François Bon

François Bon, 2022

François Bon [ˈfʀɑ̃swa'bɔ̃] (* 22. Mai 1953 in Luçon, Département Vendée) ist ein französischer Schriftsteller.

Er studierte zunächst Maschinenbau und arbeitete als Schweißer und Ingenieur, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Bekannt wurde er mit seinem Erstlingsroman Sortie d’usine (deutsch „Feierabend“), von 1982, der auf seinen teils traumatischen Erfahrungen in einer metallverarbeitenden Fabrik beruht. Bons literarische Werke, die in ihren Themen und Formen eine große Bandbreite haben, verbinden die Darstellung sozialer Realität mit einer intensiven Arbeit an der Sprache als Material. Er ist für seine Schreibwerkstätten mit Mitgliedern von sozialen Minderheiten und Randgruppen bekannt. Er hat ein ausgeprägtes Interesse für andere Künste, wie Malerei und Musik. Für Paysage fer hat er im Jahr 2000 den Preis La ville à lire erhalten. Bon gründete eine bedeutende Website zur Literatur und ist in neuerer Zeit auch als Verleger tätig.

Biographie

Kindheit, Ausbildung, Beruf

Seine Kindheit und Jugend verbrachte François Bon in Saint-Michel-en-l’Herm (Vendée) und ab 1964 in Civray (Vienne). Er wuchs als Sohn eines Automechanikers und einer Grundschullehrerin auf, weswegen ihm ein frühes Interesse sowohl für Mechanik als auch für Literatur zugeschrieben wird. Der Schriftsteller Pierre Bergounioux, den Bon Ende der 1980er Jahre kennenlernte, sieht in dieser zweisträngigen Prägung Bons spezifische Situation als Autor vorgezeichnet.[1]

François Bon begann 1972 ein Studium in Maschinenbau an der École Nationale Supérieure d’Arts et Métiers (ENSAM), einer technischen Elite-Hochschule in Bordeaux und Angers. Er spezialisierte sich auf Metallbau und arbeitete von 1976 bis 1980 als Schweißer und Ingenieur im Bereich der Luft- und Raumfahrt sowie der Atomindustrie in Frankreich und im Ausland. Arbeitsaufenthalte führten ihn unter anderem nach Moskau, Prag, Göteborg und Bombay.[2] Während dieser Zeit begann er intensive Lektüren verschiedener Autoren der Weltliteratur.[3]

Schriftsteller, Ortswechsel und Familie

Ende der 1970er Jahre gab François Bon seinen Beruf auf und studierte zwei Jahre lang Philosophie an der Universität Paris VIII, unter anderem bei Jean-François Lyotard und Gilles Deleuze.[4]

Im Jahre 1982 publizierte er seinen ersten Roman mit dem Titel Sortie d’usine bei dem Pariser Verlag Éditions de Minuit. Nach dieser ersten Publikation führten ihn mehrere Autorenstipendien nach Italien und Deutschland und erlaubten ihm, sich ganz dem Schreiben zu widmen. In den Jahren 1984/85 war er Stipendiat der Académie de France à Rome in der Villa Medici (der französischen Villa Massimo) in Rom.[5] 1987/88 verbrachte er ein Jahr in West-Berlin als Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD).[6] Die Berliner Zeit floss in den Roman Calvaire des chiens mit ein. Er kehrte nur kurz in die Vendée zurück, um 1991/92 im Rahmen eines Autorenstipendiums der Robert Bosch Stiftung ein Jahr in Stuttgart zu leben.

1992 bis 1996 lebte François Bon in Montpellier, wo er Schreibwerkstätten leitete. Er begann, mit Jugendlichen aus unterprivilegiertem Milieu beziehungsweise mit Migrationshintergrund zu arbeiten, für die er sich seither auch weiterhin engagierte.[7] 1996 zog er nach Saint-Cyr sur Loire, eine Kleinstadt bei Tours. Zwischen September 2009 und April 2010 hielt er sich als Gastprofessor für Creative Writing an Universitäten im kanadischen Quebec auf.[8]

Im Dezember 2000 starb sein Vater, René Bon. François Bon ist verheiratet und hat fünf Kinder.[9]

Literarische Arbeit

Die 1980er, Anfänge als Schriftsteller

François Bons erster Roman, Sortie d’usine, wurde von der Kritik positiv aufgenommen.[10] In diesem Roman verarbeitet François Bon teils traumatische Erfahrungen mit der Arbeit in der Fabrik. Er schildert die Arbeitsbedingungen, die den Alltag in einer metallverarbeitenden Fabrik prägen. Die Handlung strukturiert sich in vier Teile, die jeweils die Ereignisse und Erfahrungen des Erzählers während einer Woche kondensieren: den monotonen Arbeitsalltag und die Gespräche der Arbeiter, ein lärmendes Abschiedsritual nach dem Tod eines Arbeiters, die Emotionen und Aktionen während eines Streiks und schließlich die zunehmende Distanz des Erzählers zur Fabrik, die schließlich zu seiner Kündigung und einer reflexiven Wende ins Schreiben über die Fabrik führt.[11]

Obwohl François Bons Roman auf eigenen, teils traumatischen Erfahrungen mit der Arbeit in der Fabrik beruht, verarbeitet er sie nicht zu einem im engeren Sinne autobiographischen Projekt. Auch schildert der Roman zwar die Arbeitsbedingungen, Machtstrukturen und Diskurse, die den Alltag in einer metallverarbeitenden Fabrik prägen. François Bon nähert sich dieser Realität aber nicht, wie Robert Linhart in L’Établi von 1978, mit einer soziologischen, „engagierten“ oder explizit sozialkritischen Haltung. Schon die fragmentarische Darstellung, das Fehlen von Erklärungen, der Mangel an Überblick, machen deutlich, dass es nicht darum geht, die Welt der Fabrik im Sinne eines literarischen Realismus abzubilden.[12] Vielmehr ist Bons Absicht, sprachliche Äquivalente für die Fabrik zu entwickeln: der Stil des Romans benennt nicht die Gewalt, welche die Fabrik dem Menschen antut, sondern macht sie in der Syntax und dem Rhythmus deutlich und spürbar. Dominique Viart schreibt, dass François Bon die Wörter und Sätze „in sich verbiegt und zum Knirschen bringt“.[13]

In den 1980er Jahren publizierte François Bon drei weitere Romane, die auf den ersten Blick thematisch sehr unterschiedlich sind: in Limite (1985) geht es um vier Freunde, deren Gedanken und Wünsche um eine Frau kreisen;[14] Décor ciment (1986) handelt von den Bewohnern einer Pariser Vorstadtsiedlung und ihren Alltagserfahrungen; und in Le Crime de Buzon (1988) geht es um zwei Männer, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurden, aber noch fest in ihrem „inneren Gefängnis“ stecken.[15] Die thematische Gemeinsamkeit dieser drei Romane und von Sortie d’usine sieht Yvan Leclerc darin, dass sie alle jeweils einen abgeschlossenen Raum in seinem Verhältnis zur Außenwelt erforschen: die Fabrik, das Gefängnis, die Siedlung, vier verschiedene Räume in Limite.[16] Jean-Claude Lebrun zufolge ist ihnen gemeinsam, dass sie die Lebenswelt sozial marginalisierter Menschen thematisieren.[17] Dazu formuliert François Bon selbst, er „mache es sich zur Aufgabe, Stimmen in den öffentlichen Bereich zu tragen, die sonst zwar nicht stumm bleiben, aber doch zurückgestellt werden“.[18] Dies zeigt sich stilistisch auch in der mehrstimmigen (polyphonen) Erzählweise, die diese Texte auszeichnet: Keiner der Romane, weder Limite noch Décor ciment oder Le crime de Buzon, haben einen zentralen Erzähler. Sie geben abwechselnd verschiedenen Figuren der Handlung das Wort, die jeweils aus ihrer Sicht die Ereignisse einem unbestimmten Gegenüber berichten.

Avancierter Autor, Wechsel von Minuit zu Verdier

Noch bei den Éditions de Minuit erschien 1990 Calvaire des chiens. Der Roman entstand in der Folge eines einjährigen Arbeitsstipendiums in West-Berlin. Er handelt von den Erlebnissen eines deutsch-französischen Filmteams, das für die Vorbereitung eines Films in ein verlassenes Dorf in den französischen Cévennen fährt. Der Roman hat insofern einen wichtigen Stellenwert im Gesamtwerk, als er insbesondere in formaler Hinsicht im Verhältnis zu den vorangegangenen Romanen zugleich „einen Abschluss und einen Neuanfang“ repräsentiert.[19] Zudem wird die Reflexion über die Repräsentation des Realen in Calvaire des chiens nun anhand des Mediums Film eingebunden, ähnlich wie dies später auch in Un fait divers von 1994 sein wird.[20]

Anfang der 1990er Jahre verließ François Bon den Verlag Éditions de Minuit, der insbesondere mit dem Nouveau Roman verbunden ist, und begann beim Verlag Verdier zu publizieren. Dieser Wechsel impliziert auch eine andere Art des Schreibens: Bon bezeichnet seine Texte nun nicht mehr als Romane, sondern als Erzählungen (frz: récit). Manchmal lässt er die Gattungsbezeichnung auch offen. Die fragmentarische Erzählweise bleibt bestehen, ist aber nicht mehr an eine Vielzahl von Erzählerstimmen gebunden. Auch die autobiographischen oder autofiktionalen Aspekte seines Schreibens treten in diesen Jahren deutlicher hervor. Beispielsweise fällt in diese Zeit die Veröffentlichung einer Sammlung von stilistisch raffinierten Erinnerungstexten über die Arbeit in verschiedenen Fabriken (Temps machine, 1993),[21] eines Textes über das Verhältnis von Sehen und Schreiben, der scheinbar eine mehrfach wiederholte Zugfahrt dokumentiert (Paysage fer, 1999)[22] und eines Textes, der sich nach dem Tod des Vaters von Bon anhand von Fotografien mit der Familiengeschichte auseinandersetzt (Mécanique, 2001).

Zu dieser Zeit wandte sich François Bon außerdem verstärkt dem Theater zu: Er veröffentlichte Texte wie Parking, das zwischen mehrstimmiger Erzählung und Theatertext angesiedelt ist (1997), sowie Impatience (1998) und Quatre avec le mort (2001), die primär als Theatertexte, aber auch als Texte über das Theater, zu lesen sind. In diese Zeit fällt mit Pour Koltès (2000) auch das Erscheinen eines Essays über den französischen Dramatiker Bernard-Marie Koltès. Mehrfach hatte François Bon Gelegenheit, seine Texte an verschiedenen Theatern zu inszenieren. So hatte er 1998 eine „Résidence de création“ am Centre Dramatique National in Nancy inne sowie 1999 am Théâtre Ouvert in Paris. Der Roman Daewoo, in dem es um die Schließung einer Fabrik des gleichnamigen Konzerns im Elsass geht, wurde 2004 beim Festival von Avignon von Charles Tordjman als Theaterstück inszeniert.

