Frankenbacher Schotter

Naturschutzgebiet „Frankenbacher Schotter“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

LageHeilbronn und Leingarten im Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche14,4 ha
Kennung1273
WDPA-ID389593
Geographische Lage49° 9′ N, 9° 10′ O
Frankenbacher Schotter (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum24. Juni 2008
VerwaltungRegierungspräsidium Stuttgart
f2

Frankenbacher Schotter ist ein Naturschutzgebiet auf dem Gebiet der baden-württembergischen Stadt Heilbronn und der Gemeinde Leingarten.

Kenndaten

Das Naturschutzgebiet wurde mit Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 24. Juni 2008 ausgewiesen und hat gemäß Schutzgebietsverordnung eine Größe von 14,4 Hektar. Es wird unter der Schutzgebietsnummer 1.273 geführt. Der CDDA-Code für das Naturschutzgebiet lautet 389593 [1] und entspricht der WDPA-ID.

Lage und Beschreibung

Das Schutzgebiet liegt zwischen Leingarten und dem Heilbronner Stadtteil Frankenbach. Es umfasst den früheren Abbaubereich der Sand- und Kiesgrube „Ingelfinger“ einschließlich der rekultivierten und direkt angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Das NSG liegt im Naturraum 125-Kraichgau innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 12-Neckar- und Tauber-Gäuplatten und gehört zum 2146 Hektar großen FFH-Gebiet Nr. 6820-311 Heuchelberg und östlicher Kraichgau.

Schutzzweck

Schutzzweck ist gemäß der Schutzgebietsverordnung die Sicherung und der Erhalt eines durch die Kombination von Lösssteilwänden, Stillgewässern, offenen Kiesflächen, Ruderalflächen, Gehölzen, Wiesen und Äckern geprägten Landschaftsausschnitts als Lebens- und Fortpflanzungsgebiet für verschiedene, z. T. vom Aussterben bedrohte oder stark gefährdete Tierarten, insbesondere für Insekten-, Amphibien-, Reptilien- und Vogelarten; als Lebensraum seltener Pflanzenarten und als Bestandteil des „Natura 2000“-Netzwerks mit europaweit bedeutsamen Arten.

Es dient auch der Sicherung eines ungestörten Aufschlusses des Geotops Frankenbacher Sande und der darüber liegenden Lössdeckschichten in einer ehemaligen Abbaugrube als einzigartiges erd- und landschaftsgeschichtliches Dokument und Forschungsobjekt von überregionaler geowissenschaftlicher und landeskundlicher Bedeutung sowie als letzter aufgeschlossener Bereich alt- bis mittelpleistozäner Flussablagerungen und als bedeutsame Fundstelle von Fossilien des Zeitabschnitts vor etwa 870 000 bis 400 000 Jahren im mittleren Neckarraum. Außerdem dient es als repräsentatives Referenz- und Demonstrationsobjekt für Bildung und Lehre.

Schutzzweck ist darüber hinaus die Erhaltung der in dem Gebiet vorkommenden wildlebenden Tierarten Gelbbauchunke (Bombina variegata) und Kammmolch (Triturus cristatus) nach Anhang II der FFH-Richtlinie.

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard Wolf, Ulrike Kreh (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Thorbecke, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-5176-2

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Frankenbacher Schotter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Frankenbacher Schotter bei Heilbronn 10.jpg
Autor/Urheber: Yeerge, Lizenz: CC BY 4.0
Das Naturschutzgebiet Frankenbacher Schotter liegt auf dem Gebiet der Stadt Heilbronn und der Gemeinde Leingarten im Landkreis Heilbronn. Geologische Aufschlüsse durch den einstigen Kiesabbau sind sichtbar und werden so wie Fauna und Flora an mehreren Schildern erwähnt. Schafe und Ziegen halten teilweise das Gebüsch in Schach.
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