Frühlings-Spark

Frühlings-Spark

Blüte des Frühlings-Sparks (Spergula morisonii)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung:Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie:Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie:Paronychioideae
Gattung:Spark (Spergula)
Art:Frühlings-Spark
Wissenschaftlicher Name
Spergula morisonii
Boreau

Der Frühlings-Spark (Spergula morisonii), auch Frühlings-Spörgel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Spark (Spergula) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Beschreibung

Illustration aus Sturm
Herbarbeleg
Habitus

Erscheinungsbild und Blatt

Der Frühlings-Spark wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 50 Zentimetern. Die ganze Pflanze ist ziemlich kahl. Die gegenständigen und durch Kurztriebe scheinquirlig gebüschelt wirkenden Laubblätter sind linealisch-pfriemlich und besitzen unterseits keine Längsfurche.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von April bis Juni. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden. Die fünf weißen Kronblätter sind eirund, stumpflich abgerundet, decken sich gegenseitig bzw. berühren einander und sind meist kürzer als die Kelchblätter. Es sind zehn, seltener auch sechs bis acht Staubblätter vorhanden.

Die Samen sind flach zusammengedrückt, etwa 0,4 Millimeter breit, am Rande feinpunktiert und besitzen einen Flügelrand. Der breite, strahlig-geriefte Flügelrand ist etwa halb so breit wie das Mittelfeld.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 9; es liegt Diploidie vor mit einer Chromosomenzahl von 2n = 18.[1][2]

Ähnliche Arten

Der ähnliche Fünfmännige-Spark (Spergula pentandra) besitzt nur einen Kreis mit fünf Staubblättern und hat zugespitzte Kronblätter.

Ökologie

Der Frühlings-Spark ist ein sommer- und winterannueller Therophyt.[2] Er ist ein Flachwurzler.

Es erfolgt meist Selbstbestäubung. Die Samen besitzen einen breiten Hautrand und werden durch den Wind verbreitet.

Vorkommen

Spergula morisonii ist von Südwesteuropa mit nördlichem Spanien sowie nördlichem Portugal und Norditalien bis nach Mitteleuropa und ins südliche Skandinavien verbreitet. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Russland. Man findet ihn auch in Nordafrika.[3]

In Österreich kommt er sehr selten vor und ist vom Aussterben bedroht; in der Schweiz fehlt er ganz. Der Frühlings-Spark ist in den Sand- und Heidegebieten Norddeutschlands recht verbreitet und meist häufig. Nach Osten und Süden ist er nur noch zerstreut und vereinzelt zu finden und er fehlt vielerorts ganz.

Der Frühlings-Spark wächst in offenen Sandrasen, auf Flugsanddünen, Brachen und an Wegen. Er gedeiht am besten auf sommertrockenen, nährstoff- und basenarmen, sauren, humus- und feinerdearmen, lockeren Sandböden. Pflanzensoziologisch ist Spergula morisonii in Mitteleuropa eine Assoziationscharakterart des Spergulo-Corynephoretum aus dem Verband Corynephorion, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Thero-Airion vor.[1]

Taxonomie

Die Erstbeschreibung von Spergula morisonii erfolgte 1847 durch Alexandre Boreau.[3] Das Artepitheton morisonii ehrt den schottischen Botaniker Robert Morison (1620–1683).

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 387.
  2. a b Frühlings-Spark. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  3. a b Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae.: Datenblatt Spergula morisonii bei Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks

Commons: Frühlings-Spark (Spergula morisonii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Spergula morisonii Sturm1.jpg

Spergula morisonii Boreau

Original Description
Morison-Spergel, Spergula morisonii
Spergula morisonii.jpeg
Autor/Urheber: Kristian Peters -- Fabelfroh 07:28, 23 June 2007 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Frühlings-Spergel (Spergula morisonii)
Spergula morisonii Herbar.jpg
Spergula morisonii, eigener Herbarbeleg von 1987, Unterfranken
Spergula morisonii habitus.jpeg
Autor/Urheber: Kristian Peters -- Fabelfroh 07:29, 23 June 2007 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Frühlings-Spergel (Spergula morisonii), Habitus