In den letzten Jahren kehrte François Bon, wie schon mit der Originalfassung von Daewoo, wieder stärker zu erzählenden Schreibformen zurück. Dies führte ihn aber nicht zu breit angelegten Romanhandlungen, sondern eher zur ausführlichen Beschreibung kleiner Ereignisse oder zum Verfassen kurzer Erzähltexte. So begann François Bon im Jahr 2005 ein Schreibprojekt im Internet, bei dem er sich vornahm, jeden Tag einen Text abzuschließen und ins Netz zu stellen. Auf diese Weise entstanden 227 kurze Texte, die alltägliche Erfahrungen, persönliche Erinnerungen und Träume sowie rein fiktionale Gegebenheiten verbinden. Die Texte wurden 2006 in Buchform unter dem Titel Tumulte veröffentlicht. Die Gattungsbezeichnung des Buchs, roman, scheint dem Buch inhaltlich und formal nicht gerecht zu werden und wurde unter anderem als Ausdruck einer Kritik am Roman interpretiert.[23] Im August 2009 veröffentlichte Bon L’incendie du Hilton, das von einem nächtlichen Feueralarm in einem großen Hotel in Montréal handelt, der die Teilnehmer einer dort stattfindenden Buchmesse überrascht. François Bon beschreibt das letztlich unspektakuläre Ereignis minutiös und nutzt es zu einer Reflexion über die Stadt und das Schreiben.[24]

Literatur und die anderen Künste

Seit den frühen Jahren seines Schaffens entstanden François Bons Werke in einer Auseinandersetzung mit anderen Künsten, insbesondere Malerei, Musik und Film. Dieses Interesse zeigt sich seit Ende der 1990er Jahre auch in diesen Künsten unmittelbar gewidmeten Publikationen.

Die Malerei ist für Bons Arbeit wichtig.[25] Sie wird beispielsweise in Dehors est la ville (1998) thematisiert: Hier begleitet und kommentiert der Text die Bilder des New Yorker Künstlers Edward Hopper. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Stadt und das städtische Leben sowie das Thema der Einsamkeit. Auf den von François Bon ausgewählten Bildern von Edward Hopper sind meistens ein oder zwei Menschen in einem urbanen Kontext zu sehen, die in Gedanken versunken und psychologisch entrückt scheinen. Ergänzend zur Buchpublikation findet sich auf Bons Website Le tiers livre auch eine Hommage an Edward Hopper.[26]

Während in Calvaire des chiens das Kino Handlung und Reflexion über das Schreiben mitbestimmt, prägt eine explizite Reflexion über Film und Fotografie unter anderem das Schreiben an Paysage fer (2000): dieser Text, der bei wiederholten Zugfahrten zwischen Paris und Nancy entstand, problematisiert mit dem Blick aus dem fahrenden Zug die Beziehungen von Blick, Bild, Bewegung und Text, befasst sich aber auch mit dem Thema der kollektiven Erinnerung an das, was man vom Zug aus sehen kann.[27] Zudem wird das Buch von einem Fotoprojekt begleitet; später entsteht außerdem ein Film zu dem Buch.[28] Auch in Mécanique (2001) spielen die Fotografien aus der Familien- und Technikgeschichte eine zentrale Rolle für das Zusammenspiel von Schreiben und Erinnerung.[29]

Die Musik spielt für François Bon, der selbst einige Jahre Bassist in einer Punkrock-Band war,[30] eine wichtige Rolle auch für den schriftstellerischen Produktionsprozess. So sind beispielsweise die Rockmusik in Limite (1987) oder die Neubearbeitung von Stücken des gregorianischen Gesangs durch Arvo Pärt in Calvaire des chiens (1990) auch Modelle oder Bilder für das Schreiben.[31] Auch arbeitet François Bon bei Lesungen regelmäßig mit Musikern zusammen.

In jüngerer Zeit publizierte François Bon zudem mehrere Musiker- und Bandbiographien. Im Jahr 2002 erschien Bons Biographie der Rolling Stones, die eng mit seiner eigenen Jugend verknüpft ist und in der persönliche Erinnerungen an die 1960er Jahre reflektiert werden. Auch weitere von François Bon veröffentlichte Biographien und Radiofeatures befassen sich mit Musikern, die in den 1960er Jahren erfolgreich wurden und bis in die Gegenwart bekannt sind: Im August 2007 veröffentlichte er eine Biographie Bob Dylans, im Jahr 2008 erschien dann Rock’n Roll, un portrait de Led Zeppelin. Das Leben und Schaffen verschiedener Musiker sind auch das Thema mehrerer Radiosendungen, die von François Bon gemeinsam mit Claude Guerre produziert wurden, über Led Zeppelin (France Culture, 2004) und über Bob Dylan (France Culture, 2007). Für 2010 ist eine Ode à Jimi Hendrix geplant.

Weitere Aktivitäten: Schreibwerkstätten, Literatur und Internet

Parallel zu seiner Tätigkeit als Schriftsteller ist François Bon seit 1991 im Bereich der „ateliers d’écriture“ (Schreibwerkstätten) und des kreativen Schreibens aktiv. Unter anderem möchte er damit Menschen mit schwachem sozialen Umfeld helfen, sich mithilfe der Literatur Gehör und Ausdruck zu verschaffen. Er hat außerdem mit Tous les mots sont adultes ein Handbuch für die Durchführung solcher Schreibwerkstätten verfasst. Er betont immer wieder, dass seine Motivation, diese Schreibwerkstätten durchzuführen, nicht nur altruistisch ist, sondern er auch durch die Menschen, mit denen er schreibt, einen neuen sprachlichen Zugang zur Realität bekommt.[32] Seit längerem ist François Bon immer wieder für Lesungen, Workshops, Theaterseminare und Lehraufträge an Universitäten in Frankreich und im Ausland unterwegs.

