Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße

Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße
Stasi-Museum

Ansicht des Hauses 1
Daten
OrtBerlin-Lichtenberg,
Ruschestraße 103
Eröffnung1990
Betreiber
Senat von Berlin,
Trägerschaft Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße e. V. (ASTAK)
Leitung
Jörg Drieselmann
Website
ISILDE-MUS-892819

Die Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße ist eine Einrichtung zur Information über die Tätigkeit der Staatssicherheit, über Widerstandsbewegungen und Opposition in der DDR und über Aspekte des politischen Systems der DDR.

Standort

Die Einrichtung ist im sogenannten "Haus 1" der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS, Stasi) in Berlin-Lichtenberg untergebracht.

In den ehemaligen, im Original erhaltenen Arbeitsräumen des Ministers Erich Mielke und seiner Mitarbeiter wurde eine ständige Ausstellung (Stasi-Museum) eingerichtet.

Trägerschaft

Träger ist der Verein Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße e. V. (ASTAK), der im Sommer 1990 von Bürgerrechtlern in Berlin gegründet wurde. Sein Ziel ist die Förderung des Ausbaus der Gedenkstätte als Zentrum zur Sammlung, Bewahrung, Dokumentation, Aufarbeitung und Ausstellung von Sachzeugnissen sowie themenbezogener Forschungsarbeit zur DDR. Leiter der Forschungs- und Gedenkstätte ist Jörg Drieselmann. Betreiber ist der Senat von Berlin.

Geschichte

Nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR gab es vor der Stasi-Zentrale zahlreiche Proteste aufgebrachter DDR-Bürger. Im Gebäudekomplex des Ministeriums waren Stasi-Mitarbeiter damit beschäftigt, umfangreiches Aktenmaterial zu vernichten. Nach der Erstürmung der Zentrale am 15. Januar 1990 konnten viele Dokumente gerettet werden. Die ASTAK eröffnete am 7. November 1990 die „Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße“ mit der Ausstellung Wider den Schlaf der Vernunft. Seitdem ist das Haus 1 als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.

Ausstellungen

Dauerausstellung

Seit dem Januar 2015 wird die Dauerausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ gezeigt, die von ASTAK und der Stasi-Unterlagen-Behörde erarbeitet wurde.

Amts- und Arbeitsräume Mielkes

Als Teil der Dauerausstellung sind auch die ehemaligen Amts- und Arbeitsräume des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke und weitere Räumlichkeiten zu besichtigen.

Außenausstellung

Auf den ehemaligen Parkplätzen vor Haus 1 wurde zudem eine Außenausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft mit verschiedenen Text- und Bildtafeln errichtet. Sie trägt den Titel Revolution und Mauerfall und wurde am 15. Juni 2016 eröffnet. Inhaltlich befasst sie sich mit den geschichtlichen Ereignissen und Hintergründen von der Spätphase der DDR bis hin zur Wiedervereinigung.[1][2]

Urbane Kunst

Bei der Gebäuderenovierung wurde ein „urbanes Kunstwerk“ durch den italienischen Künstler Francesco Apuzzo vom Raumlabor Berlin gestaltet. Das dem Verwaltungsstempel „EINGEGANGEN am .....“ nachempfundene Bildmotiv (zum Teil auf dem Vorplatz, zum Teil auf dem Dach des Gebäudes) ist aus der Vogelperspektive im Ganzen zu erkennen.[3]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Stasimuseum, Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Open-Air-Ausstellung, revolution89.de; Zugriff am 28. September 2023
  2. Öffnungszeiten, revolution89.de; Zugriff am 28. September 2023
  3. Website der Interessengemeinschaft raumlabor berlin

Koordinaten: 52° 30′ 52″ N, 13° 29′ 15″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Schreibtisch von Erich Mielke.JPG
Autor/Urheber: Fresco cuerda, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Berlin-Lichtenberg; Forschung- und Gedenkstätte Normannenstraße, Büro des ehem. Ministers für Staatssicherheit, Erich Mielke
Stasimuseum Außenausstellung, Vereinigte Linke.jpg
Autor/Urheber: Chaddy, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stasimuseum: Außenausstellung Revolution und Mauerfall, Tafel Vereinigte Linke
Stasimuseum Außenausstellung, Freiheit für Andersdenkende.jpg
Autor/Urheber: Chaddy, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stasimuseum: Außenausstellung Revolution und Mauerfall, Tafel Freiheit für Andersdenkende
Stasi-Museum exhibition room 2.jpg
Autor/Urheber: Stasi-Museum, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausstellungsraum
Stasi-Museum telefon.jpg
Autor/Urheber: Stasi-Museum, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stasi-Telefonzentrale
Haus1-Ehemalige-Stasi-Zentrale.jpg
Autor/Urheber: DieNormativität, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Haus 1 auf dem ehemaligen Gelände der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR.
Stasi-Museum exhibition room 3.jpg
Autor/Urheber: Stasi-Museum, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausstellungsraum
Stasimuseum - Mielkes Vorzimmer.jpg
Autor/Urheber: Chaddy, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Mielkes Vorzimmer in der Stasi-Zentrale
Stasimuseum Außenausstellung, Vereinigte Linke - Detail.jpg
Autor/Urheber: Chaddy, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stasimuseum: Außenausstellung Revolution und Mauerfall, Tafel Vereinigte Linke - Detailansicht
Stasi-Museum entrance 2.jpg
Autor/Urheber: Stasi-Museum, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Korridor
Berlin-MfS-2-2007.jpg
Autor/Urheber: Coenen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
MfS, Berlin in 2007, noch mit dem Gipsabdruck von Lenins Totenmaske
Berlin-MfS-1-2007.jpg
Autor/Urheber: Coenen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
MfS, Normannenstrasse, Berlin in 2007
Berlin-MfS-3-2007.jpg
Autor/Urheber: Coenen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
MfS, Berlin in 2007
Stasi-Museum exhibition room 1.jpg
Autor/Urheber: Stasi-Museum, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausstellungsraum