Frank McHugh

Frank McHugh (* 23. Mai 1898 in Homestead, Pennsylvania als Francis Curray McHugh; † 11. September 1981 in Greenwich, Connecticut) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler, der in zahlreichen Hollywood-Filmen vor allem kumpelhaft-komische Nebenrollen verkörperte.

Leben

Frank McHugh wurde als Sohn von Theaterschauspielern geboren, die ihre eigene Theaterfirma besaßen. Er spielte bereits im Alter von zehn Jahren in den Stücken seiner Eltern, häufig zusammen mit seinen Geschwistern Matt McHugh (1894–1971) und Kitty McHugh (1902–1954). Beide wurden ebenfalls Schauspieler und hatten lange Filmkarrieren, wenn auch nicht so erfolgreich wie ihr Bruder Frank. Als junger Erwachsener tourte McHugh mit verschiedenen Gruppen durch ganz Amerika und spielte in Vaudeville-Stücken. Ende der 1920er-Jahre kam zum Broadway, wo er während dieser Zeit in fünf Stücken auftrat. Wie viele andere Theaterschauspieler auch kam McHugh zum Beginn der Tonfilmzeit nach Hollywood. Er erhielt einen Studiovertrag bei Warner Brothers und zählte in den 1930er- und 1940er-Jahren dort zu den vielbeschäftigsten und populärsten Nebendarstellern.[1] Sein erster Film war Start in die Dämmerung von Howard Hawks, wo er sofort eine gute Nebenrolle erhielt.

Frank McHugh spielte bei Warner Brothers in allen Genres, wobei er häufig als gutmütiger, etwas komischer Sidekick zum Hauptdarsteller eingesetzt wurde. Sein Markenzeichen war ein leicht schreiendes Gelächter sowie seine Darstellung von Betrunkenen.[2] Im Melodram Reise ohne Wiederkehr aus dem Jahre verkörperte McHugh neben Kay Francis und William Powell einen freundlichen Taschendieb, eine Rolle, die er in der Neuverfilmung Till We Meet Again (1940) erneut aufnahm. Einen seiner markantesten Auftritte hatte er als pessimistischer Choreograf im Berkeley-Musical Parade im Rampenlicht (1933). In Max Reinhardts aufwendiger Shakespeare-Verfilmung Ein Sommernachtstraum (1935) spielte er den Zimmermann Squenz, der mit anderen Handwerkern ein Stück zur Hochzeit des Königs aufführen will. Gelegentlich spielte er auch in Western, etwa an der Seite von Errol Flynn und Olivia de Havilland als tapferer Zeitungsredakteur in Herr des wilden Westens, welcher wegen eines kritischen Artikels ermordet wird. Eine seiner wenigen Hauptrollen hatte McHugh im Jahr 1936 in der Komödie Three Men on a Horse unter Regie von Mervyn LeRoy.

Bekanntheit erlangte McHugh auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit James Cagney in elf Filmen. Beide spielten unter anderem zusammen in Die wilden Zwanziger und Im Taumel der Weltstadt. Neben Cagney arbeitete er auch regelmäßig mit Pat O’Brien zusammen. McHugh, Cagney und O’Brien waren Amerikaner irischer Herkunft und in ihrem Privatleben gute Freunde. Sie waren Mitglieder der „Irish Mafia“, eines Freundeskreises (der aber nichts mit der Mafia zu tun hatte), zu dem unter anderem auch Spencer Tracy, Allen Jenkins und Ralph Bellamy gehörten.[3] 1944 war McHugh im Filmklassiker Der Weg zum Glück als lässiger Pfarrer O’Dowd an der Seite von Bing Crosby in einer seiner bekanntesten Rollen zu sehen. Während der Kriegsjahre unterstützte er die amerikanische Armee als Unterhalter.[4] Ende der 1940er-Jahre ließ McHughs Popularität zunehmend nach, teilweise wegen seines steigenden Alters, aber auch weil in Hollywood zu diesem Zeitpunkt weniger Filme als zuvor gedreht wurden.

Ab den 1950er-Jahren übernahm McHugh hauptsächlich im aufkommenden Fernsehen zahlreichen Gastrollen. Er spielte in 27 Folgen der Bing Crosby Show zwischen 1964 und 1965 die Rolle des Willie. Zu den besseren Filmen seiner späteren Karriere gehören Rhythmus im Blut mit Marilyn Monroe sowie Das letzte Hurra neben Spencer Tracy. Seine letzte Filmrolle spielte er 1967 als Schiffskapitän in dem Elvis-Presley-Film Seemann, ahoi!. Insgesamt absolvierte McHugh bis zum Jahre 1969 rund 165 Film- und Fernsehauftritte. Frank McHugh war von 1933 bis zu seinem Tod mit Dorothy Spencer (1905–1999) verheiratet. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Er verstarb 1981 im Alter von 83 Jahren nach kurzer Krankheit.[5] Er liegt auf dem Fairview Cemetery in West Hartford bestattet.[6]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Commons: Frank McHugh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Frank McHugh bei der New York Public Library
  2. Frank McHugh bei der New York Times
  3. Frank McHugh bei der New York Public Library
  4. Frank McHugh bei der New York Public Library
  5. Nachruf in der New York Times
  6. Frank McHugh in der Datenbank von Find a Grave, abgerufen am 11. Januar 2023 (englisch).