Folienextrusion

Durch Folienextrusion hergestellte Verpackungsfolien haben einen wesentlichen Anteil an den weltweit hergestellten Kunststoffverpackungen.

Alleine in Deutschland wurden 2015 ca. 2,3 Millionen Tonnen Folien mit einem Umsatzvolumen von 6,8 Milliarden Euro hergestellt. Damit haben Folien einen Anteil von 51 % an den hergestellten Kunststoff-Verpackungen.[1]

Durch Extrusion zu Folien umgeformte Thermoplast-Kunststoffgranulate finden sich in einer Vielzahl von Folien-Artikeln für den Verbraucher wieder:

Agrarfolien, Backwarenverpackungen, Baufolien, Dehnhauben, Eisbeutel, Folienverpackungen für Fleisch und Geflügel, Frischwarenverpackung, Haushaltstüten, Industriefolien, Kaschierfolien, Kleidersackfolie, medizinische Folien, Verpackung für Molkereiprodukte, Müllsäcke, Mülltüten, Obst- und Gemüsebeutel, Schrumpfhauben, Schwergutsäcke, Süßwarenverpackung, Stretchfolien, Tiefkühlprodukte, Tierfutterverpackungen, Tragetaschen, Umverpackungen, Versandumschläge, Warenbeutel, Windelfolien, Zeitungsfolie …

Herstellung

Verfahrenstechnisch sind grundlegend die Blasfolien- und die Gießfolien-Extrusion, auch Cast-Folien-Extrusion genannt, zu unterscheiden.[2]

Die Extruder und peripheren Aggregate zur Plastifizierung der Thermoplaste sind bei beiden Herstellungsprinzipien in etwa gleich.

Grundlegend unterschiedlich sind die Düsen, aus denen die Kunststoffschmelze am Ende aus dem Extruder austritt, und die nachgelagerten Bearbeitungsaggregate und Schritte.

Bei der Blasfolienextrusion tritt die Schmelze aus einer Ringdüse in Form eines geschlossenen Folienschlauchs aus, der nach oben in Richtung Hallendecke abgeführt wird. Durch den Austritt aus der Ringdüse und das anschließende Aufblasen des Schlauchs durch die Kühlluft wird die Folie biaxial orientiert.

Bei der Gießfolien-Extrusion (Cast-Folien-Extrusion) tritt die Schmelze aus einer Breitschlitzdüse aus und wird auf einer Kühlwalze abgekühlt und parallel zum Hallenboden weiterverarbeitet. Zwischen Austritt aus der Breitschlitzdüse und dem Kontakt mit der Kühlwalze wird die Folie monoaxial orientiert.

Mit der Gießfolien-Technologie werden auch andere Materialien, wie z. B. Papier oder Aluminiumfolie, mit Thermoplasten beschichtet.

Einzelnachweise

  1. IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V.
  2. Andreas Limper, Verfahrenstechnik der Thermoplastextrusion, Hanser (2012) – Seite 271 ff.