Folklore-Festival (Wiesbaden)
Hände mit Festivalbändchen bei Folklore 013 | |
Allgemeine Informationen | |
Ort | Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden |
Genre | Indie-Rock, Pop, Hip-Hop |
Website | www.folklore-wiesbaden.de |
Besucherzahlen | |
---|---|
2012 | 30.000[1] |
2010 | 20.000 |
Vorherige Veranstaltungsorte | |
1978 bis 2006 | Schlosspark Freudenberg Wiesbaden |
1977 | Reisinger Anlagen Wiesbaden |
Folklore – Das Festival im Kulturpark (kurz Folklore, auch Folklore im Garten) war ein zwischen 1977 und 2015 jährlich stattfindendes Musikfestival in Wiesbaden. Nach 2009 zählte das Festival an allen drei Tagen zusammen rund 20.000 Besucher je Jahr.[2] Musikalisch ordnete sich das Festival vielen Genres zu, neben Rock, Pop und Hip-Hop zählen auch Reggae-Künstler zu den auftretenden Acts. Neben Musik zeichnete sich das Festival auch durch Kulinaritäten und Stände von politischen und sozialen Initiativen aus und bot zudem Straßentheater und Familienprogramme.[3]
Geschichte
Das erste Festival fand im Jahr 1977 als Musikfest für Familien in den Reisinger Anlagen (am Hauptbahnhof) statt.[4] Es wurde fast von Beginn an vom städtischen Jugendamt organisiert.[5]
Bereits im Jahr 1978 wurde das Festival in den Schlosspark von Schloss Freudenberg verlegt, wo es bis zum Jahr 2006 stattfand.[4] Aufgrund von bis zu 60.000 Besuchern im Jahr 1995, und des für diese Besucherzahlen zu kleinen Veranstaltungsgeländes wurde das Programm auf eine jüngere Zielgruppe ausgerichtet, um die Besucherzahlen zu reduzieren. Allerdings schwanden dadurch auch die Einnahmen und das Defizit stieg auf bis zu 80.000 Euro im Jahr 2001.[6] Im Jahr 2004 wurde der Umzug auf das Gelände des Kulturzentrums Schlachthof beschlossen und die Organisation an die Betreiber des Kulturzentrums übertragen. Die Stadt bezuschusste das Festival weiterhin mit über 100.000 Euro im Jahr, deckt aber nicht mehr den Verlust, wodurch sie in zwei Jahren 80.000 Euro einsparte.[5] Bis zum Jahr 2006 fand das Festival aber noch im Schlosspark Freudenberg statt und trug bis dahin den Namen „Folklore im Garten“.
Der Umzug fand erst im Jahr 2007 statt, im August wurde das Festival auf dem Schlachthof-Gelände eröffnet. Der Zusatz „im Garten“ wurde aus dem Namen gestrichen und der neue Standort stieß auf viel Kritik[7], nicht zuletzt weil das Gelände zu der Zeit noch wenig Grünflächen bot und eine Sanierung erst noch bevorstand. Seit dem Umzug hält die Diskussion um Lärmbelastung an, da sich das neue Gelände nahe an einer gewachsenen Wohnbebauung befindet. Um einen Konsens zwischen Anwohner- und Besucherinteressen zu finden, werden auch technische Möglichkeiten der Lautstärkereduzierung in Erwägung gezogen.
Im Jahr 2014 wurde eine Änderung des Konzepts für das Festival von dem Veranstalter vorgestellt.[8] Nach dem Festival im Jahr 2015 gab der Veranstalter bekannt, dass das neue Konzept nicht wie erwartet funktionierte und der städtische Zuschuss gestrichen wurde, daher wurde das Festival eingestellt.[9] Auch weitere Bemühungen, das Festival wiederzubeleben, scheiterten. 2019 gab die Stadt Wiesbaden das endgültige Aus für Folklore bekannt.[10]
Line-Ups (Auswahl)
1995
Fettes Brot, Lily of the Valley
1996
The Busters, MC Rene, Leo Bassi, Guts Pie Earshot, Les Tambours du Bronx, Chumbawamba, Fettes Brot
1997
2003
Fettes Brot, Egoexpress, Frau Doktor,
2004
Fehlfarben, Tomte, Mediengruppe Telekommander, Boxhamsters, Curse, Sam Ragga Band
2005
Kettcar, Die Sterne, Deichkind, Apparatschik, Egoexpress, 17 Hippies
2006
Culcha Candela, The BossHoss, Klee, Virginia Jetzt!, Die Crackers
2007
2008
Sportfreunde Stiller, Get Well Soon, Kilians, Blackmail
2009
Fettes Brot, Egotronic, Bonaparte, Jeans Team, Mediengruppe Telekommander, Kissogram
2010
Tocotronic, Blumentopf, Frittenbude, WhoMadeWho, Turbostaat, Miss Li, Bodi Bill
2011
Wir sind Helden, Donots, Friska Viljor, Thees Uhlmann, Marteria, Pohlmann
2012
Casper, Jupiter Jones, Bonaparte, Walk Off the Earth, Kraftklub, Egotronic
2013
Jennifer Rostock, Tocotronic, Frittenbude, Blumentopf, Dendemann, Turbostaat
2014
Judith Holofernes, Egotronic, Afro Cuban Tiges of India, One Love Crew, Deine Freunde, Moop Mama, Pascow, In Hope
2015
Element of Crime, AnnenMayKantereit, Fünf Sterne Deluxe, Prinz Pi
Weblinks
Quellen
- ↑ Werte leicht überschritten: Wiesbadener Folkore Festival ist nicht so laut wie befürchtet ( vom 31. August 2012 im Internet Archive) Artikel des Wiesbadener Kurier vom 28. August 2012
- ↑ Folklore 009 in Wiesbaden (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., aufgerufen am 9. Juli 2011
- ↑ Der Schlachthof rockt ( vom 2. August 2012 im Webarchiv archive.today) Artikel der Frankfurter Rundschau vom 18. Juni 2011
- ↑ a b Artikel im Sensor Wiesbaden vom 2. Juni 2014
- ↑ a b „Folklore im Garten“ zieht um, Artikel in der FAZ vom 19. Juli 2007
- ↑ Streit ohne Ende um „Folklore im Garten“, Artikel in der FAZ vom 27. Oktober 2003
- ↑ Folklore mit Sportfreunden, Artikel der Frankfurter Rundschau vom 23. August 2008
- ↑ Schlachthof-Vorsitzender stellt Konzept für das Folklore-Festival 2014 vor und Änderungen in Aussicht ( vom 18. August 2014 im Internet Archive), Artikel des Wiesbadener Kurier vom 9. Mai 2014
- ↑ Offener Brief zum Folklore Festival, Beitrag vom 20. November 2015
- ↑ Merkurist Wiesbaden: Endgültiges Aus für Folklore Festival. 16. April 2019, abgerufen am 16. April 2019.
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Autor/Urheber: Oliver Abels (SBT), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Folklore 013 in Wiesbaden, Auftritt der Gruppe Jennifer Rostock
Autor/Urheber: Oliver Abels (SBT), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Folklore 013 in Wiesbaden