Im September 1996 entdeckte François Bon das Internet für sich, als er seinen ersten Internetzugang einrichtete, um Baudelaires Les Fleurs du Mal (Die Blumen des Bösen) im Volltext herunterzuladen.[33] Im Jahre darauf entstand dann auf Initiative von François Bon eine der ersten Websites, die sich mit moderner und zeitgenössischer Literatur beschäftigen: remue.net. Ziel Bons war es, einerseits seine Leidenschaft für bestimmte Autoren zu teilen, aber auch, die Möglichkeiten des neuen faszinierenden Mediums zu entdecken und zu nutzen. Diese Website wird seit dem Jahr 2000 von einem Autorenkollektiv, wo François Bon nur mehr am Rande mitmischt, weitergeführt und hat sich zu einem zunehmend umfangreichen und eigenständigen Projekt entwickelt. Remue.net ist eine etablierte und wichtige Anlaufstelle im Internet, wenn es um zeitgenössische französische Literatur geht.[34] Parallel dazu entstand dann eine stärker persönliche Website, Le tiers livre, die über François Bons Leben, Werk und sonstige Aktivitäten informiert, insbesondere mit Bilddossiers zu einigen seiner Werke.

Seit 2008 betreffen die Aktivitäten François Bons im Internet auch seine Tätigkeit als Verleger. Im Jahr 2007 begann er gemeinsam mit Bernard Comment beim Verlag Le Seuil, eine Buchreihe namens „Déplacements“ herauszugeben, die auf experimentelle zeitgenössische Literatur spezialisiert ist. Für viele der Texte, die ihm dabei zur Publikation vorgeschlagen wurden, erschien ihm eine elektronische Publikationsform sinnvoller. So entstand Anfang 2008 das Online-Projekt publie.net. Diese Webseite, die François Bon gemeinsam mit Fred Griot leitet, ist eine Plattform zur Publikation zeitgenössischer Texte in elektronischer Form. Zwischen der traditionellen Printpublikation und der elektronischen Publikation sieht er dabei keine Konkurrenz, sondern betont eher, wie beide Formen sich gegenseitig ergänzen können.[35]

Literarische Einordnung

François Bons Werk ist in der Geschichte der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts in eine Phase einzuordnen, in der nach den Experimenten des nouveau roman eine sogenannte Rückkehr zum Erzählen stattfindet, die aber die formalen Innovationen und die grundsätzliche Kritik des nouveau roman am realistischen Roman des 19. Jahrhunderts nicht ablehnt, sondern weiter verarbeitet. François Bons literarische Werke, die in ihren Themen und Formen eine große Bandbreite haben, verbinden die Darstellung sozialer Realität mit einer intensiven Arbeit an der Sprache als Material. Dominique Viart beschreibt Bons schriftstellerische Arbeit als den ständigen Versuch, einen Weg zu finden, das Reale literarisch zu beschreiben, ohne dies im Modus des als überholt verstandenen literarischen Realismus zu tun, was ihn zu immer neuen Formen des Schreibens führe.[36]

Vorbilder und Rezeption

Literarische Vorbilder und Freunde

François Bon hat sich immer wieder zu anderen Schriftstellern geäußert, die für ihn wichtig sind, sei es in Interviews oder in kleineren Artikeln, wobei für unterschiedliche Epochen einige Autoren immer wieder auftauchen. Aus der frühen Neuzeit hat sich François Bon insbesondere mit François Rabelais beschäftigt, unter anderem in Form eines Essays über Sprache und Fiktion bei Rabelais (La Folie Rabelais, 1990), dem allerdings von akademischer Seite leichtfertiger Umgang mit dem Stand der Forschung vorgeworfen wurde,[37] sowie einer originalgetreu transkribierten Neuausgabe der vier Bücher von Rabelais’ Werk (1991–1993).[38] Aus dem 19. Jahrhundert erwähnt François Bon immer wieder Balzac, dessen gesammelte Werke er angeblich als Jugendlicher las,[39] sowie Gustave Flaubert.

Aus dem frühen 20. Jahrhundert ist insbesondere William Faulkner wichtig, der wie François Bon im Schreibprozess eher von mentalen Bildern als von Ideen oder Geschichten ausgeht und dessen Experimente mit narrativer Vielstimmigkeit in Bons Werk eine deutliche Spur hinterlassen haben.[40] François Bon bezeichnet außerdem Franz Kafka als eine wichtige literarische Referenz unter anderem für seine Arbeit an seinem ersten Roman, Sortie d’usine.[41] Aus der Zeit nach 1945 nennt François Bon neben Samuel Beckett und Julien Gracq[42] insbesondere Claude Simon als wichtiges Vorbild. Wobei Parallelen zwischen den beiden Autoren vor allem im literarischen Umgang mit der eigenen Biographie und der Frage des literarischen Engagements (in Abgrenzung von Jean-Paul Sartre), in der Auffassung von der Materialität der Sprache als Ausgangsmaterial und Motor des Schreibprozesses, aber auch in der Montage von Fragmenten als strukturelles Prinzip der Texte zu sehen sind.[43] In der Encyclopedia Universalis nennt man Blaise Cendrars und Guillaume Apollinaire als stilistische Einflüsse.[44]

In Bezug auf zeitgenössische Schriftsteller sagte François Bon in einem Interview für die Zeitschrift Scherzo 1999, dass er sich mit einigen von ihnen in unterschiedlichen Bereichen sehr verbunden fühlt und so eine Art „Familie des Schreibens“ entstanden sei.[45] Für François Bon besonders wichtige zeitgenössische Autoren sind Pierre Bergounioux (der mehrfach Beiträge über ihn verfasst hat), Pierre Michon, Valère Novarina und Bernard-Marie Koltès. Bon gilt als Mentor von Tanguy Viel.[46]

Rezeption

In den Rezensionen zu François Bons Büchern, die in Feuilletons (in L’Humanité oder Le Monde) und in Literaturzeitschriften (wie La Quinzaine littéraire, Le Matricule des Anges oder Le Magazine littéraire) erscheinen, kommt eine meist sehr anerkennende, teils aber auch ambivalente Haltung dem Autor gegenüber zum Ausdruck. Immer wieder werden die ernsten und existenziellen Themen unterstrichen, die François Bon anspricht: unter anderem Gefängnis, Arbeitslosigkeit, Strukturwandel, Perspektivlosigkeit, Einsamkeit und Tod.

