Frank Kämpfer

Frank Kämpfer (* 30. Juli 1938 in Rostock; † 12. November 2010) war ein deutscher Historiker, der die Geschichte (Süd)-Osteuropas erforschte.

Frank Kämpfer machte 1957 in Dresden Abitur. Nach drei Jahren Fabrikarbeit bei den Flugzeugwerken Dresden-Klotzsche ging er nach West-Berlin. Er studierte an der Freien Universität Berlin Slawistik, osteuropäische Geschichte und Kunstgeschichte. Dort wurde er 1966 mit einer Arbeit zur russischen Geschichtsschreibung bei Werner Philipp promoviert. Danach studierte er von 1968 bis 1970 an der Universität Belgrad südosteuropäische Kunstgeschichte und schloss dieses Studium mit einer Magisterarbeit über die Klosterkirche St. Nikolaus in Psača, heute zur Gemeinde Rankovce, Mazedonien, ab.

Nachdem er sich 1978 an der Universität Heidelberg habilitiert hatte, wurde er 1979 als Nachfolger von Manfred Hellmann an die Universität Münster berufen. Dort lehrte er bis 2003 als Professor für ältere Geschichte Ostmittel- und Osteuropas. Zu seinen Schülern gehörte Eduard Mühle. Nach seiner Emeritierung war er Lehrbeauftragter für visuelle Kommunikation in historischer Betrachtung an der Universität Hamburg.

Schriften (Auswahl)

  • Die Eroberung von Kasan 1552 als Gegenstand der zeitgenössischen russischen Historiographie. 1967, (Berlin, Freie Universität, Dissertation, vom 16. November 1967).
  • Das russische Herrscherbild. Von den Anfängen bis zu Peter dem Großen. Studien zur Entwicklung politischer Ikonographie im byzantinischen Kulturkreis (= Beiträge zur Kunst des christlichen Ostens. 8). Bongers, Recklinghausen 1978, ISBN 3-7647-0309-1 (Teilweise zugleich: Heidelberg, Universität, Habilitations-Schrift, 1976).
  • „Der rote Keil“. Das politische Plakat. Theorie und Geschichte. Gebr. Mann, Berlin 1985, ISBN 3-7861-1367-X.
  • Propaganda. Politische Bilder im 20. Jahrhundert. Bildkundliche Essays (= 20th Century Imaginarium. 1). Kämpfer, Hamburg 1997, ISBN 3-932208-04-8.
  • „Destroy this mad brute“. Emotionale Mobilmachung in den USA 1917. In: Gerhard Paul: Das Jahrhundert der Bilder. 1900 bis 1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-30011-4, S. 212–219.

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