Frédéric Vaillant

Frédéric Vaillant

Frédéric Vaillant (* 12. Januar 1801 in Freiburg; † 11. Juni 1880 ebenda) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg.

Leben

Vaillant war katholisch und stammt aus einer Familie von Mâcon (Frankreich), Avry-sur-Matran (1803) und Freiburg (1806). Seine Eltern waren der französische Offizier Denis-Dominique Vaillant (1768–1842) und Anne-Marie geb. Buman, aus einer Familie der privilegierten Bürgerschaft der Stadt Freiburg. Denis-Dominique Vaillant war Grenadierhauptmann im 100. Regiment der französischen Armee, die 1798 in die Schweiz einmarschierte. Als Platzkommandant von Freiburg (1799–1802) bemühte er sich, die Besatzung für die Einwohner erträglich zu machen. Von den städtischen Behörden sehr geschätzt, erhielt er die Ehrenbürgerschaft des Kantonshauptorts und das Freiburger Bürgerrecht (17. Juni 1803). Sein Sohn Frédéric blieb unverheiratet.

Vaillant besuchte die Primarschule bis 1810 in Freiburg und anschliessend in Lyon (1810–1812), wo er auch das Gymnasium absolvierte (1812–1818). Nach seinen Rechtsstudien wurde er Anwalt am königlichen Hof. 1834 kehrte er nach Freiburg zurück. Er wurde Mitglied der Strafgesetzgebungskommission, des Erziehungsrats und des Polizeirats. Am 31. Dezember 1835 wurde er Staatsschatzmeister. Am 23. Dezember 1837 in den Staatsrat gewählt, gehörte er diesem bis 1847 an. Zu seinen Tätigkeitsbereichen gehörten insbesondere die Finanzen, die Erziehung, die Post und die Zivilgesetzgebung. Zudem war er Präsident der Handelskammer. Von 1840 bis 1847 war er Grossrat. Als Verkörperung der französischen Restauration unter Ludwig XVIII. und Karl X. war Vaillant ein Konservativer, der für den Sonderbund eintrat. Von 1847 bis 1856 musste er Freiburg verlassen und lebte in Moldawien, einem von Rumänen bevölkerten türkischen Protektorat, und in Bern.

Im Dezember 1856 kehrte Vaillant nach Freiburg zurück. Am 20. November 1857 wurde er mit 40 von 64 Stimmen als Nachfolger von Johann Anton Engelhard in den Staatsrat gewählt, in dem er die Justizdirektion (1857–1862) sowie die Justiz- und Kultusdirektion (1862–1878) leitete. Im Wechsel mit Charles Weck und Louis de Weck-Reynold präsidierte er die Regierung in den Jahren 1860, 1863, 1865, 1868, 1870, 1873 und 1875. Von 1859 bis 1880 war er Grossrat des Saanebezirks. Unter ihm traten das neue Strafgesetz (1868), das Gesetz über das Notariat (1869), das Gesetz über die Justizorganisation (1873), das Gesetz über die Staatsanwaltschaft (1873) und das Gesetz über den Zivilstand (1875) in Kraft. Liebenswürdig, integer und kompetent, gehörte Vaillant zu den extremen Konservativen. Da seine Gesundheit schwächer wurde, trat er am 7. Mai 1878 im fortgeschrittenen Alter von 78 Jahren aus dem Staatsrat zurück und starb am 1. Juni 1880 in Freiburg.

Literatur

  • Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.

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Le Conseiller d'Etat Frédéric Vaillant