Zugleich wird beschrieben, wie der dichte, klangvolle und rhythmische Stil, die kraftvollen und eindrücklichen Bilder, die innovative Vielstimmigkeit und die raffinierte narrative Konstruktion der Texte eine nachhaltige Faszination auf den Leser ausüben und den Themen effektvoll gerecht werden. Es wird aber gelegentlich auch hervorgehoben, dass es sich bei François Bon um einen schwer einzuordnenden, anspruchsvollen und nicht leicht zugänglichen Autor handelt. Insbesondere sein Stil erscheint einigen Rezensenten weniger faszinierend als vielmehr anstrengend oder gar verunsichernd.[47]

Seit den 1980er Jahren erscheinen immer wieder im engeren Sinne literaturwissenschaftliche Beiträge über François Bons Werk, zunächst vorwiegend in kleineren Zeitschriften. Unter dem Titel François Bon – Éclats de réalité hat im März 2007 in Saint-Étienne das erste wissenschaftliche Kolloquium zum Werk François Bons stattgefunden, in Anwesenheit von François Bon.[48] Im März 2008 erschien die erste Monographie über François Bon, in der Dominique Viart einen kenntnisreichen Überblick über Bons literarische Arbeit gibt (siehe Abschnitt Literatur). Die Anerkennung seiner Arbeit zeigt sich auch in zahlreichen Auszeichnungen, die François Bon erhalten hat, unter anderem den Prix Paul Vaillant-Couturier für L’enterrement sowie den Prix La ville à lire für Paysage fer (siehe Abschnitt Auszeichnungen).

In Deutschland ist François Bon verglichen mit Frankreich weit weniger bekannt. Nur vier seiner Bücher, die beiden ersten (Feierabend und Limit) sowie zwei weitere frühe Romane (Eingeschlossen und Das Begräbnis) sind ins Deutsche übersetzt worden, zudem sind diese Bücher inzwischen nur noch antiquarisch verfügbar. Auch die universitäre Rezeption ist eher zurückhaltend, nur wenige Frankoromanisten, darunter insbesondere Wolfgang Asholt und Klaus Semsch, befassen sich mit François Bons Werk.

Werke

Monographische Werke

Fiktionale Texte

  • Sortie d’usine, roman, Paris: Minuit, 1982. ISBN 2-7073-0630-4. – Dt.: Feierabend, Übers. Edgar Völkl. Aufbau, Edition Neue Texte, Berlin 1987 ISBN 3-351-00537-7
  • Limite, roman. Paris: Minuit, 1985. ISBN 2-7073-1039-5. – Dt.: Limit, Roman. Übers. Christiane Baumann, Gisela Lerch. Luchterhand, Zürich 1986 ISBN 3-630-71035-2; wieder in Moderne französische Prosa. Annie Ernaux, Danièle Sallenave, Mireille Best, Bon. Verlag Volk und Welt, Berlin 1988 ISBN 3353003509, S. 149–283. Mit Bio-bibliographischen Notizen
  • Décor ciment, roman. Minuit, Paris 1986 ISBN 2-7073-1179-0
  • Le Crime de Buzon, roman. Minuit, Paris 1988 – Dt.: Eingeschlossen, Übers. Christiane Baumann, Gisela Lerch. Manholt, Bremen 1988 ISBN 3-924903-67-0
  • Un fait divers, roman. Minuit, Paris 1994 ISBN 2-7073-1471-4
  • Calvaire des chiens, roman. Minuit, Paris 1990 ISBN 2-7073-1351-3
  • Dans la ville invisible, roman. Gallimard Jeunesse, Paris 1993
  • 30, rue de la Poste, roman. Seuil Jeunesse, Paris 1996
  • Impatience. Minuit, Paris 1998 ISBN 2-7073-1625-3
  • Autoroute, roman. Seuil Jeunesse, Paris 1998
  • Quatre avec le mort, théâtre. Verdier, Lagrasse 2002
  • Quoi faire de son chien mort, théâtre. Solitaire intempestifs, 2004
  • Billancourt, sur des photos d’Antoine Stéphani. Cercle d’art, 2004
  • Petit Palais, sur des photos d’Antoine Stéphani. Cercle d’art, 2005
  • L’incendie du Hilton, roman. Albin Michel, Paris 2009 ISBN 978-2-2261-9390-2

Dokumentarismus, Anti-Roman

  • L’Enterrement, récit. Lagrasse: Verdier, 1991. – Dt.: Das Begräbnis, Übers. Holger Fock, Manholt, Bremen 1993 ISBN 3-924903-48-4
  • Temps machine, récit. Verdier, Lagrasse 1992
  • C'était toute une vie, récit. Verdier, Lagrasse 1995
  • Parking. Minuit, Paris 1996 ISBN 2-7073-1552-4
  • Paysage fer, récit. Verdier, Lagrasse 2000
  • Mécanique, récit. Verdier, Lagrasse 2001
  • Daewoo, roman. Fayard, Paris 2004
  • Tumulte, roman. Fayard, Paris 2006 ISBN 2-213-62990-0 (227 kurze Essaytexte.)
  • Autobiographie des objets. Seuil, Paris 2012 ISBN 978-2-0210-8839-7

