan
- Thysanotus cymosusBrittan
- Thysanotus dichotomus(Labill.) R.Br.
- Thysanotus elatior(Labill.) R.Br.
- Thysanotus exfimbriatusSirisena & Conran
- Thysanotus exiliflorusF.Muell.
- Thysanotus fastigiatusBrittan
- Thysanotus formosusBrittan
- Thysanotus fractiflexusBrittan
- Thysanotus fragransBrittan
- Thysanotus gageoidesDiels
- Thysanotus glaucifoliusBrittan
- Thysanotus glaucusEndl.
- Thysanotus gracilisR.Br.
- Thysanotus isantherusR.Br.
- Thysanotus juncifolius(Salisb.) J.H.Willis & Court
- Thysanotus kalbarriensisT.D.Macfarl., C.J.French & Conran: Sie wurde 2020 aus westlichen Western Australia erstbeschrieben.[1][5]
- Thysanotus lavanduliflorusBrittan
- Thysanotus manglesianusKunth
- Thysanotus multiflorusR.Br.
- Thysanotus newbeyiBrittan
- Thysanotus nudicaulisBrittan
- Thysanotus parviflorusBrittan
- Thysanotus patersoniiR.Br.
- Thysanotus pauciflorusR.Br.
- Thysanotus pseudojunceusBrittan
- Thysanotus pyramidalisBrittan
- Thysanotus racemoidesSirisena
- Thysanotus ramulosusBrittan
- Thysanotus rectantherusBrittan
- Thysanotus sabulosusBrittan
- Thysanotus scaberEndl.
- Thysanotus sparteusR.Br.
- Thysanotus speckiiBrittan
- Thysanotus spinigerBrittan
- Thysanotus tenellusEndl. in J.G.C.Lehmann
- Thysanotus tenuisLindl.
- Thysanotus teretifoliusBrittan
- Thysanotus thyrsoideusBaker
- Thysanotus triandrus(Labill.) R.Br.
- Thysanotus tuberosusR.Br.
- Thysanotus unicupensisSirisena, T.D.Macfarl. & Conran
- Thysanotus vernalisBrittan
- Thysanotus virgatusBrittan
- Thysanotus wangariensisBrittan
- über Australien hinausreichend
- Thysanotus banksiiR.Br.: Sie reicht vom nördlichen sowie nordöstlichen Queensland bis ins südliche New Guinea.
- Thysanotus chinensisBenth.: Sie ist in Australien, Indonesien, Malaysia, auf den Philippinen, in Thailand, Vietnam, Taiwan und in den chinesischen Provinzen Guangdong, Guangxi sowie südöstliches Fujian verbreitet.[9]
Literatur
- J. G. Conran: Lomandraceae. In: Klaus Kubitzki: Flowering Plants. Monocotyledons: Lilianae (except Orchidaceae) (= The Families and Genera of Vascular Plants, 3. Band). Springer-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-642-08377-8.
- Umberto Quattrocchi: CRC World Dictionary of Plant Names: Common Names, Scientific Names, Eponyms. Synonyms, and Etymology. CRC-Press, Boca Raton 2000, ISBN 978-0-8493-2678-3.
- Chen Xinqi (陈心启), Minoru N. Tamura: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2000, ISBN 0-915279-83-5. Thysanotus R. Brown. S. 203 , textgleich online wie gedrucktes Werk.
Weblinks
- J. Gathe, Leslie Watson, 2016: Datenblatt Thysanotus bei Florabase — The Western Australian Flora.
- Datenblatt Thysanotus bei Atlas of Living Australia = ALA.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t N. H. Brittan: Flora of Australia. Australian Biological Resources Study, Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water: Canberra. Datenblatt Thysanotus.
- ↑ a b c d e f g h i j k S. McCune, D.W. Hardin: Datenblatt Thysanotus bei der New South Wales Flora online.
- ↑ a b John G. Conran, Roger Carolin: Byblidaceae. In: Joachim W. Kadereit (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 7: Flowering plants, Dicotyledons. Lamiales (except Acanthaceae including Avicenniaceae). Springer, Berlin 2004, ISBN 3-540-40593-3, S. 45–49.
- ↑ a b c J. G. Conran: Lomandraceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants, 3. Band: Flowering Plants. Monocotyledons: Lilianae (except Orchidaceae). Springer-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-642-08377-8, S. 362.
- ↑ a b c d e f Datenblatt Thysanotus bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ Thysanotus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 14. Oktober 2023.
- ↑ Umberto Quattrocchi: CRC World Dictionary of Plant Names. Boca Raton 2000, S. 2578.
- ↑ M. W. Chase, J. L. Reveal, M. F. Fay: A subfamilial classification for the expanded asparagalean families Amaryllidaceae, Asparagaceae and Xanthorrhoeaceae. In: Botanical Journal of the Linnean Society, Volume 161, 2. Quartal 2009, S. 132–136.
- ↑ Chen Xinqi (陈心启), Minoru N. Tamura: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2000, ISBN 0-915279-83-5. Thysanotus R. Brown. S. 203 , textgleich online wie gedrucktes Werk.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Helium Luo, Lizenz: CC BY 4.0
Fringed Lily (Thysanotus manglesianus)
Fringe Lily, Duck Waterhole Track, Ku-ring-gai Chase National Park, NSW, Australia. Almost certainly Thysanotus juncifolius, (lacking basal leaves)
Autor/Urheber: Kevin Thiele from Perth, Australia, Lizenz: CC BY 2.0
KRT4207
Autor/Urheber: Eric in SF, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Common name: Fringed Lily Photographed in southern Victoria, Australia
Autor/Urheber: John Robert McPherson, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Girraween National Park is an area of the Granite Belt] in the Darling Downs region of Queensland, Australia reserved as a national park. Girraween is known for its spectacular flowers, dramatic landscapes and unique wildlife. The park is situated 40 km south of Stanthorpe. The southern boundary of the park is the state border between Queensland and New South Wales. It is a twin park with Bald Rock National Park, which lies across the border in New South Wales, and features Bald Rock, the second-largest monolith (after Uluru) on the continent. Curiously, South Bald Rock and West Bald Rock lie in Girraween National Park in Queensland, not in Bald Rock National Park in New South Wales. It features granite landscapes, balancing boulders, clear streams, wetlands, cascades and open forest. The granite outcroppings, such as the Pyramids and Castle Rock at 1112 m, dominate the local scenery. The park contains many kilometres of graded walking trails to the park's major features like the First Pyramid, Second Pyramid, The Sphinx, Turtle Rock, Underground Creek, the Eye of the Needle and Mount Norman - the highest point in the park at 1267 metres. Fire trails can be followed when venturing into the southern and eastern sections of the park. The park has a temperate climate. During winter snow can fall in the area.