Frank Ebert
Frank Ebert (* 18. März 1970 in Halle an der Saale) ist ein deutscher Bürgerrechtler. Er war DDR-Oppositioneller und Mitbegründer des Archivs der DDR-Opposition.
Leben
Frank Ebert wuchs in Halle und Berlin-Marzahn auf. Nach dem Schulbesuch begann er eine Lehre als Werkzeugmaschinenschlosser in Berlin.[1]
Durch seine Schwester hatte er während seiner Jugendzeit Kontakte zur Hallenser und Jenenser Oppositionellenszene. Während seiner Lehre trat er 1988 aus der FDJ aus und schloss sich der Berliner Umweltbibliothek an. Dort beteiligte er sich an der Vervielfältigung illegaler Samisdatschriften wie den Umweltblättern und der Arche Nova. Im Mai 1989 beteiligte sich Frank Ebert an den Protesten zur Fälschung der Kommunalwahl. Er demonstrierte außerdem gegen die Niederschlagung der Studentenproteste in China und war Mitorganisator der Mahnwache an der Gethsemanekirche. Er wurde mehrfach festgenommen und an der Beendigung seiner Lehre gehindert.[2]
Im September 1990 war Ebert einer der Mitbesetzer der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Die Gründung des Matthias-Domaschk-Archivs der DDR-Opposition ging maßgeblich auf Ebert zurück. Es wurde 1993 in die Robert-Havemann-Gesellschaft überführt, in der Ebert bis heute arbeitet. Er war an der Umsetzung der Ausstellung zum 20. Jahrestag der Friedlichen Revolution auf dem Alexanderplatz und der Lichtgrenze in Berlin zum 25. Jahrestag des Mauerfalls beteiligt. Er organisierte die Installation von Stelen an wichtigen Orten der Friedlichen Revolution in Berlin.[3] Im Jahr 2015 erhielt Frank Ebert den Verdienstorden des Landes Berlin.[4] Er ist Mitglied im Stiftungsrat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, im Vorstand des Fördervereins Campus für Demokratie und im Stiftungsrat der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge.
Publikationen
- mit Anja Schröter: Gegenentwurf. Ausschnitte deutscher Demokratiegeschichte. Robert-Havemann-Gesellschaft, Berlin 2020. ISBN 978-3-938857-00-7.
- mit Ilko-Sascha Kowalczuk & Holger Kulick (Hrsg.): (Ost)Deutschlands Weg. 80 Studien zur Lage des Landes. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2021, ISBN 978-3-7425-0676-4.
Literatur
- Arno Polzin: Ebert, Frank. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Beitrag von DR-Wissen zum Sturm auf die Stasi-Zentrale (Memento vom 3. Januar 2014 im Internet Archive)
- Interview mit Frank Ebert auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung (Memento vom 7. Juli 2014 im Internet Archive)
- Kurzessay über Frank Ebert
- Chronik-Biographie: Frank Ebert. In: Chronik der Wende
- Dokumentation „Gegner von einst“ mit Frank Ebert
- Porträt von Frank Ebert auf dem Online-Portal Jugendopposition.de
Einzelnachweise
- ↑ Arno Polzin: Ebert, Frank. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- ↑ Porträt von Frank Ebert auf jugendopposition.de (Bundeszentrale für politische Bildung / Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.), gesichtet am 13. März 2017.
- ↑ Steckbrief von Frank Ebert auf der Seite der Robert-Havemann-Gesellschaft
- ↑ Rede von Michael Müller anlässlich der Verleihung des Landesverdienstordens am 1. Oktober 2015
Personendaten | |
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NAME | Ebert, Frank |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bürgerrechtler, DDR-Oppositioneller |
GEBURTSDATUM | 18. März 1970 |
GEBURTSORT | Halle an der Saale |
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Informationsstele vor der Bekenntniskirche in de:Berlin-Alt-Treptow in Gedenken an die friedliche Revolution 1989/1990