Fosdenopterin

Strukturformel
Struktur von Fosdenopterin
Allgemeines
FreinameFosdenopterin
Andere Namen
  • (4aR,5aR,11aR,12aS)-8-Amino-2,12,12-trihydroxy-4a,5a,6,9,11,11a,12,12a-octahydro-2H-2lambda(5)-[1,3,2]dioxa­phosphin­ino[4',5':5,6]pyrano[3,2-g]pteridin-2,10(4H)-dion
  • (4aR,5aR,11aR,12aS)-8-Amino-2,12,12-trihydroxy-4a,5a,6,9,11,11a,12,12a-octahydro[1,3,2]dioxa­phosphin­ino[4',5':5,6]pyrano[3,2-g]pteridin-10(4H)-on-2-oxid
  • Cyclisches Pyranopterinmonophosphat
  • cPMP
  • Precursor Z
  • ALXN-1101
SummenformelC10H14N5O8P
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer150829-29-1
PubChem135463437
ChemSpider17221217
DrugBankDB16628
WikidataQ5198226
Eigenschaften
Molare Masse363,22 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Fosdenopterin ist der internationale Freiname für das cyclische Pyranopterinmonophosphat (cPMP). Als Nulibry (BridgeBio Pharma) wurde es in den USA zur Behandlung des Molybdän-Cofaktor-Mangels vom Typ A (MoCD-A) zugelassen.

Wirkungsmechanismus

Der Molybdän-Cofaktor fehlt bei der genetisch bedingten Krankheit MoCD

Der Molybdän-Cofaktor-Mangel (Molybdän-Cofaktor-Defizienz, MoCD) vom Typ A ist eine seltene genetisch bedingte Stoffwechselstörung, bei der der Körper kein cyclisches Pyranopterinmonophosphat (cPMP) bilden kann. cPMP ist eine Vorstufe von Molybdopterin, welches in Form des Molybdän-Cofaktors für die Aktivierung von Molybdän-abhängigen Enzymen benötigt wird, wie etwa der Sulfitoxidase (SOX). Die Krankheit macht sich in den ersten Lebenstagen bemerkbar, es kommt zu schweren und schnell fortschreitenden neurologischen Schäden mit schweren Krampfanfällen, Hirnschäden und Muskelschwäche aufgrund der Anhäufung toxischer Sulfit-Metaboliten im zentralen Nervensystem.[2]

Durch die Gabe von Fosdenopterin wird das fehlende cPMP ersetzt.

Anwendung

Das Medikament wurde im Februar 2021 in den USA zugelassen und stellt die erste medikamentöse Behandlung der MoCD-A dar.[3] Es wird täglich intravenös infundiert. Pharmazeutisch verwendet wird das Fosdenopterinhydrobromid-Dihydrat.[4]

Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen

Als häufigste Nebenwirkungen wurden Komplikationen im Zusammenhang mit dem intravenösen Zugang, Fieber, Atemwegsinfektionen, Mittelohrentzündung und Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Durchfall) beobachtet.[2] Tierversuche weisen auf ein potentielles Risiko für Phototoxizität hin (Schädigung der Haut und der Augen durch UV-Strahlung, wie sie auch etwa im Sonnenlicht vorkommt).[2]

Studien

Die Zulassung erfolgte auf Basis einer Studie an 13 Patienten mit bestätigter MoCD vom Typ A, die mit 18 unbehandelten MoCD-A-Patienten verglichen wurden. Die mit Fosdenopterin behandelten Patienten hatten eine Überlebensrate von 84 % nach drei Jahren, bei den unbehandelten betrug sie 55 %.[2]

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b c d Nulibry Label, abgerufen am 29. März 2021.
  3. FDA Approves First Treatment for Molybdenum Cofactor Deficiency Type A. 26. Februar 2021, abgerufen am 29. März 2021.
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Fosdenopterinhydrobromid-Dihydrat: CAS-Nummer: 2301083-34-9, PubChem: 145722612, Wikidata: Q106249393. Summenformel: C10H15BrN5O8P·2 H2O. Molare Masse: 480,16 g·mol−1

Auf dieser Seite verwendete Medien

Molybdenum cofactor.svg
Molybdän-Cofaktor, hierbei ist Molybdän mit Molybdopterin komplexiert
Cyclic pyranopterin monophosphate.svg
Cyclic pyranopterin monophosphate (cPMP), a precursor of metal-binding pterin (MPT) in the biosynthesis of the molybdenum cofactor (MoCo)