Frankenhaag
Frankenhaag Gemeinde Mistelgau Koordinaten: 49° 54′ 34″ N, 11° 25′ 34″ O | |
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Höhe: | 398–452 m ü. NHN |
Einwohner: | 109 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 95490 |
Vorwahl: | 09279 |
Frankenhaag ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mistelgau im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).
Geografie
Beim Dorf fließen der Kaupersbach und der Kaltenbrunnen zur Weides zusammen, einem linken Zufluss der Truppach. 0,6 km nordwestlich des Ortes befindet sich der Brunnberg (498 m ü. NHN) und 1,2 km nordöstlich der Hohe Berg (530 m ü. NHN). Die Kreisstraße BT 1 führt nach Klingenmühle (0,8 km nordwestlich) bzw. am Striegelhof vorbei nach Mistelgau zur Staatsstraße 2185 (2,7 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Ochsenholz vorbei nach Streit (1,2 km westlich).[2]
Geschichte
Das Adelsgeschlecht von Lüschwitz hatte hier ursprünglich einen Rittersitz. Mit ihrem Aussterben im Jahre 1728 fiel das Lehen an das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach.
Frankenhaag bildete mit Hardt, Klingenmühle, Ochsenholz und Süßentränk eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Frankenhaag mit Süßentränk 16 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Unternschreez inne. Die Verwaltung Glashütten war Grundherr sämtlicher Anwesen (ehemals ritterschaftliches Schloss mit Brauerei-, Wirtschafts-, Bäckerei- und Bierverlagsgerechtigkeit, 1 Söldengut mit Schenkstatt, 4 Söldengüter, 1 Dreiviertelsölde, 2 Halbsölden, 1 Drittelsölde, 3 Viertelsölden, 3 Tropfgüter).[3]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Infolge des Gemeindeedikts wurde Frankenhaag dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Mistelgau zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Frankenhaag, zu der Hardt, Ochsenholz und Süßentränk gehörten. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Gemeinde Streit mit Klingenmühle und Sorg eingegliedert. Die Gemeinde Frankenhaag war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Ab 1862 gehörte Frankenhaag zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[4] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,532 km².[5] Am 1. Januar 1972 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Mistelgau eingegliedert.[6]
Von 1812 bis 1971 hatte der Ort eine eigene Schule. Von 1904 bis 1974 war Frankenhaag über die Bahnstrecke Bayreuth–Hollfeld erreichbar.
Baudenkmal
- Ehemaliges Schloss
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Frankenhaag
Jahr | 1822 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 288 | 348 | 339 | 340 | 337 | 370 | 347 | 337 | 355 | 334 | 308 | 307 | 299 | 279 | 270 | 309 | 306 | 276 | 298 | 370 | 391 | 364 | 330 | 280 |
Häuser[7] | 54 | 56 | 55 | 54 | 56 | 60 | 63 | |||||||||||||||||
Quelle | [4] | [8] | [8] | [8] | [9] | [8] | [10] | [8] | [8] | [11] | [8] | [8] | [12] | [8] | [8] | [8] | [13] | [8] | [8] | [8] | [14] | [8] | [5] | [15] |
Gemeindeteil Frankenhaag
Jahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 150* | 130 | 116 | 128 | 123 | 104 | 128 | 176 | 147 | 109 | 109 |
Häuser[7] | 29 | 23 | 21 | 24 | 26 | 26 | 29 | ||||
Quelle | [16] | [4] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [5] | [15] | [1] |
Religion
Frankenhaag ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Mistelgau) gepfarrt.[3][5]
Literatur
- Heinz Kraß, Gerhard Reiß: Frankenhaag und seine Umgebung: Ein Ausflug in seine Vergangenheit. 2. Auflage. Genealogischer Fachverlag, Weiden 2009, DNB 993941850.
- Eduard Müller, Gottlieb Müller: Chronik von Glashütten, Frankenhaag und Plösen. Glashütten 1962.
- Gerhard Reiß: Frankenhaag und seine Umgebung: Ein Ausflug in seine Vergangenheit. GRIN Verlag, München 2014, DNB 1063841518.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 110–111.
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
- Johann Kaspar Bundschuh: Frankenhag. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 200 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Franckenhag. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 248 (Digitalisat).
Weblinks
- Frankenhaag in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- www.frankenhaag.de
- Frankenhaag in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2022.
- Frankenhaag im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 296 (Digitalisat).
- ↑ Frankenhaag im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 357.
- ↑ a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 471f.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 655 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 844, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1015, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 961 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1006 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 889 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 150 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 30 (Digitalisat).