Francesco Nerli der Jüngere

Kardinal Francesco Nerli (Gemälde von Jacob Ferdinand Voet, 1673)

Francesco Nerli der Jüngere (* 12. oder 13. Juni 1636 in Rom; † 8. April 1708 ebenda) war ein italienischer Kardinal und Kardinalstaatssekretär.

Leben

Frühe Jahre

Francesco Nerli stammte aus der Florentiner Senatorenfamilie der Marchese von Rasina, er wurde als Sohn von Pietro Nerli geboren. Er studierte in Pisa und war Mitglied im Domkapitel von Florenz. Unter Papst Alexander VII. kam er nach Rom. Vermutlich empfing er unter diesem Papst auch die Priesterweihe. Nerli übte ab 1661 priesterliche Tätigkeiten an der Vatikanbasilika aus, bevor er 1664 als Vizelegat nach Bologna gesandt wurde.

Bischofsämter

Am 16. Juni 1670 wurde er zum Titularerzbischof von Hadrianopolis in Haemimonto ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 6. Juli desselben Jahres in Rom Kardinal Carlo Carafa; Mitkonsekratoren waren Giovanni Spinola, Erzbischof von Genua, und Erzbischof Federico Baldeschi. Am 22. Dezember 1670 wurde Francesco Nerli Erzbischof von Florenz, was er bis 1683 blieb. Im April 1672 wurde er auch Apostolischer Nuntius in Frankreich.

Kardinalat

Am 12. Juni 1673 erhielt Francesco Nerli von Papst Clemens X. den Kardinalshut und wurde zum Kardinalpriester mit der Titelkirche San Matteo in Merulana ernannt; zwei Monate später wurde er Kardinalstaatssekretär. Damit war er nach seinem gleichnamigen Onkel der zweite Kardinal der Familie. Er nahm am Konklave 1676 teil, das Innozenz XI. zum Papst wählte. Der neue Papst ernannte mit Alderano Cibo sogleich einen neuen Staatssekretär. Dafür wurde Kardinal Nerli 1684 Kämmerer des Heiligen Kardinalskollegiums, was er ein Jahr blieb. Nachdem er zwei Jahre zuvor als Erzbischof von Florenz abgetreten war, wurde er am 1. Oktober 1685 Bischof von Assisi mit dem persönlichen Titel eines Erzbischofs. Kurz nach dem Konklave 1689 gab er das Bistum Assisi wieder ab. Als 73-Jähriger wurde Francesco Nerli 1704 Erzpriester der Vatikanbasilika und erhielt wenig später die Titelkirche San Lorenzo in Lucina, zugleich war er als dienstältester Kardinalpriester Kardinalprotopriester.

Der Kardinal starb am 8. April 1708 in seinem Palast in Rom und wurde in seiner früheren Titelkirche San Matteo in Via Merulana beigesetzt.

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Carlo BarberiniKardinalprotopriester
1704–1708
Galeazzo Marescotti
Federico Borromeo der JüngereKardinalstaatssekretär
1673–1676
Alderano Cibo
Francesco NerliErzbischof von Florenz
1670–1683
Giacomo Antonio Morigia

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Cardinal Francesco Nerli (1636-1708)