Biographien:

  • Rock’n Roll, un portrait de Led Zeppelin. Paris 2008
  • Bob Dylan, une biographie. Albin Michel, Paris 2007
  • Rolling Stones, une biographie. Fayard, Paris 2002. TB Le Livre de Poche, 2004

Essays:

  • La Folie Rabelais, essai. Minuit, Paris 1990 ISBN 2-7073-1350-5
  • Dehors est la ville: Edward Hopper. Flohic, Charenton 1998 ISBN 2-84234-048-5
  • Tous les mots sont adultes, méthode pour l’atelier d’écriture. Fayard, Paris 2000. Édition revue et augmentée, Fayard, Paris 2005, wieder 2010 (Handbuch für Schreibwerkstätten)
  • Pour Koltès, essai. Solitaires Intempestifs, 2000
  • Exercice de la littérature. Formes neuves de récit pour une réalité transformée. Weidler, Berlin 2001. ISBN 3-89693-716-2 (Text der fünf Poetik-Vorlesungen in der Villa Gillet, Lyon, Januar bis Mai 1999.)
  • Proust est une fiction. Seuil, Paris 2013 ISBN 978-2-0211-0073-0

Kürzere Publikationen (Auswahl)

Erzählungen

  • Cité Balzac, rue froide, in: Digraphe 31, 1983. S. 7–10.
  • Haute autorité, in: Digraphe 34, 1984, S. 7–12.
  • Pas doué, in: Autrement, 1986, S. 12–15.

Interviews

  • Côté cuisines, Interview mit Sonia Nowoselsky-Müller, in: L’Infini 19, 1987, S. 55–62.
  • Le tremblement authentique, Interview mit Pierre Bergouniuoux, on: Quai Voltaire 3, 1991, S. 16–21.
  • Rabelais en mouvement, Interview mit Jean-Claude Lebrun, in: Europe 757, 1992, S. 120–127.
  • François Bon, ascendant Rabelais, Interview in: L’Actualité Poitou-Charente, Dezember 1997, auch online.
  • Une famille d’écriture, Interview mit Frédéric Châtelain, in: Scherzo 7, 1999, S. 5–15.
  • Paradoxes du biographique, Interview mit Dominique Viart, in: Revue des Sciences humaines, 1999.
  • L’écran devient une vue sur le monde, Interview mit Camille Tenneson, in: Bibliobs, 24. April 2009 (online).

Beiträge zu Zeitschriften

  • Écrire la ville: 'L’homme des foules' , in: Écritures 7, 1995, S. 35–42.
  • Sur Pierre Bergounioux, in: Écritures, 1997.
  • Sur le Fausto Coppi. Hommage à Pierre Michon, in: Scherzo 5, 1998, S. 35–40.
  • Quart Livre, territoire inconnu, in: Le Magazine littéraire 319, 1994, S. 31–35 (über Rabelais).
  • Volonté, in: Politis 642, 2001, dossier Littérature. L’engagement aujourd’hui.
  • Claude Simon: Fantastique et tragédie, in: Critique 511, 1989, S. 980–996.

Eine Auswahlbibliographie kürzerer fiktionaler Texte, theoretischer Beiträge und Interviews findet sich in Dominique Viart, François Bon, étude de l’oeuvre, Paris: Bordas, 2008.

Auszeichnungen

  • 1984–1985 Stipendium der Académie de France à Rome (Aufenthalt in der Villa Médicis, Rom)
  • 1987–1988 Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (Berliner Künstlerprogramm)
  • 1991 Förderung durch die Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
  • 1992 Prix Paul Vaillant-Couturier (für L’enterrement)
  • 1992 Buchpreis der Region Poitou-Charentes (für L’enterrement)
  • 2000 Prix France Culture / revue Urbanisme « La ville à lire » (für Paysage fer)
  • 2002 Prix Louis Guilloux (für Mécanique)
  • 2002 Prix d’automne de la Société des gens de Lettres (für Rolling Stones, une biographie)
  • 2004 Prix Wepler (für Daewoo)
  • 2007 Prix Radio SACD (für Radiosendung über Bob Dylan)

Literatur

Literaturwissenschaftliche Artikel

  • Wolfgang Asholt: Trauerarbeit der Moderne: François Bon. in: Der französische Roman der achtziger Jahre. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, S. 138–151.
  • Gerda Zeltner-Neukomm: François Bon. In: Der Roman in den Seitenstraßen. Neue Strukturen in der französischen Epik. Stuttgart: Franz Steiner verlag, 1991, S. 18–23.
  • Jan Baetens: Mot: travail, adjectif: bon. Notes sur le style de Temps machine, in: Esperienze Letterarie, Rivista Trimestrale de Critica et Cultura 21.1, 1996, S. 27–36.
  • Bruno Blanckeman: Romans à vif : (phénomènes de société et faits divers, littérature policière, engagements), in: Les fictions singulières. Étude sur le roman français contemporain, Paris: Prétexte éditeur, 2002, S. 41–58.
  • Pierre Bergounioux: François Bon et le monde présent. In: La Cécité d’Homère. Cinq leçons de poétique. Circé, Strasbourg 1995, S. 95–116.
  • Jean-Bernard Vray: François Bon, chiffonnier de la mémoire collective dans Paysage fer, in: Yves Clavaron und Bernard Dieterle (Hrsg.), La mémoire des villes, Saint-Étienne: Publications de l’Université de Saint-Étienne, 2003, S. 107–122.
  • Dominique Viart: ‘Théâtre d’images’. L’esthétique de François Bon d’après ‘Calvaire des chiens’. In: Roman et Cinéma. Lille: Roman 20-50, 1996, S. 103–123. (Zusätzlich online (PDF; 228 kB) verfügbar.)
  • Dominique Viart: Inscrire pour mémoire. Temps machine, in: Scherzo 7, 1999, S. 45–52.
  • Arnaud Bertina: Le silence gagne. Les tentations de Paysage fer, in: Critique 646, März 2001, S. 209–223.

