Schotter

Typische Schotterstraße (Gravel road) in Namibia

Schotter bezeichnet im Bauwesen grobe gebrochene Gesteinskörnungen, im Gegensatz zum ungebrochenen Kies.

Fachbegriff im Bauwesen

Bauarbeiten am Schotteroberbau für das Gleis 2 im Wormser Hauptbahnhof (2008)
Warnschild „Splitt, Schotter“ (Deutschland)

Im Bauwesen bezeichnet man als Schotter kantige, gebrochene Mineralstoffe mit einer Korngröße zwischen 32 und 63 Millimeter, meistens zur Verwendung im Verkehrswegebau (Bei runden Formen dieser Korngröße spricht man im Bauwesen nicht von Schotter, sondern von Kies). Es handelt sich bei Schotter um gebrochene Gesteinskörnungen, die künstlich beziehungsweise als Abfall in Steinbrüchen oder in Brechmaschinen hergestellt werden. Teilweise werden sie aus natürlich abgelagerten Lockersedimenten (Flussgerölle, Gletschergeschiebe) in Brecheranlagen produziert.

Kleinere Gesteinskörnungen sind Splitt und Brechsand, größere Gesteinskörnungen nennt man Schroppen (auch Schutt, Blockschutt, Felszersatz). In der Industrie der Steine und Erden werden Gesteinsfraktionen aller Größen allgemein als Brecherprodukte bezeichnet.

Verwendung von Brecherprodukten

Im Straßenbau wird Schotter mit abgestuften Korngrößen (Steingrößen) unter anderem für Tragschichten von Straßen oder mit Bindemittel (zum Beispiel Bitumen als Asphaltbeton oder mit Zement und Wasser als Beton bzw. zementgebundene Tragschicht) verwendet.

Schotter verschiedener Korngrößen kann auch als Frostschutzschicht unterhalb des befestigten Straßenoberbaus dienen.

Bei dem Begriff Schotter handelt es sich um die Beschreibung einer bestimmten Gesteinskörnung. Das im öffentlichen Straßenbau üblicherweise verwendete Regelwerk Technische Lieferbedingungen für Gestein im Straßenbau (TL Gestein-StB) definiert wiederum Gesteinskörnung als körniges Material für die Verwendung im Bauwesen, wobei Gesteinskörnungen natürlich, industriell hergestellt oder rezykliert sein können.

Beim Bau von Gleisanlagen dient ein so genanntes Schotterbett, auch Schotteroberbau genannt, zur frostsicheren Stabilisierung der Gleisanlagen. Der Einbau von Schotter wird als schottern bezeichnet.

Im Beton wird Schotter als Zuschlagstoff verwendet.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Schotter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


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Worms Hauptbahnhof- Richtung Mainz 24.8.2008.jpg
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Bauarbeiten am Gleisbett-Oberbau für das Gleis 2 im Wormser Hauptbahnhof
Zeichen 116 - Splitt, Schotter, StVO 1992.svg
Zeichen 116: Splitt, Schotter. Mit der StVO 1992 wurde dieses in der DDR genutzte Zeichen in die erste gesamtdeutsche StVO (Novelle von 1992) aufgenommen. Wie im Verkehrsblatt festgelegt, muß das Zeichen eine Seitenlänge von 900 mm besitzen. Die Lichtkantenbreite beträgt 10 mm, der rote Rahmen ist 80 mm breit. Im Jahr 2013 und anschließend 2017 erhielt das Zeichen eine neue Nummer. Die Verkehrszeichen werden nach den Bestimmungen der StVO vom 16. November 1970 hergestellt. Diese wurden zuletzt geändert durch die Sechsundvierzigste Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften vom 5. August 2009. Die Abmessungen und Ausführungsarten müssen unter anderem den im Verkehrsblatt-Verlag erschienen Richtlinien über Abmessung der Verkehrszeichen und der Zusatzschilder nach der StVO einschließlich ihrer Varianten vom 25. Mai 1972 und 26. Juli 1972 entsprechen. Zu beachten sind hierzu außerdem die am 1. Januar 1976 in Kraft getretenen Änderungen, einschließlich der Elften Verordnung zur Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung vom Juli 1992.
Gravel road, Namibia.jpg
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Schotterstraße in Namibia