Françoise Rosay

Postkarte mit Françoise Rosay in den 1930er Jahren

Françoise Rosay, gebürtig Françoise Bandy de Nalèche (* 19. April 1891 in Paris; † 28. März 1974 ebenda), war eine französische Schauspielerin.

Leben

Rosay wurde in der Rue La Bruyère 46 in Paris geboren. Sie war die uneheliche Tochter von Marie-Thérèse Chauvin, einer Schauspielerin, die unter ihrem Künstlernamen „Sylviac“ bekannt war; ihr Vater, Graf François Louis Bandy de Nalèche (Sohn des Abgeordneten Louis Bandy de Nalèche) erkannte sie erst 1938 an.

Am Pariser Konservatorium absolvierte Rosay bei Paul Mounet eine Schauspielausbildung. 1908 debütierte sie am Théâtre-Libre und spielte dann an weiteren Bühnen. Ihre erste Filmrolle hatte Rosay in einer Falstaff-Verfilmung des Jahres 1911. In den folgenden Jahren trat sie nur sporadisch in Filmen auf. Nachdem sie 1917 den Regisseur Jacques Feyder geheiratet hatte, begann sie jedoch eine intensive filmschauspielerische Tätigkeit; von 1921 bis 1941 spielte sie in allen wichtigen Filmen ihres Mannes. 1929/1930 hielt sich Rosay in Hollywood auf, wo sie in einigen kleineren Filmprojekten mitwirkte.

In den 1930er Jahren war sie häufig auch in Deutschland tätig. Ihre komödiantische Rolle als Bürgermeistersfrau in Feyders La Kermesse héroïque (1935), die sie auch in der deutschen Version Die klugen Frauen spielte, machte Rosay international bekannt. Während der deutschen Besatzung in Frankreich ging Rosay mit ihrem Mann in die Schweiz und arbeitete dort als Sprecherin für einen antifaschistischen Rundfunksender. Nach dem Krieg drehte sie bis 1950 in Großbritannien und den USA.

Ihr Comeback in Frankreich wurde im Jahr 1951 Claude Autant-Laras Film Die rote Herberge. Bis zu ihrem Tod wirkte sie danach in zahlreichen kleineren Rollen in französischen, italienischen, englischen und amerikanischen Produktionen mit und galt als eine der großen Damen des französischen Films.

Françoise Rosay erhielt als Würdigung ihres Gesamtwerks 1969 den Étoile de Cristal als beste Darstellerin. Sie war in der französischen Friedensbewegung aktiv. Ihre Memoiren La traversée d'une vie (dt.: „Die Durchquerung eines Lebens“) erschienen 1974.

Mit ihrem Mann Jacques Feyder hatte Rosay drei Söhne, die es ebenfalls ins Filmgeschäft zog: der Filmarchitekt Marc Frédérix und die Regieassistenten Paul Feyder und Bernard Farrel.[1]

Filmografie (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lillian Ross: Mme. Rosay. In: The New Yorker, 11. Februar 1961, S. 25.

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French postcard of Francoise Rosay