Frankenstein muß sterben

Film
TitelFrankenstein muss sterben
OriginaltitelFrankenstein Must Be Destroyed
ProduktionslandGroßbritannien
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1969
Länge98 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmenHammer Film Productions
Stab
RegieTerence Fisher
DrehbuchBert Batt
ProduktionAnthony Nelson Keys
MusikJames Bernard
KameraArthur Grant
SchnittGordon Hales
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Frankenstein muß sterben (Originaltitel: Frankenstein Must be Destroyed) ist ein Horrorfilm der britischen Hammer Studios aus dem Jahr 1969. Regie führte Terence Fisher und die Titelrolle des Baron Frankenstein spielte Peter Cushing. Der Film ist der fünfte Frankenstein-Film der Hammer-Studios. Alternativtitel ist Frankenstein sucht ein neues Opfer.

Handlung

Der totgeglaubte Baron Frankenstein arbeitet an einem neuen Experiment: einer Gehirnverpflanzung.

Um sein Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, erzwingt er die Unterstützung des jungen Arztes Dr. Karl Holst, da er von dessen Drogendelikten weiß. Holst arbeitet in einer Irrenanstalt, in der Dr. Frederick Brandt einsitzt, ein Wissenschaftler von zweifelhaftem Ruf, der an demselben Experiment wie Frankenstein arbeitete, ehe er den Verstand verlor. Der junge Arzt soll dem Baron helfen, Dr. Brandt zu befreien, da nur dieser ein erfolgreiches Verfahren entdeckt hat, nach dem man ein menschliches Gehirn für einen längeren Zeitraum einfrieren kann, ohne dass das Gewebe zerstört wird. Die Befreiungsaktion gelingt, sie bringen ihn in den Keller von Anna Spenglers Pension, Holsts Verlobten. Doch Brandt erleidet einen Herzanfall, den er ohne medizinische Behandlung nicht überleben würde. Frankenstein hat jedoch bereits die Lösung. Gemeinsam mit Holst entführt er den Direktor der Irrenanstalt, Professor Richter und verpflanzt Brandts Gehirn in dessen Körper.

Als dieser erwacht, muss er schockiert feststellen, dass er in einem fremden Körper steckt. Er versucht mit Anna zu sprechen, sie weicht jedoch entsetzt von seinen abscheulichen Operationsnarben zurück und sticht mit einem Skalpell nach ihm. Schwer verwundet ergreift er die Flucht. Als Frankenstein davon erfährt wird er rasend. Er tötet Anna und nimmt die Verfolgung auf, da er vermutet, dass Brandt versuchen wird, zu seinem alten Zuhause zu gelangen. Holst hat inzwischen den Mord an seiner Verlobten entdeckt und verfolgt den Baron in der Absicht Rache zu nehmen.

Brandt hat sein Haus aufgesucht, er tränkt seine Teppiche und Vorhänge mit Petroleum und wartet auf Frankenstein. Dieser erscheint kurz darauf und fordert das Geheimnis des Konservier-Verfahrens. Brandt händigt ihm tatsächlich seine Unterlagen aus, steckt dann aber das Haus in Brand um sich und den Baron zu vernichten. Frankenstein kann durch ein Fenster entkommen und läuft Holst in die Arme, der sofort auf ihn einprügelt. Brandt kommt jedoch dazwischen und schlägt den jungen Arzt bewusstlos. Danach packt er den Baron und stürzt sich gemeinsam mit ihm in die Flammen.

Synchronisation

FigurDarstellerDeutscher Sprecher[1]
Baron Victor FrankensteinPeter CushingFriedrich Schoenfelder
Anna SpenglerVeronica CarlsonUrsula Herwig
Professor RichterFreddie JonesHeinz Petruo
Dr. Karl HolstSimon WardThomas Danneberg
Inspektor FritschThorley WaltersWolfgang Amerbacher
Ella BrandtMaxine AudleyAgi Prandhoff
PolizeiarztGeoffrey BayldonManfred Schuster

Kritiken

  • Cinema: „Wohliger Grusel aus den britischen Hammer-Studios mit einem extra kaltblütigen Peter Cushing.“
  • Evangelischer Filmbeobachter: „Eher ein Film über einen verkannten, seiner Zeit vorauseilenden Arzt mit ein paar Gruseleffekten als ein Horror-Film. Andeutungen zur Problematik des Themas fehlen völlig. Ansonsten routiniert gemacht. Notfalls für unermüdliche erwachsene Frankenstein-Fans.“[3]

Fortsetzungen

Frankensteins Schrecken (1970) ist der einzige Frankenstein-Film von Hammer, in dem Peter Cushing nicht auftritt und stattdessen Ralph Bates die Rolle des Victor Frankenstein spielt. Der Film wird auch weniger als Fortsetzung, sondern eher als Neuverfilmung von Frankensteins Fluch (1957) angesehen und steht damit eigentlich außerhalb der Frankenstein-Reihe.

In der letzten Fortsetzung, Frankensteins Höllenmonster (1974) führte erneut Terence Fisher Regie und Peter Cushing übernahm die Hauptrolle.

Erstaufführungen

  • Großbritannien 22. Mai 1969
  • Deutschland 19. September 1969

DVD-Veröffentlichung

  • Frankenstein muss sterben / 24. September 2004 / Warner Home Video
  • Hammer Films: Horror Collection (Enthält: Frankensteins Fluch/Die Rache der Pharaonen/Frankenstein muss sterben) / 26. Oktober 2007 / Warner Home Video

Sonstiges

  • In Frankenstein muss sterben wird die Figur des Baron Frankenstein vermutlich am grausamsten von allen Filmen der Hammer-Frankenstein-Reihe dargestellt, da er weder vor Mord noch vor Vergewaltigung oder Erpressung zurückschreckt.
  • Die Szene, in der Anna vergewaltigt wird, stand nicht im Originaldrehbuch und wurde trotz der Einwände von Peter Cushing und Veronica Carlson gedreht. Der Vorsitzende von Hammer, James Carreras, wurde von den amerikanischen Vertreibern unter Druck gesetzt und so wurde die Szene nachträglich gedreht und eingefügt. Deshalb wird die Vergewaltigung im weiteren Filmverlauf weder von Anna noch von Frankenstein erwähnt.
  • In einem Punkt folgt Frankenstein muss sterben wohl am genauesten der literarischen Vorlage von Mary Shelleys Frankenstein, da nämlich „das Geschöpf“ in diesem Film kein primitives Ungetüm, dass nur Knurr- und Brummgeräusche von sich gibt, ist, sondern vielmehr ein bemitleidenswertes, missverstandenes Wesen, dass durchaus in der Lage ist zu sprechen und welches sich am Ende gegen seinen Schöpfer wendet.

Literatur

  • Karin Kaltenbrunner: Mad Medicine. Zur Repräsentation des Wissenschaftlers im Frankenstein-Zyklus der Hammer Film Productions (1957–1974). LIT Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-643-50562-0.

Einzelnachweise

  1. Frankenstein muss sterben! (1969). In: synchronkartei.de. Abgerufen am 8. Januar 2023.
  2. Frankenstein muß sterben. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Evangelischer Filmbeobachter, Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 431/1969