Wissenschaftliche Buchveröffentlichungen

  • Klaus Semsch: Diskrete Helden. Strategien der Weltbegegnung in der romanischen Erzählliteratur ab 1980. Meidenbauer, München 2006 (Über die Erzähltechnik unter anderem bei François Bon.) ISBN 3-89975-062-4
  • Klaus Semsch: François Bons ‚Poetik der Binnentextualität’: Reflexionen aus den ateliers d’écriture und ihre narrative Praxis. In: O.Ette/A.Gelz (Hgg.): Der französischsprachige Roman heute. Theorie des Romans – Roman der Theorie in Frankreich und der Frankophonie, Tübingen 2002, S. 111–123, ISBN 3-86057-693-3.
  • Gilles Bonnet, François Bon. D’un monde en bascule. Chêne-Bourg: La Baconnière, 2012. ISBN 978-2-940431-07-6.
  • Dominique Viart: François Bon. Étude de l’œuvre. Bordas, Paris 2008 ISBN 978-2-04-732221-5 (Reihe: Ecrivains au présent. – Die erste Monographie zum Gesamtwerk.)
  • François Bon, éclats de réalité, hg. von Dominique Viart & Jean-Bernard Vray. Saint-Étienne : Publications de l’Université de Saint-Etienne, 2010. ISBN 978-2-86-272564-2 (Akten der Tagung von 2008.)

