Flurtypen
Flurtypen und Flurformtypen sind Begriffe der Ordnung, Beschreibung und Interpretation von landwirtschaftlichen Räumen.
Beispiele für Flurtypen
Flurtypen sind:
- Gemarkung: Als Gemarkung bezeichnet man die zu einer Siedlung gehörige Gesamtfläche. Ursprünglich wurde sie nach Gewohnheitsrecht festgelegt, später durch Kataster vermessen.
- Flur: Teil der Gemarkung, der einer individuell- oder privatrechtlich geregelten Nutzung unterliegt, in Parzellen aufgeteilt.
- Flurstück (Parzelle): Kleinste Besitzeinheit in der Flur. (Hier herrschen länderweise in den Grundbüchern unterschiedliche Sprechweisen.)
- Besitzparzelle
- Betriebsparzelle (mehrere Besitzparzellen, Flächen verschiedener Nutzung)
- Flurstück (Parzelle): Kleinste Besitzeinheit in der Flur. (Hier herrschen länderweise in den Grundbüchern unterschiedliche Sprechweisen.)
- Allmende: Zu der im Unterschied zur Flur gemeinschaftlich genutzten Fläche gehörte der Anger, aber auch Weiden und Wälder.
- Flur: Teil der Gemarkung, der einer individuell- oder privatrechtlich geregelten Nutzung unterliegt, in Parzellen aufgeteilt.
Beispiele für Flurformtypen
Flurformtypen sind:
- Reine Flur – ein Parzellentyp herrscht vor
- Mischflur – mehrere Parzellentypen kommen vor
Flurformen
- Blockflur – Parzellenverhältnis Länge zu Breite 1:1–1:5/1:10
- Streifenflur – Parzellenverhältnis Länge zu Breite ab 1:10
- Breitstreifenflur: 1:10–1:20
- Langstreifenflur: > 1:20
- Gewannflur – Parzellenverband schmaler, gleichlaufender, streifenförmiger Grundparzellen in Gemengelage
- Anzahl der Parzellen in Gewann = Anzahl der Hausstätten
- Blockflur
- Streifenflur
- Gewannflur
Literatur
- Felix Bachofer: Die Gliederung der Flur: Formen Genese. Seminararbeit Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Geographisches Institut), 2002, ISBN 978-3-638-17285-1 (E-Book, grin.com).
- H. Uhlig: Die Siedlungen des ländlichen Raumes. In: Materialien zur Terminologie der Agrarlandschaft Vol. II, Gießen 1972.
Weblinks
- Flur und Gemarkung, Flurformen. In: Entstehung von Siedlungs- und Flurformen in Mitteleuropa. satgeo-muenchen.de
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Inzigkofen, Laiz (heute zu Sigmaringen) und Kloster Gorheim (heute zu Sigmaringen)
Detail aus einer Karte der Straße von Ebingen über Winterlingen und Laiz nach Meßkirch, um 1788
Collection: Staatsarchiv Sigmaringen; K I SIG/10Stebnik-Steinfels (1783) wurde als Waldhufendorf gegründet. Katasterplan 1852, (Polen, Karpatenvorland) von der deutschen bäuerlichen Kolonisation mitgebracht, sodann von der österch. Kolonisation des 18./19. Jhs.