Flugplatz Mollis
Flugplatz Mollis | |||
---|---|---|---|
| |||
Kenndaten | |||
ICAO-Code | LSZM (ehemals LSMF) | ||
Koordinaten | |||
Höhe über MSL | 447 m (1.467 ft) | ||
Verkehrsanbindung | |||
Entfernung vom Stadtzentrum | 1 km südlich von Mollis | ||
Bahn | Netstal | ||
Basisdaten | |||
Betreiber | Mollis Airport AG | ||
Start- und Landebahn | |||
01/19 | 1707 m × 40 m Asphalt |
Der Flugplatz Mollis (ICAO-Code LSZM) ist ehemaliger Reduitflugplatz der Schweizer Luftwaffe bei Mollis im Schweizer Kanton Glarus. Er wird seit dem Jahr 2020 offiziell als ziviles Flugfeld betrieben.
Geschichte
Am 3. April 1923 landete bei einem ersten Flugtag Walter Mittelholzer in Mollis. Seine Passagierflüge waren ein Publikumsmagnet. Anlässlich der Molliser Chilbi im Jahr 1929 fanden wiederum ein Flugtag statt wie auch nach dem Krieg in den Jahren 1946, 1948 und 1971.
Die Armee schloss 1935 mit der Gemeinde einen Benutzungsvertrag für 16 Hektaren Allmend. Im Sommer 1936 waren die Planierungsarbeiten beendet und als erste militärische Aktivität fand ein WK einer Fliegerkompanie statt. Im Jahr darauf wurde ein Hangar und eine Betankungsanlange erstellt.
Am 2. September 1939 wurde die Staffel 20 nach Mollis verlegt und Mollis blieb der Kriegsstandort der Staffel bis zu deren Auflösung 1994. 1942 wurde die Graspiste von 900 Meter auf 1100 Meter verlängert und im Jahr darauf durch eine 900 Meter lange Hartbelagpiste ersetzt. 7 ursprünglich vorne offene Flugzeugunterstände vom Typ U43 wurden ebenfalls erstellt. Bis zum Kriegsende kamen nur einige wenige der typischen Baracken hinzu.[1] 1958 wurde ein Treibstofflager in einer Felskaverne eingerichtet und die Pistenlänge im 1960 auf 1900 Meter verdoppelt. Zwischen 1969 und 1979 wurden zwei Doppel- und ein Einzelner der nun verbunkerten Flugzeugunterstände (Hardened Aircraft Shelter) gebaut. Von 1958 bis 1994 wurde der Platz als Jetflugplatz von de Havilland DH.112 Venom und Hawker Hunter der Staffel 20 und von 1995 bis 1999 von F-5E der Staffel 19 genutzt. Die Kommandoeinrichtung für den Flugbetrieb befand sich in einer Kaverne im Berg. Nach 1999 war eine Lufttransporteinheit mit Super Pumas dort stationiert und 2004 wurde der Rückzug der Armee aus Mollis bekannt. 2007 fand der letzte Helikopter-Wiederholungskurs der Armee auf dem Flugplatz Mollis statt.
Schon im Jahr 1955 hatte die Fluggruppe Mollis, gegründet 1951, vom Militär die Erlaubnis zur Mitbenutzung erhalten. Die Segelfluggruppe Churfirsten durfte ab 1959 einen Militärunterstand benutzen; als Kriegsflugplatz wurde Mollis von der Armee nur wenige Wochen im Jahr belegt. Der Flugplatz war organisatorisch dem Militärflugplatz Dübendorf zugeteilt.
Ab 1972 war die Heli Linth am Flugplatz angesiedelt, die Basis diente ab 1974 auch der Schweizerischen Rettungsflugwacht. Ab Mitte der 1990er-Jahre leitete der Flugplatzverein Glarnerland ausserhalb der Militärbenutzungszeiten im Auftrag der armasuisse den Flugplatz Mollis als zivilen Flugplatz.[2]
1996 feierte die Segelfluggruppe Glarnerland ihr 50-jähriges Bestehen mit einer internationalen Flugschau. 2003 wurde die Firma Linth Air Service AG gegründet. Linth Air Service baute einen grösseren modernen Hangar.
2008 wurde die Mollis Airport AG (MAAG) gegründet. Die MAAG wurde nach dem Kauf des Flugplatzes durch die Gemeinde Glarus Nord im Jahr 2018 die Flugplatzbetreiberin. Am 3. September 2020 traf vom Bundesamt für Zivilluftfahrt die Betriebsbewilligung ein, womit die Umnutzung vom Militärflugzplatz zum zivilen Flugplatz abgeschlossen war und die Mollis Airport AG den Flugplatzverein definitiv als Betreiberin ablöste.
Im Jahr 2017 fand die Aufrichte des neuen Hangars der Marenco Swiss Helicopters statt.[3] Seither hoben von Mollis die Prototypen des Kopter SH09 ab. Der Serienbau wird jedoch nicht wie ursprünglich geplant in Mollis stattfinden.
Verschiedene Organisatoren führten ab den 2000er-Jahren Flugshows durch; der Hunterverein Mollis organisierte 2006 die „Air Mollis 06“. Das Zigermeet 2019 wurde zum ZigAirMeet im 2023, dazwischen hatten im 2021 der Hunterverein seinen 25., die Motorfluggruppe ihren 70. und die Segelfluggruppe Glarnerland ihren 75. Geburtstag mit einer Flugschau gefeiert.
- Links Heli Linth und REGA, hellrot der historische Fliegertruppen-Hangar von 1937 sowie der moderne Hangar der Linth Air Service AG, es fehlt noch der Marenco-Hangar rechts davon
- Tiger F-5E überquert eine öffentliche Strasse in Richtung Flugzeugunterstand Feldbach
- Flugzeugunterstand Feldbach
- Breitling Super Constellation am Flugplatz Mollis (2011)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ursprünge der Schweizer Luftfahrt und des Flugplatzes Mollis
- ↑ Geschichte. Mollis Airport AG, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Innovations-Bau aus Glarner Hand
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte der Schweiz (Confoederatio Helvetica)
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Autor/Urheber: Dietrich Michael Weidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Flugplatz Mollis, Kanton Glarus, Schweiz
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Reliefkarte des Kantons Glarus
Autor/Urheber: Andi Graf, Lizenz: CC0
Breitling Super Constellation auf dem Militärflugplatz Mollis (Zigermeet 2011), Schweiz
F-5E der schweizer luftwaffe (1999)
Autor/Urheber: Carsten Steger, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Luftbild des Flugplatzes Mollis