Dossiers in Zeitschriften

  • Dossier über François Bon in: Scherzo. Revue de littérature 7, 1999, S. 3–52. (Enthält ein Interview mit François Bon sowie Beiträge von Pierre Bergounioux, Valéry Hugotte und Dominique Viart.)
  • Christiane Baumann & Gisela Lerch (Hrsg.): Extreme Gegenwart. Französische Literatur der 80er Jahre. Bremen: Manholt, 1989. ISBN 3-924903-70-0. (Jeweils mit Eigen- und Fremdbeiträgen; zu François Bon: S. 129–152.)
  • Dossier über François Bon in: Le Matricule des Anges 3, 1993 (Artikel von Thierry Guichard, Interview, Rezension, Bibliographie.)
  • Dossier über François Bon in: L’Animal. 16, 2004. (Enthält ein Interview mit François Bon sowie Beiträge von Jean-Paul Goux, Bernard Noël unter anderem.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe Pierre Bergounioux, La Cécité d’Homère, Strasburg: Circé, 1995, S. 97–98.
  2. Dominique Viart, François Bon, étude de l’oeuvre, Paris: Bordas, 2008, S. 176.
  3. Siehe hierzu die Darstellung von François Bon: „Une biographie, parcours, étapes, traces“, online auf Le Tiers livre.
  4. Siehe hierzu die Darstellung von François Bon: „Une biographie, parcours, étapes, traces“, online auf Le Tiers livre.
  5. Über den Aufenthalt in Rom und die Bedeutung der Villa Medici als Kulturinstitution reflektiert François Bon in einem Beitrag zu Le Tiers livre: „À quoi sert la villa Médicis?“ (2008).
  6. Siehe Website des Berliner Künstlerprogramms, Gäste 1963–2009 (Memento des Originals vom 23. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-kuenstlerprogramm.de.
  7. François Bon, Die Ernte der Verachtung, in: NZZ vom 8. November 2005 (online).
  8. Siehe hierzu die Darstellung von François Bon: „Une biographie, parcours, étapes, traces“, online auf Le Tiers livre.
  9. Christine Ferniot: François Bon en direct avec le réel. In: Lire. 1. Februar 2000 L'Express.
  10. Siehe die Rezension von Nathalie Daladier, „Quand un tourneur prend la parole“, in: Magazine littéraire, 191, janvier 1983, S. 49.
  11. Wolfgang Asholt. „Trauerarbeit der Moderne: François Bon“. In: Der französische Roman der achtziger Jahre. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1994, S. 138–151, 140.
  12. Wolfgang Asholt. „Trauerarbeit der Moderne: François Bon“. In: Der französische Roman der achtziger Jahre. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1994, S. 138–151, 142.
  13. Dominique Viart, François Bon, étude de l’oeuvre, Paris: Bordas, 2008, S. 18. Originalzitat: „la pâte des mots et le phrasé de la langue, que l’écriture tord et fait grincer.“
  14. Zu Limite, siehe Bruno Blanckeman, „Romans à vif : (phénomènes de société et faits divers, littérature policière, engagements)“, in: Les fictions singulières. Étude sur le roman français contemporain, Paris: Prétexte éditeur, 2002, S. 41–58.
  15. Louis Soler, „François Bon, Le Crime de Buzon“, in: L’Ane, 1986, zudem online bei den Éditions de Minuit.
  16. Yvan Leclerc, Rezension für Critique n°503, avril 1989, auch online bei den Éditions de minuit. Originalzitat: „Chacun de ses livres, en effet, explore un espace fermé, dans son rapport violent à un dehors.“
  17. Siehe hierzu den Beitrag von Jean-Claude Lebrun, „Paroles d’exclus“, in: François Bon, un écrivain en Seine Saint-Denis. Bobigny: Conseil général de la Seine Saint-Denis, 1993, S. 5–20.
  18. „Entretien avec François Bon“, von Frédéric Chatelain und Fabrice Gabriel, in: Scherzo 7, 1999, S. 5–15, S. 7. Originalzitat: „[…] je me charge volontairement de porter dans l’ordre public une parole sinon tue, du moins reléguée […].“
  19. Wolfgang Asholt, „Trauerarbeit der Moderne: François Bon“. In: Der französische Roman der achtziger Jahre. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1994, S. 113–151, dort S. 139.
  20. Siehe hierzu Dominique Viart, „‘Théâtre d’images’. L’esthétique de François Bon d’après Calvaire des chiens.“ In: Roman et Cinéma. Lille: Roman 20-50, 1996, S. 103–123. (auch online (PDF; 228 kB).)
  21. Siehe hierzu Dominique Viart, „Inscrire pour mémoire. Temps machine“, in: Scherzo 7, 1999, S. 45–52 und Jan Baetens, „Mot: travail, adjectif: bon. Notes sur le style de Temps machine.“ In: Esperienze Letterarie, Rivista Trimestrale de Critica et Cultura 21.1, janvier-mars 1996, S. 27–36.
  22. Siehe hierzu Arnaud Bertina, „Le silence gagne. Les tentations de Paysage fer“, in: Critique 646, mars 2001, S. 209–223.
  23. Benjamin Renaud, François Bon, Tumulte : l’interruption du roman. In: Tache-aveugle, Dezember 2007 (online).
  24. Jean-Claude Lebrun, Le roman par contrainte, in: L’Humanité, 10. September 2009 (online auf Le Tiers livre).
  25. Siehe dazu Dominique Viart. François Bon, 2008, S. 140–145.
  26. „Hommage à Edward Hopper : objets cylindriques sur toits à géométrie droite“, in: Le tiers livre.
  27. Siehe hierzu Jean-Bernard Vray, „François Bon, chiffonnier de la mémoire collective dans Paysage fer“, in: Yves Clavaron und Bernard Dieterle (Hrsg.), La mémoire des villes, Saint-Étienne: Publications de l’Université de Saint-Étienne, 2003, S. 107–122.
  28. Das Fotoprojekt mit 32 Fotografien von Jérôme Schlomoff erscheint unter dem Titel 15021 (Nizza: L’Amourier, 2000). Der Film Paysage fer von François Bon und Fabrice Cazeneuve wird 2003 erstmals ausgestrahlt (52 Minuten, ARTE und Imagine, F 2003). Weitere Informationen auf Le tiers livre.
  29. Siehe dazu Dominique Viart, François Bon, 2008, S. 145–149.
  30. Hierzu die Darstellung von François Bon: „Une biographie, parcours, étapes, traces“, online auf Le Tiers livre.
  31. Siehe dazu Dominique Viart, François Bon, 2008, S. 134–140.
  32. Tous les mots sont adultes, méthode pour l’atelier d’écriture, Paris: Fayard, 2000, Neuauflagen 2005 und 2010.
  33. Siehe François Bon, Lautréamont offert, auf Le Tiers livre, 3. Juli 2010 (online).
  34. Die Bibliothèque nationale de France referenziert die Website und bezeichnet sie als „site personnel pionnier“ im Bereich der zeitgenössischen Literatur. Siehe „Remue.net: littérature“, in: Signets de la BnF (Memento vom 24. Juni 2007 im Internet Archive).
  35. L’écran devient une vue sur le monde, Interview mit Camille Tenneson, in: Bibliobs, 24. April 2009 (online (Memento vom 21. Februar 2010 im Internet Archive)).
  36. Dominique Viart: François Bon, étude de l’oeuvre. Bordas, Paris 2008, S. 13.
  37. Siehe die kritische Rezension von Guy Demerson, in: Bulletin de l’Association d’étude sur l’humanisme, la réforme et la renaissance, 34.1, 1992, S. 122–123.
  38. Zu diesen und weitere Publikationen und Projekten rund um Rabelais, siehe Le tiers livre sowie das Interview François Bon, ascendant Rabelais, in: L’Actualité Poitou-Charente, Dezember 1997.
  39. Dominique Viart, François Bon, étude de l’oeuvre, Paris: Bordas, 2008, S. 17.
  40. Siehe hierzu Dominique Viart, François Bon, étude de l’oeuvre, Paris: Bordas, 2008, S. 23.
  41. Dominique Viart, François Bon, étude de l’oeuvre, Paris: Bordas, 2008, S. 115–16.
  42. Siehe hierzu die Hommage von François Bon in Le Regard des écrivains, in: Revue 303, Nummer 93, 2006, Dossier über Julien Gracq, S. 57–69.
  43. Siehe unter anderem François Bon: D’où vient la rage quand on écrit? In: Cahiers Claude Simon. 2, 2006. (Zusätzlich online verfügbar auf Le Tiers livre)
  44. Michel P. Schmitt: François Bon / notice de l'Encyclopedia Universalis : BON FRANÇOIS (1953 -), abgerufen 5. Juli 2010
  45. „Entretien avec François Bon“, von Frédéric Chatelain und Fabrice Gabriel, in: Scherzo 7, 1999, S. 5–15, S. 5.
  46. Siehe „ Tanguy Viel et son Paris-Brest remportent le prix carhaisien (Memento vom 5. Dezember 2009 im Internet Archive)“.
  47. Rezensionen zu Publikationen bis 2002 sind dokumentiert bei Christof Schöch, Situation et représentation dans l’œuvre de François Bon, Wissenschaftliche Abschlussarbeit, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2002, S. xxx-xxxiii, URL: Le tiers livre (PDF; 381 kB). Für weitere Rezensionen, siehe auch die Webseiten der Verlage im Abschnitt Weblinks.
  48. Siehe Ankündigung und Programm auf www.fabula.org (Zugriff 5. Dezember 2007).

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